Das 1:1 durch Tim Möller (r.) – Dürens Keeper Theißen ist nach einem kuriosen Pressschlag-Tor geschlagen. Für den Mittelfeldspieler des SV Lippstadt war es der erste Saisontreffer. Henri Matter (l.) und Gerrit Kaiser freuen sich mit ihm. Fotos: Lütkehaus
Das 1:1 durch Tim Möller (r.) – Dürens Keeper Theißen ist nach einem kuriosen Pressschlag-Tor geschlagen. Für den Mittelfeldspieler des SV Lippstadt war es der erste Saisontreffer. Henri Matter (l.) und Gerrit Kaiser freuen sich mit ihm. Fotos: Lütkehaus

SV Lippstadt in Düren -kurioses 1:1 per Pressschlag

In einer sehr intensiven und in der Schlussphase äußerst hektischen Partie erkämpfte sich der SV Lippstadt mit dem 1:1 beim 1. FC Düren einen verdienten Punkt. Tim Möller besorgte mit seinem ersten Saisontor – es war ein kurioser Pressschlag – den Ausgleich. Bitterer Beigeschmack für die Schwarz-Roten: Traorè flog nach einer Tätlichkeit mit glatt Rot vom Platz, zuvor sah der bereits ausgewechselte Kapitän Heiserholt Gelb/Rot wegen einer Unsportlichkeit. Bei den Gastgebern erwischte es Geimer, der mit einem Elfmeter die Führung erzielt hatte.

Regionalliga West
1. FC Düren - SV Lippstadt 1:1 (1:0)

Klingt beim ersten Lesen, als wäre „am Tor zur Nordeifel“ eine Menge losgewesen. War es letztlich auch. Aber das spielerische Niveau hielt sich am Samstagnachmittag stark in Grenzen. Dafür wurde mit höchstem Einsatz um jeden Quadratzentimeter des holprigen Rasens gefightet.

Von einem schiedlich-friedlichen Unentschieden zu sprechen, wäre falsch. Dafür sind drei Platzverweise einfach zu viel. SV-Kapitän Finn Heiserholt war längst ausgewechselt, als er sich zu einer (verbalen) Unsportlichkeit hinreißen ließ. Die Konsequenz – Gelb/Rot (57.). Damit fehlt er am Mittwoch im Nachholspiel gegen seinen Ex-Verein Schalke 04. „Das ist mir das letzte Mal auch passiert“, reagierte der 26-Jährige zunächst wenig emotional auf seinen Ausschluss. „In der zweiten Halbzeit haben wir gut performt. Im Endeffekt nehmen wir den Punkt dann auch gerne mit.“ Hakim Traorè hätte wohl gerne zu Ende gespielt, doch nach 72 Minuten musste der Lippstädter Flügelflitzer vorzeitig runter, weil er seinem Dürener Kontrahenten nach einem Gerangel an der Seitenauslinie ins Gesicht gefasst haben soll. Eine unübersichtliche Situation mitten im Rudel aus Spielern, Trainern und Betreuern. Auf jeden Fall griff Schiedsrichter Mrkajl noch einmal in die Tasche und zeigte FCD-Akteur Geimer Gelb/Rot. Komplett beruhigten sich die Gemüter bis zum Schlusspfiff jedoch nicht mehr.

Die Geschichte der ersten Halbzeit ist schnell erzählt. In einem kampfbetonten Match praktisch ohne Torszenen waren die Gastgeber die etwas bessere Mannschaft. Die Schwarz-Roten kamen überhaupt nicht in Schwung. Die Offensivkräfte Mika, Lee, Matter und Halbauer hingen mehr oder weniger in der Luft. Düren hatte diesbezüglich ein bisschen mehr zu bieten. Als Altun seinen Widersacher Owusu im Strafraum zu Fall brachte, hätte der Referee vielleicht schon auf Strafstoß entscheiden können (18.). Das tat er dann nach 22 Minuten, nachdem Allmeroth Omerbasic gefoult hatte. Geimer knallte die Kugel zum 1:0 unter die Latte.

In der Pause reagierte SV-Coach Bechtold und brachte mit Kaiser, Traorè und Fischer drei frische Kräfte. Fortan waren die Gäste deutlich besser im Spiel und gewannen jetzt auch mehr Zweikämpfe. Ebenso verdient wie kurios dann das 1:1 – Dürens Omerbasic wollte den Ball aus der eigenen Gefahrenzone dreschen, Lippstadts Möller hielt den Fuß dazwischen, und der Ball landete nach diesem Pressschlag im Kasten (54.). „So ein komisches Tor habe ich noch nie geschossen“, grinste der Defensivspezialist hinterher. Auch er sah eine deutliche Steigerung seiner Mannschaft nach dem Wechsel: „Da waren wir von Anfang an giftig und haben uns den Punkt verdient.“ Beinahe wäre es sogar etwas mehr geworden, doch Matter traf nach einer schönen Kombination im gegnerischen Sechzehner nur den Außenpfosten. Wenige Augenblicke später wäre der Lippstädter Mittelfeldspieler fast alleine durch gewesen, doch er legte sich den Ball einen Tick zu weit vor.

Aber auch der Gastgeber besaß noch eine Großchance in der Nachspielzeit: Der auffällige Omerbasic hatte die Kugel bei einem Konter schon am herausstürmenden SV-Keeper Balkenhoff vorbeigespitzelt, doch sie trudelte haarscharf am Aluminium vorbei. Am Ende war das 1:1 aber gerecht.