Jan-Lukas Liehr (l.) beobachtet hier, was sein Teamkollege Yannick Albrecht (3.v.l.) aus der Situation macht. Grundsätzlich fehlten den Schwarz-Roten gegen Haltern aber über die kompletten 90 Minuten die Ideen. Fotos: Raestrup
Jan-Lukas Liehr (l.) beobachtet hier, was sein Teamkollege Yannick Albrecht (3.v.l.) aus der Situation macht. Grundsätzlich fehlten den Schwarz-Roten gegen Haltern aber über die kompletten 90 Minuten die Ideen. Fotos: Raestrup

SV Lippstadt: 0:0-Remis gegen Haltern nichts für die Geschichtsbücher

Dieses Spiel wird nicht in die Geschichte der Regionalliga West eingehen“, analysierte Halterns Coach nach dem 0:0 seiner Mannschaft beim SV Lippstadt am Samstagnachmittag messerscharf – und traf damit den Nagel auf den Kopf. Keine Treffer, wenig Torraumszenen und viel Mittelfeld-Geplänkel: Kein Leckerbissen für die Zuschauer. Und so richtig weiter hilft der Punkt weder dem Aufsteiger aus der Seestadt noch den Schwarz-Roten.

Regionalliga West

SV Lippstadt - TuS Haltern 0:0

Lippstadt – Für SV-Trainer Felix Bechtold war nach der Partie trotzdem „alles in Ordnung“. 95 Minuten hatte er sich zuvor anschauen müssen, wie seine Mannschaft zwar alles versuchte, ein Tor zu erzielen, jedoch kaum Chancen kreierte. „Uns hat die Durchschlagskraft gefehlt“, gab der 28-jährige Coach zu, der vor der Partie zwei Umstellungen vorgenommen hatte. Für Henneke und Gucciardo rückten Albrecht und Kröner wieder in die Startelf.

Und Letzterer war als Mitglied der Viererkette in der Anfangsviertelstunde gleich einer von den Lippstädtern mit den meisten Ballkontakten. Denn: Auf der Suche nach der Lücke in der dicht gestaffelten Fünferkette der Gäste schob sich der schwarz-rote Defensivverbund den Ball minutenlang zu. Von der linken zur rechten Seite – und wieder zurück. Optisch erinnerte das teilweise schon an Handball, doch blieben kreative Ideen schlichtweg aus.

    

Bezeichnend: Die größte Lippstädter Chance resultierte aus einem ungenauen Rückpass des Halterners Schultze, der seinen eigenen Keeper überraschte und dessen Ball nur knapp neben dem TuS-Tor landete (14.).

Auf der anderen Seite ging es für die Gäste dann einmal schnell über die rechte Angriffsseite, von wo der Ex-Lippstädter Arda Nebi völlig frei auf SV-Keeper Balkenhoff zulief. Der jedoch machte sich ganz breit, verkürzte so den Winkel und klärte zur Ecke (33.).

Der SV Lippstadt seinerseits war zuvor in der Offensive lediglich durch kläglich getretene Freistöße und einen 17-Meter-Schuss von Kevin Hoffmeier (übers Tor) in Erscheinung getreten. Zudem hatte Steringer nach einer Köhler-Flanke noch eine Kopfball-Chance, doch der Ball landete nur auf dem Netz (44.).

   

Viel mehr Aufreger gab’s auch nach der Pause nicht. Bechtold brachte mit Sezer, Schindler und Gucciardo mehr Offensivpower, doch das eingewechselte Trio reihte sich nahtlos in die kollektive Ratlosigkeit in Sachen Angriffsspiel ein. Zumindest die größte Lippstädter Chance ging auf das Konto des Jokers Schindler. In der 83. Minute zirkelte der Ungar einen Freistoß vom linken Strafraumeck Richtung Winkel, doch der TuS-Keeper faustete das Leder so eben noch aus der Gefahrenzone (83.).

Der Aufsteiger aus Haltern brachte nach vorne übrigens kaum etwas. Selbst die Konter verpufften wirkungslos und auch die Einwechslung des Top-Torjägers Stefan Oerterer brachte nichts. Dass der nur drei Minuten zuvor eingewechselte Halterner Diericks in der 90. Minute nach gestrecktem Bein gegen Heiserholt (musste danach verletzt raus) mit Rot vom Platz flog, passte irgendwie zur Partie, die aufgrund des schwachen Auftritts beider Mannschaften folgerichtig 0:0 endete.

   

„Ich behaupte, dass wir gewonnen hätten, wenn wir gegen eine offensivere Mannschaft gespielt hätten“, sagte Felix Bechtold nach dem Spiel, der seiner Mannschaft keinen Vorwurf machte. Vielmehr habe er mit einem 0:0 schon fast gerechnet.