Jubel auf allen Ebenen. Kapitän Fabian Lübbers versucht alle Spieler gleichzeitig zu herzen. Rechts Robin Hoffmann, der zwei Elfmeter eiskalt verwandelte. Fotos: Lütkehaus
Jubel auf allen Ebenen. Kapitän Fabian Lübbers versucht alle Spieler gleichzeitig zu herzen. Rechts Robin Hoffmann, der zwei Elfmeter eiskalt verwandelte. Fotos: Lütkehaus

SV Lippstadt beim 3:0 wie aus einem Guss

Spätestens seit Samstag sollte das Thema Abstieg beim SV Lippstadt keines mehr sein. Mit einer in allen Belangen überzeugenden Leistung bezwang die Berlinski-Elf den Wuppertaler SV mit 3:0 und feierte ihren dritten Sieg in Folge. Matchwinner vor 740 Zuschauern in der Liebelt-Arena waren Robin Hoffmann mit zwei eiskalt verwandelten Elfmetern und Valentin Henneke. Der holte bei seinem Startelf-Debüt einen Strafstoß heraus und besorgte mit einen herrlichen Treffer den Endstand. Es war das erste Saisontor des 22-jährigen Mittelfeldspielers.

Regionalliga West

SV Lippstadt - Wuppertaler SV 3:0 (1:0)

Lippstadt?–?Trainer Daniel Berlinski sprach in der Pressekonferenz von einem bärenstarken Auftritt seiner Mannschaft und freute sich für den lange verletzten Valentin Henneke. Der blieb im Moment seines persönlichen Triumphes bescheiden: „Ich bin froh, dass ich wieder dabei bin“, sagte der Mann mit der Nummer 16. „es läuft immer besser. Das Tor musste ich machen, sonst hätte ich mir wieder was anhören können.“

Nach Zuspiel von Sven Köhler überwand Henneke den Wuppertaler Torhüter mit einem geschickten Heber zum 3:0-Endstand. „Den macht so auch nicht jeder“, meinte sein Coach später anerkennend.

Zuvor hatte Robin Hoffmann die Weichen auf Sieg gestellt. Ein Henneke-Schuss prallte Wuppertals Schünemann an die Hand, den fälligen Elfmeter verwandelte der 27-Jährige eiskalt zum 1:0 (16.) ins rechte Eck. Weil es so schön war, trat er in der 56. Minute gleich nochmal an vom Punkt. Diesmal wurde Nils Köhler von Pagano gefoult. Wieder ein kurzer Anlauf, wieder rechts, und wieder Tor?–?2:0. „Ich bin der älteste im Team, da muss man Verantwortung übernehmen“, grinste der Doppeltorschütze hinterher und ergänzte: „Klar, es ist ein Psychospiel mit dem Torwart. Ich habe mich gut gefühlt und hätte auch links getroffen.“ Das nennt man dann wohl nervenstark und selbstbewusst.

Dies traf auf die gesamte Mannschaft des SV Lippstadt zu. Die Gastgeber hatten von Beginn an alles fest im Griff, kontrollierten das Geschehen in der Liebelt-Arena nach Belieben und ließen dem WSV nicht den Hauch einer Chance. Die Kicker aus der Schwebebahn-Stadt liefen nur hinterher. Unmittelbar vor der Pause forderte der SV erneut Elfmeter, doch Schiri Pelzer (Kempen) ahndete das vermeintliche Foul an Paolo Maiella nicht.

Nach dem Wechsel dasselbe Bild. Die Lippstädter bestimmten das Tempo, wirkten am Ball absolut sicher und erspielten sich etliche Möglichkeiten zur Vorentscheidung. Für die waren dann Robin Hoffmann mit dem 2:0 und Valentin Henneke mit dem 3:0 zuständig.

Um es klar zu sagen: Der Aufsteiger überzeugte auf ganzer Linie, und dennoch hatten die Schwarz-Roten am Samstag zwei Pechvögel in ihren Reihen. Gerrit Kaiser brach sich nach einem Tritt ins Gesicht vermutlich die Nase und musste vorzeitig raus. Auch Marvin Joswig verletzte sich: Keine zwei Minuten nach seiner Einwechselung war für den Verteidiger mit einer Muselzerrung gleich wieder Schluss. Das war bitter. Gleichzeitig feierte Maik Reimer, der im Winter vom U19-Bundesligisten SC Paderborn verpflichtet wurde, sein Debüt.

Und Wuppertal? Der frühere Bundesligist wachte erst nach dem 0:3 richtig auf. Saric mit einem Drehschuss aus zwölf Metern (65.) und Schmetz mit einem Kopfball aus fünf Metern besaßen richtig gute Möglichkeiten zur Ergebniskorrektur. In beiden Situationen rettete Lippstadts Torhüter Christopher Balkenhoff glänzend. In der 88. Minute traf Topal noch die Latte. Zu diesem Zeitpunkt war Viktor Maier längst ausgewechselt. Der ehemalige Torjäger des SV Lippstadt blieb an alter Wirkungsstätte weitgehend blass.

Die Schwarz-Roten kletterten mit dem dritten Sieg in Folge auf Platz sieben. Bei 13 Punkten Vorsprung und der aktuellen Form der Mannschaft fürchtet am Bruchbaum niemand mehr einen (theoretisch noch) möglichen Abstieg.