Sergio-Baris Gucciardo (r.) stand auf Anhieb in der Startelf des SV Lippstadt. Gerade erst vom SC Paderborn auf Leihbasis verpflichtet, zeigte der 20-jährige Offensivspieler vielversprechende Ansätze auf dem linken Flügel. Fotos: Lütkehaus
Sergio-Baris Gucciardo (r.) stand auf Anhieb in der Startelf des SV Lippstadt. Gerade erst vom SC Paderborn auf Leihbasis verpflichtet, zeigte der 20-jährige Offensivspieler vielversprechende Ansätze auf dem linken Flügel. Fotos: Lütkehaus

Auch gegen Köln - kein Punkt, kein Tor

Die Sorgenfalten rund um den SV Lippstadt werden immer größer. Mit dem 0:1 im Heimspiel gegen Fortuna Köln kassierten die Schwarz-Roten ihre dritte Niederlage in Folge und warten seit nunmehr 275 Minuten auf einen Torerfolg. Auch gegen das Liga-Schlusslicht waren die Gastgeber nicht in der Lage, gute Chancen zu kreieren.

Regionalliga West

SV Lippstadt - Fortuna Köln 0:1 (0:0)

0 Punkte. 0:10 Tore. Die Bilanz der letzten drei Meisterschaftsspiele ist ernüchternd. Wobei man sagen muss: Die Niederlage gegen Fortuna Köln war unglücklich. Die 680 Zuschauer in der Liebelt-Arena sahen am Samstagnachmittag ein eher mäßiges, typisches 0:0-Spiel. Doch nach einer unübersichtlichen Situation im Lippstädter Strafraum fiel dem eingewechselten Güler der Ball praktisch vor die Füße, der mit einem platzierten Schuss ins lange Eck die Hoffnungen der Gastgeber zumindest auf einen Punkt jäh zerstörte.

Ein Knockout gegen den Tabellenletzten im eigenen Stadion - und schon wieder kreiste diese unangenehme Frage in den Köpfen der meisten schwarz-roten Anhänger: Wer soll beim SV Lippstadt die Tore schießen? Die Gastgeber mühten sich sichtbar, kreierten aber über die gesamten 90 Minuten keine nennenswerte Torgelegenheit.

„Offensiv besteht Handlungsbedarf“, räumte Felix Bechtold in der Pressekonferenz ein. Der SV-Coach beorderte mit Matriciani, Henneke, Sezer und Gucciardo vier Neue in die Startformation, auch weil sich Kevin Hoffmeier kurzfristig verletzte (Zerrung).

Dabei stand der unter der Woche vom SC Paderborn auf Leihbasis verpflichtete Sergio-Baris Gucciardo besonders im Blickpunkt. Der 20-Jährige, der zweimal für die türkische U18-Nationalmannschaft spielte, hatte vor allem in der ersten Halbzeit gute Szenen. Er forderte auf der linken Angriffsseite immer wieder den Ball und wurde ebenso von seinen Mitspielern gesucht. Auch wenn im Eins-gegen-Eins nicht alles klappte, Gucciardo lässt für die Zukunft einiges erwarten.

„Für das erste Spiel war es schon ganz gut, es hat Spaß gemacht“, meinte der 1,72 Meter große Offensivmann, „wir waren eigentlich spielbestimmend. Schade, dass es nicht zum Sieg gereicht hat.“ Bechtold war mit seinem Neuzugang zufrieden: „Sergio kann der Spieler werden, der den Unterschied macht.“ Unter diesen Voraussetzungen sollte die Eingewöhnung möglichst schnell gehen.

Die erste Halbzeit in diesem Duell des 16. gegen den 19. ging an die Schwarz-Roten. Der SV hatte mehr Ballbesitz, hinten ließ die Dreierkette mit Heiserholt, Steringer und Matriciani nichts anbrennen. Die Gastgeber wirkten engagiert, wollten nach den Pleiten gegen Verl (0:5) und in Mönchengladbach (0:4) ihr wahres Gesicht zeigen. Das gelang ihnen auch über weite Strecken. Sezer und Gucciardo beackerten die Flügel, in der Mitte lauerte Brosch auf seine Chance. Der Kapitän glänzte dann auch mit einem energischen Solo an der Torauslinie, fand für seinen Pass jedoch nicht den richtigen Abnehmer. Bei zwei, drei Flanken in den Strafraum fehlten dann die berühmten Zentimeter. Es waren eher Ansätze von Möglichkeiten, die sich der SV Lippstadt erspielte. Die Kölner blieben im ersten Durchgang völlig blass.

Das änderte sich im zweiten Durchgang zumindest etwas. Die Fortuna agierte nun entschlossener und hatte?–?abgesehen vom 0:1?–?auch die einzige echte Torchance im Spiel (65.). Keeper Balkenhoff war jedoch gegen Lunga mit einer blitzsauberen Fußabwehr zur Stelle. Beim entscheidenden Treffer in der 83. Minute hatte er dann keine Abwehrmöglichkeit. Zunächst wurde der Ball im Lippstädter Strafraum abgeblockt, dann nahm der eingewechselte Güler genau Maß.

Zu allem Überfluss musste Kapitän Janik Brosch in der 86. Minute verletzt (Oberschenkelzerrung) ausgewechselt werden. Auf Kölner Seite erwischte es Lunga: Da die Gäste bereits viermal getauscht hatten, mussten sie die Partie in Unterzahl beenden. Auch diesen Vorteil konnten die Schwarz-Roten nicht mehr zu ihren Gunsten nutzen.