Trainer Bechtold jubelt nach 1:0 des SV Lippstadt: „Dreckige Siege sind die geilsten!“
Der SV Lippstadt bleibt aktuell das Maß aller Dinge in der Oberliga Westfalen: Mit dem 1:0-Sieg beim heimstarken Aufsteiger TSG Sprockhövel festigten die Schwarz-Roten ihre Spitzenposition. Das goldene Tor erzielte Cinar Sansar bereits in der 4. Minute. Diesen knappen Vorsprung brachten die Gäste souverän ins Ziel. Beim Schlusspfiff ballte Cheftrainer Felix Bechtold die Fäuste und jubelte: „Dreckige Siege sind die geilsten!“
Oberliga Westfalen
TSG Sprockhövel - SV Lippstadt 0:1 (0:1)
Die Lippstädter krönten im Ennepe-Ruhr-Kreis eine erfolgreiche Woche mit drei Siegen in drei Spielen, inklusive Kreispokal. Es war ein schweres Stück Arbeit in Sprockhövel. Das erklärt wohl auch den emotionalen Ausbruch des Coaches, nachdem alles vorbei war. Sein Team profitierte letztlich vom guten Start in die Partie und von einer wieder mal geschlossenen Mannschaftsleistung. „Man hat schon gesehen, dass uns in der zweiten Halbzeit ein bisschen die Körner ausgegangen sind“, erklärte Bechtold hinterher. Großartige Chancen für den Gegner ließen die Schwarz-Roten in dieser Phase aber nicht zu, weil sie sich bis zur letzten Minute entschlossen mit allen Kräften wehrten.
Neuzugang Nico Tübing vom FC Gütersloh gab im zweiten Durchgang sein Debüt für den SV und fügte sich nahtlos ein. Fast wäre dem 22-jährigen Stürmer sogar auf Anhieb sein erstes Tor gelungen, als er den gegnerischen Keeper bei einem Konter schon fast umkurvt hatte. Aber eben nur fast. Die zweite interessante Personalie: Im Tor stand für den erkrankten Luca Beermann (Corona) der 18-jährige Lukas Struck. Der Youngster machte ein Superspiel, strahlte eine unglaubliche Ruhe und Sicherheit aus – als wäre er ein alter Hase im Metier. Note 1 für die Nummer 12.
Die Partie in der Wattgeht-Arena begann ganz nach dem Geschmack der Gäste. Bereits in der 4. Minute klingelt es im Kasten der TSG: Nach vier Schussversuchen in und am Strafraum fälschte Cinar Sansar die Kugel schließlich entscheidend zum 0:1 ab. Kurz danach zischte ein Schuss von David Dören (10.) nur knapp am Aluminium vorbei. Der SV Lippstadt war on fire, das hohe Pressing schien Sprockhövel zunächst zu überfordern. Doch die Gastgeber fingen sich und setzten nun ihrerseits erste Akzente in der Offensive, Topatan traf den Außenpfosten (25.), und Öztürk wurde nach einer gefährlichen Aktion im letzten Moment gestoppt (31.). Kurz vor der Pause dann noch mal die Schwarz-Roten, als Ufuk den Ball aus 18 Metern knallhart nur wenige Zentimeter über die Latte drosch (41.). Die 1:0-Führung zur Pause ging in Ordnung, aber auf der sicheren Seite waren die Gäste noch lange nicht.
Logisch, dass die Gastgeber alles versuchen würden, um zumindest noch den Ausgleich zu erzielen. Die TSG orientierte sich nach dem Wechsel deutlich nach vorn und hatte auch mehr Ballbesitz, aber gute Gelegenheiten spielte sie sich nicht heraus. Gleich zweimal forderte Sprockhövel einen Handelfmeter. Das sah Schiedsrichter Tendyck (Gelsenkirchen) jedoch anders. Der über zwei Meter lange Linksverteidiger Pickel agierte längst als zentraler Stürmer und lauerte vor allem bei Standards auf Kopfbälle, aber Lippstadt verteidigte alles konsequent weg. Bezeichnend die Szene, als Kamann Topatans Schuss in der 87. Minute blockte. Eine starke Aktion, vom blonden Innenverteidiger mit einem Urschrei gefeiert. Genau wie es sein Trainer nach dem dann doch erlösenden Abpfiff tat.
Quelle: Zeitungsverlag Der Patriot GmbH, Lippstadt - Sportredaktion