1:0 – SV Lippstadt feiert Sieg des Willens
„Sportlich gesehen lief es in den letzten Wochen für uns richtig rund.“ Mut auf ein tolles Fußballspiel machte Stadionsprecher Jürgen Borgmeier den etwas über 300 Zuschauern in der Liebelt-Arena vor dem Anstoß. Doch das Niveau in den 95 gespielten Minuten blieb dann doch eher überschaubar. Am Ende langte den Hausherren ein Amadi-Treffer (89.) zu drei Punkten. Die Westfalenpokal-Teilnahme (Platz sieben ist dafür ausreichend) rückt für die Bechtold-Elf damit näher.
Oberliga Westfalen
SV Lippstadt - SG Finnentrop/Bamenohl 1:0 (0:0)
Personell auf der letzten Rille laufend, haben die Schwarz-Roten ihre Erfolgsserie nun auf sieben ungeschlagene Spiele in Folge ausgebaut. „Mir brechen momentan zu viele Spieler von der Stange“, zog SV-Coach Felix Bechtold unter anderem Seungyoung Lee (nicht zu verwechseln mit dem ehemaligen SVer Seungwon Lee) aus der U19 hoch. Ein Volltreffer, wie sich im Nachhinein herausstellen sollte. Denn Lee bereitete in der Schlussminute nach Coskun-Flanke den Siegtreffer des aufgerückten Teamkollegen Joel Amadi zwar etwas glücklich, dafür umso energischer vor. Großer Jubel brandete auf in der Liebelt-Arena.
Trainer Bechtold brachen im Vorfeld des vorletzten Heimspiels weitere Eckpfeiler des Teams weg. Am Freitag beim Training erwischte es Mustafa Dogan besonders schlimm. „Das Knie ist erneut nach hinten ausgeschlagen“, berichtete Bechtold. Für den Mittelfeldspieler dürfte die Saison ebenso beendet sein wie für David Dören. Der zog sich nämlich einen Muskelfaserriss im hinteren Oberschenkel zu. Diese Nachricht erreichte Bechtold am späten Samstagabend. Hinzu kam, dass Nico Böll angeschlagen in die Partie ging. Böll hatte unter der Woche sich mehrfach übergeben müssen. „Riesen-Respekt an Nico! Am Freitag hat er mir geschrieben, dass er es probieren möchte.“ Als Aushilfs-Rechtsverteidiger (für den ebenfalls fehlenden Kiyan Sadeghi) machte der 21-Jährige seine Sache außerordentlich gut.
Bechtold-Elf meldet sich
früh an in der Partie
Der SV Lippstadt hatte sich früh in der Partie angemeldet. Nach nicht einmal 120 Sekunden besaß Kapitän Gerrit Kaiser die erste Kopfballchance. Doch sein Abschluss war kein größeres Problem für SG-Keeper Morasch.
Die Platzherren hielten in der Folge den Fuß auf dem Gaspedal. Nach Kaiser-Freistoß (9.) platzierte Abwehrmann Maurice Buckesfeld das Spielgerät aber nur auf dem gegnerischen Tornetz. Erstmals gefährlich kamen die Gäste, die in ihren Umschaltmöglichkeiten sehr zielstrebig wirkten, in der 14. Minute vor das Lippstädter Gehäuse, doch Schlussmann Luca Beermann kam rechtzeitig aus seinem Kasten. Die dickste Möglichkeit des ersten Durchgangs vergab dann Schelle für die SG Finnentrop/Bamenohl per Kopf (35.).
Nach dem Seitenwechsel stellte sich zunächst eine Art Sommerkick ein. Erst die Hereinnahmen von Coskun, Romano und Lee brachten wieder Schwung ins Lippstädter Spiel. Den Torschrei hatten die SV-Fans in der 78. Minute auf den Lippen, als Gerrit Kaiser Maximilian Franke im Rückraum bediente. Doch dessen Schuss war zu platziert und knallte an die Unterkante der Latte. Der Führungstreffer für die Bechtold-Elf lag in der Luft. Doch es dauerte bis in die Schlussminute hinein, ehe doch noch das erlösende 1:0 fiel. Coskun brachte eine Flanke von Rechts auf den zweiten Pfosten zu Lee, dessen Abschluss noch abgefälscht war und in einer Art Bogenlampe den am zweiten Pfosten freistehenden Joel Amadi erreichte. Dieser nickte ungehindert zum 1:0 ein (89.). In der Nachspielzeit forderten die Gäste nach einem angeblichen Handspiel einen Elfmeter, doch die Pfeife der Schiedsrichterin blieb stumm. Somit blieb es beim 1:0 für Lippstadt. Ein Sieg des Willens!
Quelle: Zeitungsverlag Der Patriot GmbH, Lippstadt - Sportredaktion