75 Minuten alles wegverteidigt , doch dann schlug der Gast aus Köln doch noch zu: Luca Kerkemeyer (M.) stand etwas überraschend in der Lippstädter Startelf. Dem eingewechselten Felix Schlüsselburg (r.) unterlief in den Schlussminuten ein Eigentor zum 0:2-Endstand. Fotos: Heinke
75 Minuten alles wegverteidigt , doch dann schlug der Gast aus Köln doch noch zu: Luca Kerkemeyer (M.) stand etwas überraschend in der Lippstädter Startelf. Dem eingewechselten Felix Schlüsselburg (r.) unterlief in den Schlussminuten ein Eigentor zum 0:2-Endstand. Fotos: Heinke

SV 0:2 gegen Köln: Leistung stimmt, das Ergebnis nicht

75 Minuten hielten sie Ball und Gegner relativ weit weg vom eigenen Tor entfernt, verdienten sich das 0:0 zu diesem Zeitpunkt auf Grund einer tadellosen kämpferischen Leistung. Doch nach dem Abpfiff von Schiedsrichter Rupert blieb den Regionalliga-Kickern des SV Lippstadt nicht mehr als Lob von allen Seiten übrig. Die Punkte aber nahm der Gast mit. Die 0:2-Heimniederlage gegen das Spitzenteam Fortuna Köln kam wegen zweier individueller Aussetzer in der Schlussphase einer insgesamt eher ereignisarmen Begegnung zustande. Ein bitterer Verlauf aus Sicht der Schwarz-Roten.

Von Thorsten Heinke

Regionalliga West

SV Lippstadt - Fortuna Köln 0:2 (0:0)

Lippstadt – Fehlende Gier hatte Trainer Felix Bechtold seinen Mannen in der Vorwoche bei der 0:3-Niederlage in Wuppertal vorgeworfen. Nun zeigten die Lippstädter ein anderes Gesicht. Mentalität und Einsatz stimmten diesmal definitiv von Beginn an, auch wenn fußballerisch vieles auf der Strecke blieb. Immerhin schafften es die Platzherren gegen den haushohen Favoriten aus der Domstadt lange Zeit keine einzig nennenswerte Torchance zuzulassen.

Mika und Maiella
lassen Chancen liegen

Zwar besaßen die Fortunen ein optisches Übergewicht, doch laut SV-Coach Bechtold verteidigten seine Spieler bis kurz vor dem Strafraum „alles souverän weg“. Und immer wieder versuchte der Abstiegskandidat aus Lippstadt seinerseits Nadelstiche im Spiel nach vorne zu setzen. Der flinke Maiella hatte sich in der 15. Minute im Mittelfeld den Ball erkämpft, weil er gut presste, passte weiter auf Marvin Mika, doch die einzige echte Lippstädter Sturmspitze an diesem sonnigen Nachmittag konnte das Leder relativ freistehend vor dem Kölner Kasten nicht kontrollieren. Eine dicke Möglichkeit, die die SVer verstreichen ließen. Eine weitere ergab sich kurz vor der Pause, als Halbauer über Links kam, seine Flanke in der Mitte Maiella fand, doch dessen Abschluss mit Links ging gut einen halben Meter über den Kölner Kasten. Der Gast hatte in dieser Szene auf Abseits spekuliert und hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn es hier geklingelt hätte.

Auch im zweiten Durchgang war es ein echter Abnutzungskampf von beiden Seiten. Der SV hielt dagegen, ließ sich nicht einschüchtern vom großen Namen Fortuna Köln. Doch ein Standard brachte Lippstadt schließlich auf die Verliererstraße. Dej führte von Links eine Ecke aus, die relativ zentral in den Lippstädter Strafraum segelte. Keeper Balkenhoff, sonst einer der absolut Konstantesten im SV-Dress in dieser Saison, unterschätzte die Flugbahn des Balles und Demaj nickte zur durchaus schmeichelhaften Gästeführung ein (76.). „Bis dahin haben wir es sehr gut gemacht, doch alles kann man gegen so eine Topmannschaft wie Fortuna Köln dann auch nicht verteidigen“ , bewertete Lippstadts Abwehrspieler Janik Steringer die Szene aus seiner Sicht.

Nach dem Rückstand wirkte die Bechtold-Elf kurz orientierungslos und fing sich tatsächlich noch Gegentor Nummer zwei (85.). Die Kölner kombinierten sich gut bis in den Sechzehner des Gegners hinein, der eingewechselte Felix Schlüsselburg versuchte die Situation zu bereinigen, doch der Schuss ging sprichwörtlich nach hinten los. Die Kugel rauschte am herauseilenden Christopher Balkenhoff vorbei ins Netz zum 0:2-Endstand. „Momentan fehlt uns auch in gewissen Situationen einfach das Spielglück“, fasste Janik Steringer seine Gemütslage zusammen. Teamkollege Paolo Maiella erging es ähnlich: „Bitter, dass wir uns für den enormen Aufwand nicht belohnt haben und dann solch ärgerliche Treffer kassieren.“

Somit gelang es den Schwarz-Roten auch im achten Anlauf nicht, gegen die Domstädter einen Dreier einzufahren. Das 0:2 gegen die Fortunen ist vielmehr das dritte sieglose Heimspiel in Folge. Es wird enger und enger im Abstiegskampf für den heimischen Regionalligisten.