SV Lippstadt zieht Kopf nach 0:2-Rückstand aus der Schlinge
Auf dem Bövinghauser Sportplatz braute sich nach 32 gespielten Minuten und einem 0:2-Rückstand nichts Gutes für den SV Lippstadt zusammen. Zu diesem Zeitpunkt drohte die siebte Saisonniederlage, welche mit Sicherheit zu Diskussionen geführt hätte. Doch die Bechtold-Truppe zog beim abgeschlagenen Oberliga-Letzten TuS Bövinghausen den Kopf nochmal aus der Schlinge. Janik Steringers Anschlusstreffer per Kopf in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit läutete die Wende ein.
Oberliga Westfalen
TuS Bövinghausen - SV Lippstadt 2:4 (2:1)
Neben den bekannten Ausfällen von Nils Köhler (private Gründe), Kiyan Sadeghi (krank) und Damian Biniek (Sprunggelenksverletzung) musste das Lippstädter Trainergespann Bechtold/Wallmeier kurzfristig auch noch auf den ebenfalls erkrankten Iker-Luis Kohl verzichten. Somit mussten Bechtold/Wallmeier erneut tief in die Trickkiste greifen, stürmte Robin Ens plötzlich auf der linke Seite. In den Anfangsminuten waren die Gäste zunächst auf Sicherheit bedacht. Kein Wunder, dass man nach sieben sieglosen Spielen in Folge nicht vor Selbstvertrauen strotzte. Wie ein Keulenschlag dürfte aus SV-Sicht dann das 0:1 gewesen sein. Bövinghausens Linksfuß Noguchi fasste sich aus gut 25 Metern einfach mal ein Herz und überwand Lippstadts Torhüter Aust im kurzen Eck (15.). Ein Gegentreffer, der nach Meinung von Trainer Bechtold bereits vorher hätte verhindert werden können, wenn man den Zweikampf energischer geführt hätte. Von einer Schuld am 0:1 kann man Benjamin Aust aber nicht freisprechen. Der junge SV-Schlussmann sah dann auch beim zweiten Gegentor nicht gut aus, als er in der 32. Minute einen Eckstoß falsch einschätzte, unter dem Ball herlief und am langen Pfosten Kian Licina nahezu ungehindert zum 2:0 für Bövinghausen einnickte. Dunkle Wolken zogen über die Gäste aus Lippstadt auf. Der mitgereiste Anhang forderte bereits teils lautstark: „Aufwachen, Männer!“
Eine der Schlüsselszenen der Partie war dann sicherlich die gelb-rote Karte gegen Bövinghausens Papadopoulos, der – bereits Gelb-verwarnt – im Mittelfeld einen Lippstädter umsäbelte. Folgerichtig musste die Nummer 27 des TuS vorzeitig unter die Dusche. Spätestens nach dem Steringer-Kopfballtreffer in der Nachspielzeit des ersten Durchgangs waren die Lippstädter dann endgültig angekommen in diesem Spiel.
Umstellungen des
Trainerteams fruchten
Zur Pause nahm das Trainerteam dann zwei Umstellungen vor. Hasan Dere rückte neben Janik Steringer ins defensive Mittelfeld, für den blassen Mustafa Dogan kam Marcello Romano in die Partie. Ein Schachzug, der sich schnell bezahlt machen sollte, denn Romano überwand den Bövingghauser Torhüter Szczepankiewicz gefühlvoll zum 2:2-Ausgleich (53.). Nun hatten die Gäste Lunte gerochen. Sie feuerten einen Schuss nach dem anderen auf das Bövinghauser Tor ab. Doch erst in der 70. Minute sollte sich die klare Überlegenheit des Regionalliga-Absteigers auszahlen. Am zweiten Pfosten drückte Samet Coskun die Kugel zur erstmaligen Lippstädter Führung über die Linie. Erneut Romano sorgte dann nach schöner Kombination für die endgültige Entscheidung (90.+2).
Lippstadt war nochmal mit einem blauen Auge davongekommen.