Für Stefan Kaldewey (l.) war es gestern ein besonderer Tag. Der 26-Jährige absolvierte in Straelen seine ersten Regionalliga-Minuten und spielte bis zu seiner Auswechslung stark.
Für Stefan Kaldewey (l.) war es gestern ein besonderer Tag. Der 26-Jährige absolvierte in Straelen seine ersten Regionalliga-Minuten und spielte bis zu seiner Auswechslung stark.

Balkenhoff rettet Punkt in Straelen mit Mega-Reflex

Stefan Kaldewey durchlebte am Dienstagabend ein Wechselbad der Gefühle. Der Außenverteidiger des SV Lippstadt kam gegen den SV Straelen zu seinem Regionalliga-Debüt und lieferte einen sehr starken Auftritt ab. Er trug sich sogar in die Torschützenliste ein – allerdings mit einem Treffer ins eigene Netz. Doch die Moral der Schwarz-Roten war größer als das Pech des 26-Jährigen: Der SV entführte einen Punkt von der holländischen Grenze und ist damit seit sieben Spielen ungeschlagen.

Daniel Berlinski war nach dem 2:2 beim Niederrhein-Meister dennoch enttäuscht: „Ich finde es sehr bitter und die Mannschaft tut mir leid, dass sie sich für einen sehr guten Auftritt nicht belohnt hat“, sagte der SV-Coach nach der Partie und sprach gar von zwei verlorenen Punkten.

Regionalliga West

SV Straelen - SV Lippstadt 08 2:2 (0:0)

Dabei konnten die Lippstädter am Ende froh sein, dass sie auf dem Heimweg überhaupt einen Punkt im Gepäck hatten. Denn: Kurz vor Schluss hatten die Gastgeber eine Riesenchance. Nur dem herausragenden Reflex von SV-Keeper Christopher Balkenhoff war es zu verdanken, dass Straelens Kopfball aus fünf Metern nicht im Lippstädter Gehäuse einschlug (90.).

Was Berlinski aber wohl vordergründig mit seinem Statement meinte, war der insgesamt recht gute Auftritt seiner Elf. Die Gäste hatten in den ersten 45 Minuten eindeutig mehr Ballbesitz, konnten dieses aber bis auf Chancen von Paolo Maiella (7.) und Sven Köhler per Fernschuss (9./12.) nicht in Zählbares ummünzen. Zwar netzte Maiella dann fünf Minuten vor dem Halbzeitpfiff per Kopfball-Abstauber nach einem Pfostenschuss von Hoffmann zum 1:0 ein, stand dabei aber im Abseits. Auch ein Lattentreffer aus 18 Metern vom sehr umtriebigen Sven Köhler brachte nicht die ersehnte Führung.

Berlinski hatte seine Startelf im Vergleich zu den vorangegangenen vier Spielen auf zwei Positionen verändert. Während Regionalliga-Debütant Kaldewey Schubert auf der rechten Außenverteidigerposition ersetzte, stürmte Maiella anstelle von Holz von Anfang an. Dem SV-Spiel waren diese Änderungen kaum anzumerken, beide Akteure fügten sich nahtlos in die Mannschaft ein, was sicherlich für die Homogenität des SV-Kaders spricht.

Nach dem Seitenwechsel bekamen die rund 420 Zuschauer im Stadion an der Römer Straße dann endlich Tore zu sehen. Erst brachte Hoffmann die Gastgeber per Elfmeter mit 1:0 in Führung (56./Maiella war im Strafraum gefoult worden), dann glichen die Hausherren zehn Minuten später zum 1:1 aus. Dem vorausgegangen war ein blitzschneller Konter, für die der SV Straelen in der Regionalliga mittlerweile fast schon berüchtigt ist. Als Kaldewey nach einem Straelener Freistoß das Leder dann unglücklich ins eigene Tor abfälschte (73.), sah es düster aus für den SV Lippstadt, zumal SVS-Stürmer Terada nur fünf Minuten später mit einem wuchtigen Volleyschuss die Unterkante der Latte traf.

Doch die Mannschaft von Daniel Berlinski gab sich nicht auf und wurde belohnt. Der eingewechselte Kevin Holz machte es Terada nach einer Kopfballvorlage von Langesberg nach und nahm die Kugel aus 14 Metern ebenfalls direkt aus der Luft. Perfekt getroffen: 2:2. Das bedeutete gleichzeitig den Endstand – auch dank Balkenhoffs Mega-Reflex in der Schlussminute.

Quelle: DER PATRIOT, 26.09.2018