Kapitän Fabian Lübbers (l.) ging wie immer voran, aber auch er konnte die Entscheidung nicht erzwingen. Am Ende trennten sich der SV Lippstadt und der SV Straelen im Aufsteigerduell vor 605 Zuschauern 0:0. Fotos: Lütkehaus
Kapitän Fabian Lübbers (l.) ging wie immer voran, aber auch er konnte die Entscheidung nicht erzwingen. Am Ende trennten sich der SV Lippstadt und der SV Straelen im Aufsteigerduell vor 605 Zuschauern 0:0. Fotos: Lütkehaus

Das Remis hilft SV mehr

Wieder kein Tor, aber immerhin ein Punkt: Der SV Lippstadt musste im Aufsteigerduell gegen den SV Straelen mit wenig zufrieden sein. Das galt auch für die 605 Zuschauer in der Liebelt-Arena, die eine schwache Partie ohne Höhepunkte sahen.

Regionalliga West

SV Lippstadt - SV Straelen 0:0

Seit nunmehr drei Spielen haben die Schwarz-Roten den gegnerischen Kasten nicht mehr getroffen. Am Samstag gegen Straelen fehlten dazu auch die Möglichkeiten. Die beste - und einzige - Chance vergab Janik Brosch in der 67. Minute, als er nach glänzender Vorarbeit von Exauce Andzouana aus elf Metern nicht genau genug zielte. Trainer Daniel Berlinski hatte im Vorfeld dieser Partie „etwas Verrücktes“ angekündigt, und dies bezog sich auf Janik Brosch. Der 26-jährige Stürmer agierte als linker Verteidiger. „Ich habe mich in den Dienst der Mannschaft gestellt und versucht, über Zweikämpfe ins Spiel zu kommen. Für mich war wichtig, dass auf meiner Seite nichts anbrennt.“ Auftrag erfüllt, könnte man sagen.

Das wird Nils Köhler vermutlich nicht behaupten. Er übernahm für seinen gesperrten Bruder Sven die Rolle des Spielgestalters und fühlte sich darin ganz offensichtlich nicht wohl. Nach knapp einer Stunde wurde das Experiment mit der Einwechslung von Gerrit Kaiser auch wieder beendet. Sowohl Köhler aus auch Brosch kehrten auf ihre angestammten Positionen zurück. Bis dahin war in der Liebelt-Arena wenig passiert. Es gab keinen Spielfluss, dafür aber viele Fehlpässe und Ballverluste. Die Gäste, die unter der Woche ihren Trainer entlassen hatten, standen hinten sicher und verdienten sich die Null.

Interessant: Offiziell wurden die Kicker von der holländischen Grenze in dieser Partie vom sportlichen Leiter Houben betreut, tatsächlich aber coachte sie Martina Voss-Tecklenburg. Die Trainerin der deutschen Frauen-Nationalmannschaft saß auf der Tribüne, notierte viele Aktionen in ihrem DFB-Block und gab immer wieder Anweisungen aus der zweiten Sitzreihe. Die 51-Jährige ist die Ehefrau von Straelens Sponsor Hermann Tecklenburg.

„Wir können mit dem einen Punkt besser leben als der Gegner“, ahnte SV-Präsident Thilo Altmann wohl schon nach dem ersten Durchgang, dass es an diesem Tag nicht für einen Lippstädter Sieg reichen würde. Tatsächlich hätten sich die SVer mit drei Punkten in der Regionalliga fast schon gerettet. „Jetzt müssen wir das Schiff eben in den nächsten Wochen so schnell wie möglich in den Hafen fahren“, war Berlinski zwar mit der Mentalität seiner Mannschaft, aber nicht unbedingt mit der Leistung zufrieden.

Das konnte er auch nicht. In der ersten Halbzeit blieb fast alles Stückwerk auf der Wiese, in der zweiten wurde es dann etwas besser. In der besaß Straelen die größte Möglichkeit des gesamten Spiels: Istrefi steckte im Strafraum durch auf Grens, der völlig frei zum Schuss kam, doch Christopher Balkenhoff verhinderte mit einem Riesen-Reflex das 0:1. Eine herausragende Aktion des Lippstädter Torhüters, der auch beim Nachschuss von Istrefi zur Stelle war.

In der Folge verschaffte sich der SV ein leichtes Übergewicht. Nach der Chance von Brosch köpfte Fabian Lübbers den Ball nach einer Flanke von Marcel Hoffmeier knapp über das Tor (70.), und Gerrit Kaiser traf nach einem sehenswerten Solo von Marcel Hoffmeier den Pfosten. Allerdings stand der Blondschopf im Abseits. Straelens Stevens schoss noch einen Freistoß ans Außennetz. Das war’s dann aber auch.

Um es klar zu sagen: Den Sieg hatte am Samstag keine Mannschaft verdient. Der SV Lippstadt hat nun 34 Punkte und damit zehn mehr als der SC Wiedenbrück, der als 16. auf einem Abstiegsplatz rangiert. Darüber hinaus haben die Schwarz-Roten noch zwei Spiele weniger absolviert als der Nachbar.