Schwer verletzt: Meier landet nach Luftkampf im Krankenhaus
Der 1:0-Last-Minute-Sieg des SV Lippstadt bei der Spvgg Erkenschwick wurde durch die schwere Verletzung von Justus Meier überschattet: Während Torschütze Janik Steringer seinen goldenen Treffer in der 108. Minute bejubelte, war sein Teamkollege schon im Krankenhaus. Meier war kurz nach seiner Einwechselung im Luftkampf mit seinem Gegenspieler zusammengerasselt und musste mit dem Rettungswagen abtransportiert werden.
Oberliga Westfalen
Spvgg. Erkenschwick - SV Lippstadt 0:1 (0:0)
Was für ein Schockmoment im Stimbergstadion: Fast regungslos lag Justus Meier nach einem Kopfballduell auf dem Rasen, schnell wurde der Verteidiger, der offensichtlich große Schmerzen hatte, mit einer wärmenden Folie geschützt und wenig später mit dem Rettungswagen unter dem aufmunternden Beifall der knapp 500 Zuschauer ins Krankenhaus gebracht. Das Fußballspiel selbst, das knapp 20 Minuten unterbrochen war, wurde jetzt zur absoluten Nebensache. Dennoch gab es unmittelbar vor dem Abpfiff eine Entscheidung. Nach guter Vorarbeit des eingewechselten Kohl brauchte Steringer den Ball nur noch über die Linie zu drücken. Ja, es wurde kurz gejubelt – und der Erfolg der Gäste war in diesem eigentlich typischen 0:0-Spiel ganz sicher nicht unverdient. Aber mehr als die Freude über die drei Punkte bleibt der Schreck in den Gliedern zurück.
Es war kein schönes Match gestern Nachmittag am Stimberg. „Genauso, wie wir es erwartet hatten“, sagte Lippstadts Cheftrainer Bechtold hinterher. Die Spielvereinigung zog sich zurück und lauerte ausschließlich auf Fehler des SV. Aber diesen Gefallen taten ihnen die Schwarz-Roten nicht. Mit einer konzentrierten Leistung hielten sie den Kontrahenten in Schach. Ab Mitte der ersten Halbzeit fanden die SVer, bei denen Torhüter Beermann trotz einer Schulterblessur in der Anfangsphase weiterspielte, ihren Rhythmus und kreierten ihren dominanten Fußball. Was jedoch fehlte, waren Torchancen. Die beste hatte Kaiser, der die Kugel nach einer Ufuk-Flanke mit der Fußspitze ans Außennetz lenkte (25.).
Direkt nach dem Wechsel hatten dann die Erkenschwicker ihre Momente: Zunächst prüfte Oerterer SV-Keeper Beermann mit einem Distanzschuss (48.), kurz danach tauchte er nach einer Kombination mit Da Costa gefährlich vor dem Lippstädter Kasten auf. Doch diese beiden Aktionen entpuppten sich als Strohfeuer. Die Gastgeber beschränkten sich in der Folge darauf, das Spiel zu zerstören. Ansehnlich war das nicht. Vermutlich hätte der SV mit dem 0:0 ganz gut leben können. Beim Boxen wären sie auf jeden Fall Punktsieger gewesen, denn Franke mit einem 17-Meter-Schuss (55.) und Romano von halblinks (66.) vergrößerten das Chancenplus des Bechtold-Teams. Auch Steringer besaß noch eine gute Gelegenheit (75.), traf im Strafraum jedoch die falsche Entscheidung. Dass er es deutlich besser kann, bewies er dann mit seinem Siegtor.
Am Abend meldete sich Justus Meier per Social Media aus dem Krankenhaus: "Mir geht es den Umständen entsprechend gut", postete der Verteidiger. Da klingt ja zumindest nach einer leichten Entwarnung.
Quelle: Zeitungsverlag Der Patriot GmbH, Lippstadt - Sportredaktion