Bankfrust nach der neunten Saisonniederlage (v.l.): Maximilian Franke, Joel Amadi, Rückkehrer Fatih Ufuk und der gestern nicht eingesetzte Kiyan Sadeghi versuchen das gerade Geschehene zu verarbeiten. Der SV Lippstadt verlor nach einer 2:0-Pausenführung noch mit 2:3. Fotos: Heinke
Bankfrust nach der neunten Saisonniederlage (v.l.): Maximilian Franke, Joel Amadi, Rückkehrer Fatih Ufuk und der gestern nicht eingesetzte Kiyan Sadeghi versuchen das gerade Geschehene zu verarbeiten. Der SV Lippstadt verlor nach einer 2:0-Pausenführung noch mit 2:3. Fotos: Heinke

2:3-Niederlage des SV Lippstadt in Ennepetal zusammengefasst: Pleiten, Pech und Pannen

Konstanter Punkte einfahren wollen sie, öfters zu Null spielen – beides klappte nicht zum Auftakt des Fußballjahres 2025 aus Sicht des SV Lippstadt. Nach einer 2:0-Pausenführung beim TuS Ennepetal muss man aus Sicht der Lippstädter die zweiten 45 Minuten so zusammenfassen: Pleiten, Pech und Pannen! Am Ende steht mit dem 2:3 die bereits neunte Saisonniederlage in der Oberliga Westfalen zu Buche.

Oberliga Westfalen

TuS Ennepetal - SV Lippstadt 3:2 (0:2)

Sind die guten Vorsätze nach nur einem Spiel schon wieder hinfällig? Ein derartiger Spannungs- und Leistungsabfall, wie ihn der SV Lippstadt in der zweiten Halbzeit hinlegte, ist nur schwer in Worte zu fassen. „Wir hatten vor der Pause gefühlt alles im Griff“, sah SV-Coach Felix Bechtold zunächst keine Gefahr für sein Team aufkommen. Doch nach und nach schlichen sich Nachlässigkeiten ins Lippstädter Spiel ein.

Doch der Reihe nach: Lippstadt verpasste die Führung in der sechsten Spielminute, als Joel Amadis Hereingabe in der Mitte keinen Abnehmer fand. Aber nur 120 Sekunden später hieß es dann doch 1:0 für den SV 08. Nach einer Ecke, die Ennepetals Keeper Weusthoff nur unzureichend klären konnte, traf Louis Neugebauer flach aus dem Rückraum zur Führung. Ennepetals Trainer Sebastian Westerhoff fragte beim Schiedsrichter-Assistenten vorsichtig nach, ob es vor dem Gegentor im Luftduell nicht zu einem Foulspiel an seinem Torhüter gekommen sei. Doch alle Proteste waren vergebens.

Lippstadt hatte den Auftakt nach Maß erwischt, den sich die Schwarz-Roten vorgestellt hatten. Und sie ließen in der Folge nicht locker. Louis Neugebauer nahm in der 15. Minute einen lang geschlagenen Ball aus der eigenen Hälfte auf und überwand Ennepetals Weusthoff gefühlvoll zum 0:2.

Fehler schleichen sich
nach und nach ein

Den Lippstädtern spielte zu diesem Zeitpunkt alles in die Karten. Doch nach und nach schlich sich, so erkannte auch Coach Bechtold nach dem Spiel, der Schlendrian ein. Dies blieb bis zum Pausentee noch ohne Folgen.

Nach dem Wechsel sollte sich das Blatt dann aber wenden. Die abstiegsbedrohte Heimmannschaft machte von der ersten Sekunde an mächtig Betrieb und kam durch einen Flachschuss von Reyes Mellado unmittelbar zum Anschluss (46.). Das mittlerweile passive Lippstädter Spiel sollte sich dann ein weiteres Mal rächen, wobei das Zustandekommen des 2:2-Ausgleichs als äußerst unglücklich bezeichnet werden muss (65.). Einen etwas zu scharf gespielten Rückpass von Serkan Temin konnte sein Schlussmann Julian Fuest (feierte gestern seine Oberliga-Premiere im Lippstädter Tor) nicht stoppen; der Ball kullerte zur Verwunderung aller über die Torlinie, obwohl Fuest noch versuchte, dieses zu verhindern. Was ein Gegentor! Die Kritiker dürften nach dieser Aktion gedacht haben: Es passt ins Gesamtbild!

Temin verliert Ball vor
dem dritten Gegentor

Zumindest den einen Punkt gab der Gast dann in der 83. Minute aus der Hand. In der Vorwärtsbewegung verlor Serkan Temin die Kugel. Für Ennepetal ergab sich eine 3 auf 2-Situation. Die Gefahr schien aus Lippstädter Sicht schon gebannt zu sein, als Vaitkevicius das Spielgerät doch noch scharf in den Lippstädter Strafraum brachte und Binyamin nur noch den Fuß reinzuhalten brauchte – 3:2 für Ennepetal! Spiel gedreht! Das große Lippstädter Aufbäumen blieb in den Schlussminuten aus.