Viktor Maier (r.) und Dardan Karimani gehörten zu den Besten im Team des SV Lippstadt. Die Schwarz-Roten verloren das Abstiegsduell gegen Schalke nach schwacher erster Halbzeit mit 0:1. Mittwoch geht’s weiter gegen Homberg. Fotos: Lütkehaus
Viktor Maier (r.) und Dardan Karimani gehörten zu den Besten im Team des SV Lippstadt. Die Schwarz-Roten verloren das Abstiegsduell gegen Schalke nach schwacher erster Halbzeit mit 0:1. Mittwoch geht’s weiter gegen Homberg. Fotos: Lütkehaus

SV Lippstadt kassiert bittere 0:1-Niederlage gegen Schalke

Der SV Lippstadt hat einen möglichen Befreiungsschlag verpasst: Im so wichtigen Abstiegsduell gegen die U23 des FC Schalke 04 kassierte das Team von Trainer Felix Bechtold eine 0:1-Niederlage. Aufgrund der ersten Halbzeit war der Sieg für den Bundesliga-Nachwuchs verdient. Denn in den ersten 45 Minuten spielten die Gastgeber schwach. Vom im Vorfeld angekündigten Feuer gegen Schalke war in dieser Phase nichts zu sehen.

Regionalliga West
SV Lippstadt - FC Schalke 04 U23 0:1 (0:1)

Die Schwarz-Roten mussten zum Auftakt in die Woche der Wahrheit erneut auf Kapitän Christopher Balkenhoff (Schulterverletzung) verzichten. Für ihn stand wie schon in Essen Gian-Luca Reck zwischen den Pfosten, der die Aufgabe insgesamt ordentlich erledigte. Fabian Lübbers schaffte es nach seiner Erkältung nur auf die Ersatzbank. Immerhin war der dritte Schlüsselspieler, Top-Torschütze Viktor Maier, wieder mit von der Partie.

Wer mit der Erwartung in die Liebelt-Arena gekommen war, erneut ein Spektakel wie beim 3:3 gegen Münster zu erleben, wurde enttäuscht. Der SV Lippstadt fand in der ersten Halbzeit praktisch nicht statt. Steringer und Co. machten nicht den Eindruck, als hätten sie die Wichtigkeit dieser Begegnung erkannt. Es fehlte die letzte Energie, dafür gab es jede Menge Fehlpässe.

Ganz anders die Schalker. Sie erkannten die ungewohnten Unsicherheiten in der Hintermannschaft der Schwarz-Roten sofort und drückten mächtig aufs Tempo. Bereits in der 6. Minute stocherte Castelle die Kugel nach einer Flanke von rechts zum 0:1 über die Torlinie. Müller (13.) sowie erneut Castelle (14.) stürzten die Lippstädter Abwehr gleich noch einmal ins Chaos, doch diesmal passierte nichts. Großes Glück hatten die Gastgeber dann, als Aramburu mit seinem Kopfball nur den Innenpfosten traf (23.). Das Leder sprang wieder heraus.

Die Königsblauen waren im ersten Durchgang der klare Sieger. Sie waren besser in der Spielanlage und aggressiver in den Zweikämpfen. „Wir haben die erste Hälfte völlig verpennt“, gestand Ersatzkapitän Janik Steringer hinterher. Eigentlich unverständlich angesichts der enormen Bedeutung dieser Partie.

Nach dem Wechsel brachte Bechtold Marvin Mika für Valentin Henneke, und der brachte gleich Schwung in die Partie. Der SV wirkte nach der Pause deutlich entschlossener, versuchte nun, das Geschehen an sich zu reißen und machte sich auf den Weg zum Ausgleich. Maier setzte mit einem Freistoß ein erstes Ausrufezeichen, als der Ball knapp über die Latte zischte (51.). 60 Sekunden später bediente der Neun-Tore-Stürmer den mitgelaufenen Mika, der haarscharf verpasste. Lippstadt war jetzt dran, ohne die ganz große, glasklare Chancen zu besitzen. Der SV störte jetzt den Schalker Aufbau vehement und kam auf diese Weise immer wieder schnell in Ballbesitz.

Wieder der bewährte Spielzug Maier auf Mika – diesmal klärte S04-Keeper Novakovic mit dem Fuß (59.). Die Gäste brachten in der zweiten Hälfte vor 567 Zuschauern nur noch einen Schuss von Weschenfelder-Scienza zustande. Wenn es brenzlig wurde, dann vor dem Kasten der Gelsenkirchener. „Am Ende mussten wir noch zittern“, gab Schalke-Coach Fimpel zu. In der 87. Minute hätte es fast geklingelt: Nach einem Eckball für Lippstadt versuchte es der eingewechselte Luca Steinfeldt mit der Hacke und hätte damit beinahe Erfolg gehabt, doch der Schalker Schlussmann klärte in höchster Not. Die letzte Chance für den SV dann in der 93. Minute – und wieder eine gute. Maier über links, Pass in den Strafraum, Steinfeldt zuckte kurz mit dem Fuß, aber wieder verhinderte der Gäste-Keeper das 1:1.

„Wir hätten noch Stunden spielen können und hätten kein Tor geschossen“, vermutete ein geknickter Janik Steringer. Der Kapitän wusste ganz genau: Dieses Spiel hat der SV Lippstadt eindeutig in der ersten Hälfte verloren.

SV Lippstadt: Reck - Schlüsselburg, Steringer, Schubert, Halbauer (61. Kerkemeyer), Evers (77. Steinfeldt), Möller (31. Woitzyk), Matter, Karimani, Henneke, Maier

Tor: 1:0 (6.) Castelle