Einwechselspieler mit Wirkung: Niklas Fensky (vorne) bereitete den Treffer von Mustafa Delifer in der 86. Spielminute mit einem präzisen Zuspiel vor und fügte sich auch sonst gut ein.
Einwechselspieler mit Wirkung: Niklas Fensky (vorne) bereitete den Treffer von Mustafa Delifer in der 86. Spielminute mit einem präzisen Zuspiel vor und fügte sich auch sonst gut ein.

SV Lippstadt: 2:4-Niederlage fällt in Kategorie vermeidbar

An dieser Niederlage werden die Regionalliga-Kicker des SV Lippstadt und ihr Trainer Felix Bechtold wohl etwas länger zu knabbern haben. Die Schwarz-Roten verloren bei der U23 von Borussia Mönchengladbach mit 2:4, obwohl sie die Mehrzahl an Torchancen besaßen. Eine weitere personelle Hiobsbotschaft ereilte die Gäste bereits am Tag vor dem Spiel. Stürmer Marvin Mika fällt mit einem Außenbandriss im Knie bis Jahresende aus. Die Verletzung zog sich der 21-Jährige im Training unter der Woche zu. Zunächst verspürte Mika nach eigenen Angaben keine Schmerzen, diese seien verstärkt erst im weiteren Verlauf aufgetreten.

Regionalliga West

Borussia Mönchengladbach U23 - SV Lippstadt 4:2 (2:0)

Nicht einmal 400 Zuschauer „verirrten“ sich ins Grenzlandstadion im Stadtteil Rheydt. Der Steinhäuser Daniel Farke, seit Sommer Chefcoach der Bundesligamannschaft vom Niederrhein, war unter den Besuchern aber nicht auszumachen. Das Spiel seines Ex-Clubs hätte ihm sicherlich gefallen. Die Gäste erarbeiteten sich in der ersten Spielhälfte nämlich einige Hochkaräter.

In der achten Minute streifte das Leder nach einer Maier-Ecke das Gladbacher Gebälk, als Allmeroth knapp verpasste, aber einem Borussen mit dem Hinterkopf fast ein Eigentor unterlaufen wäre. Eine weitere Hundertprozentige ließ Yasin Altun nach Holtkamp-Zuspiel liegen, als er aus kurzer Distanz am Fohlen-Keeper scheiterte. Kurz darauf dann der Schock aus Lippstädter Sicht. Im Mittelfeld machten die Gäste ein Halten an Tim Möller aus, doch der Schiedsrichter ließ weiterspielen – Gladbachs Meuer überwand Keeper Balkenhoff schließlich mühelos. Das 1:0 für die Platzherren hatte sich zu diesem Zeitpunkt in keinster Weise abgezeichnet.

Die Lippstädter legten nach dem Rückstand aber direkt wieder den Vorwärtsgang ein. Doch wieder fanden die SVer mehrfach ihren Meister in Gladbachs Schlussmann. Altun legte den Ball schön in die Gasse auf Maier, doch dessen Abschluss war letztlich nicht platziert genug. Und auch Phil Halbauer war kurz darauf im Pech, als sein Schuss gerade noch von der Torlinie gekratzt wurde. Umso bitterer, dass noch vor dem Seitenwechsel das zweite Gegentor fiel. Italiano bediente Kader, der Keeper Balkenhoff umkurvte und lässig zum 2:0 einschob. „Warum wir hier zur Pause mit zwei Toren zurücklagen, konnten wir uns in der Kabine selbst nicht erklären“, gab SV-Coach Bechtold einen Einblick in seine Gemütslage nach den ersten 45 Minuten.

Einwechselspieler
treffen für Lippstadt

Mutig und zielstrebig gingen die Gäste auch den zweiten Durchgang an. Möller verpasste, am zweiten Pfosten freistehend, nach Maier-Ecke (50.). Knapp das Ziel verfehlte auch Teamkollege Lars Holtkamp, dessen Schuss Torhüter Brüll mit den Fingerspitzen zur Ecke abwehrte. Lippstadt war am Drücker, belohnte sich jedoch nicht. Aufwand und Ertrag stimmten einfach nicht überein. Als Gladbachs Borges-Sanches sich dann über Links durchsetzte und die Kugel die Latte touchierte, schien die Vorentscheidung zu Gunsten der Heimmannschaft zum Greifen nah zu sein.

Ein glückliches Händchen bewies Coach Bechtold dann bei seinen Einwechslungen. Als Halbauer das Spielgerät in der 63. Minute von Links auf den zweiten Pfosten flankte, stand Luis Ortmann goldrichtig und nickte aus kurzer Distanz ungehindert ein. Der Anschlusstreffer weckte neue Geister bei den Gästen. Doch quasi im Gegenzug folgte der nächste Nackenschlag, als der starke Telalovic auf 3:1 erhöhte. Kurz darauf tanzte Borges-Sanches gleich mehrere Lippstädter aus und schoss flach ins Eck ein zum 4:1. Dem ebenfalls eingewechselten Mustafa Delifer gelang nach Fensky-Zuspiel dann immerhin noch sein erstes Saisontor (86.), wobei das 4:2 im Endeffekt nur Ergebniskosmetik war.

Der SV Lippstadt hatte eine Niederlage kassiert, die nicht nur komplett vermeidbar war, sondern auch für kollektives Kopfschütteln sorgte. Daran wird der heimische Regionalligist wohl etwas länger zu knabbern haben.