SV-Kapitän Fabian Lübbers (hinten) hatte gegen Alemannia Aachen alle Hände voll zu tun. Die starken Rheinländer setzten die Gäste aus Lippstadt früh unter Druck und kamen so zu einer Reihe von guten Torchancen. Am Ende half der Mannschaft vom Tivoli aber ein Patzer von Langesberg zum entscheidenden Tor.    Fotos: Raestrup
SV-Kapitän Fabian Lübbers (hinten) hatte gegen Alemannia Aachen alle Hände voll zu tun. Die starken Rheinländer setzten die Gäste aus Lippstadt früh unter Druck und kamen so zu einer Reihe von guten Torchancen. Am Ende half der Mannschaft vom Tivoli aber ein Patzer von Langesberg zum entscheidenden Tor.    Fotos: Raestrup

In Aachen verhindert das Lattenkreuz ein Happy End für den SV Lippstadt

Es war wieder die große Bühne, aber dieses Mal nicht die große Show. Im Gegensatz zum Auswärtsspiel an der Hafenstraße bei Rot-Weiß Essen spielte der SV Lippstadt am Tivoli in Aachen nicht groß auf. Am Ende unterlag die Mannschaft von Trainer Daniel Berlinski dem Ex-Bundesligisten mit 0:1. Doch obwohl diese Niederlage absolut verdient war, mussten sich die Schwarz-Roten am Ende ärgern. Denn die Last-Minute-Lippstädter hätten beinahe wieder zugeschlagen.

Regionalliga West

Alemannia Aachen - SV Lippstadt 1:0 (0:0)

Aufgeben ist nicht die Sache des SV Lippstadt. Nach dem 0:1 in der 85. Spielminute hätte im Stadion kaum jemand mehr etwas auf den Aufsteiger gesetzt. Zu harmlos waren die Lippstädter einfach im vorherigen Spielverlauf. Und doch kam sie noch, die Riesenchance auf den Ausgleich.

Nachdem sowohl die aussichtsreichen Schüsse von Andzouana als auch von Hoffmann aufs Aachener Tor noch abgeblockt wurden, fasste sich der eingewechselte Kevin Hoffmeier ein Herz. Der Youngster hämmerte die Kugel aus knapp 20 Metern Richtung Alemannia-Keeper Jakusch. Letzterer blickte dem Ball nur noch ängstlich hinterher, als dieser donnernd ans linke Lattenkreuz krachte (90.+3). Kurz darauf erklärte der Schiedsrichter die Partie für beendet.

Yannick Langesberg hätte sich über den späten Ausgleich unter den knapp 5000 im Stadion wohl am meisten gefreut. Der Innenverteidiger hatte vor dem 0:1 aus Lippstädter Sicht übel gepatzt. Nach einer eigentlich harmlosen Hereingabe von der rechten Seite, trat der 24-jährige Abwehrhüne in Höhe des Fünf-Meter-Raums über den Ball. Der Aachener Bösing hatte anschließend freie Bahn und schob locker zum späteren Siegtreffer ein. Dabei hatte Langesberg zuvor einen blitzsauberen Auftritt hingelegt und hinten so ziemlich alles weggegrätscht, was gefährlich zu werden drohte.

SV-Coach Daniel Berlinski schätzte die Situation im Nachhinein aber realistisch ein: „Es ist nur ärgerlich, dass wir das Tor so spät durch einen individuellen Fehler kassiert haben. Ansonsten sind wir heute hier zu keinem Zeitpunkt für einen Sieg in Frage gekommen.“

Das stimmte. Der in den vergangenen Wochen so furios aufspielende Aufsteiger wirkte gegen Aachen ein wenig müde. Es fehlte an kreativen Ideen im Spiel nach vorne. Zudem ging Berlinskis Plan nicht auf, den großen Alemannia-Verteidigern die eher klein gewachsenen und quirligen Außenspieler Maiella und später Holz entgegenzustellen. Vor allem der eingewechselte Kevin Holz prallte ein ums andere Mal am Aachener Salata ab wie von einer Wand.

Dass die Hausherren nicht schon früher in Führung gegangen waren, hatten die Schwarz-Roten ohnehin ein weiteres Mal ihrem bärenstarken Keeper zu verdanken. Allein zwischen der 70. und 80. Minute parierte Balkenhoff dreimal auf höchstem Niveau. Prädikat Weltklasse. Genutzt hat es am Ende aber nichts. Die SV-Serie von neun ungeschlagenen Liga-Spielen war gerissen.

Das Programm des Aufsteigers in den nächsten Wochen hat es in sich. Nach dem Westfalenpokal-Duell beim FC Gütersloh am Mittwoch, empfangen die Lippstädter am Samstag die Reserve des Bundesliga-Spitzenreiters Borussia Dortmund in der Liebelt-Arena. Nur sechs Tage später steht dann das Auswärtsspiel beim Tabellenführer Viktoria Köln an – und der hat zu Hause noch keinen einzigen Punkt abgegeben.

 

Quelle: DER PATRIOT, 07.10.2018