SV Lippstadt 2:2 in Wattenscheid – Ergebnis passt
Wie heißt es so schön? Mit einem leistungsgerechten 2:2-Unentschieden trennten sich gestern die SG Wattenscheid und der SV Lippstadt in der Oberliga Westfalen. Zwar spielten beide Mannschaften in der Herner Mondpalast-Arena nicht die Sterne vom Himmel, aber es war eine gute, unterhaltsame Partie. Bemerkenswert, wie die Gäste den Ausfall von acht Stammkräften wegsteckten und voll dagegenhielten. Die Schwarz-Roten sind nunmehr seit neun Begegnungen ungeschlagen. Das ist top.
Oberliga Westfalen
SG Wattenscheid - SV Lippstadt 2:2 (1:0)
Nach dem Abschlusstraining hatte sich auch noch Köhler verletzt abgemeldet. Ohne Acht, dafür mit fünf Nachwuchskickern aus der A-Jugend im Kader, ging’s für die Schwarz-Roten ins Ruhrgebiet, wo der starke Ex-Bundesligist SG Wattenscheid voller Tatendrang wartete. Die Gastgeber waren mit ihren quirligen, flinken und trickreichen Angreifern in der ersten Hälfte die klar bessere Mannschaft und erspielten sich eine Chance nach der anderen. Nnaji (6.) und Firat (8.) verfehlten noch knapp, nach 17 Minuten hieß es dann aber 1:0. Kouonang ließ SV-Keeper Beermann keine Chance. Anschließend bewahrte der Lippstädter Schlussmann sein Team mehrfach vor einem höheren Rückstand. Wattenscheid bestimmte eindeutig die Schlagzahl. Der auffällige Nnaji zirkelte in der 31. Minute einen Freistoß an die Unterkante der Latte. Nicht nur in dieser Szene hatten die Gäste richtig Glück. Beermann rettete gegen den frei vor ihm auftauchenden Mansoury (44.) in höchster Not, dann zeigten die Schwarz-Roten das erste Mal nachhaltig auf, als Kaiser die Kugel an den Pfosten drosch (44.).
Die SG war jedoch klarer Punktsieger und hätte zur Pause deutlich höher führen können (müssen). Dass sie es nicht taten, wurde – wie so häufig – bestraft. Denn in der 50. Minute jubelte der SV Lippstadt: Kaiser drückte den Ball zum 1:1 über die Linie. Die Hälfte des Tores gehörte jedoch Amadi, der sich entschlossen auf der rechten Seite durchgesetzt hatte. Lippstadts Kapitän Kaiser war auch am 2:1 (58.) für seine Farben beteiligt. Seinen Eckball, der weit vors Tor flog, bugsierte Ufuk in den Kasten. Spiel gedreht.
Doch damit wollten sich die Wattenscheider nicht abfinden, sie drückten kräftig aufs Gaspedal. Gleich mehrmals brannte es lichterloh im Strafraum des SV. Vor allem bei Standards. Beermann musste immer wieder Kopf und Kragen riskieren, um den knappen Vorsprung zu halten. Der war dann aber in der 84. Minute dahin: Erneut Nnaji schoss einen 20-Meter-Freistoß unter die Latte. Doch diesmal war der Ball drin. Das 2:2 absolut verdient.
Schrecksekunde dann in der Schlussphase: Bei dem Versuch, doch noch das 3:2 zu machen, verletzte sich Steringer am Knie. Der Vizekapitän musste ausgewechselt und auf dem Weg zur Bank gestützt werden – und das wenige Tage vor dem Pokalfinale gegen den VfB Stuttgart in Berlin. Aber der Videoanalyst von Arminia Bielefeld gab Entwarnung: „Ich glaube, es war vor allem der Schock.“
Quelle: Zeitungsverlag Der Patriot GmbH, Lippstadt - Sportredaktion