Mit einigen Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns nicht einverstanden: SV-Linksfuß Dardan Karimani, der in der 79. Minute für den zwischenzeitlichen Ausgleich sorgte.
Mit einigen Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns nicht einverstanden: SV-Linksfuß Dardan Karimani, der in der 79. Minute für den zwischenzeitlichen Ausgleich sorgte.

SV Lippstadt auch bei 1:2-Niederlage auf Schalke glücklos

Das Glück ist den Regionalliga-Fußballern des SV Lippstadt abhanden gekommen. Bei der mit sechs Profis in der Startelf verstärkten U23 des FC Schalke 04 kassierten die Lippstädter ihre dritte Niederlage in Folge. Die Königsblauen beendeten gleichzeitig ihren Negativlauf von zuletzt acht sieglosen Spielen in Folge und verließen durch das 2:1 die Abstiegsränge. Nur 250 Zuschauer verirrten sich ins altehrwürdige Parkstadion in Gelsenkirchen.

Regionalliga West

FC Schalke 04 U23 - SV Lippstadt 2:1 (0:0)

Vor den Augen von Profi-Cheftrainer Dimitrios Grammozis sowie den Schalker Vereinslegenden Mike Büskens und Gerald Asamoah liefen die Hausherren mit ihrer vermeintlich bestmöglichen Elf auf. Gleich sechs Akteure schnupperten in dieser Spielzeit bereits Zweitliga-Luft im königsblauen Aufgebot. Dazu gehörten der Ex-Lippstädter Henning Matriciani, Marc Rzatkowski, Timo Becker, Kerim Calhanoglu, Florian Flick und der Torschütze vom Darmstadt-Spiel, Marvin Pieringer.

Doch eine Überlegenheit daraus entwickelten die Gastgeber zunächst nicht. Im Gegenteil: Der SV, diesmal wieder begleitet von seiner treuen Anhängerschaft (hatte das Münster-Spiel in der Woche zuvor wegen der dort geltenden 2G-Regelung boykottiert), hatte die Begegnung bei trübem November-Wetter eine Halbzeit lang voll im Griff. Zwar entwickelten auch die Lippstädter in der ersten Spielhälfte selber kaum Torgefahr, doch brenzlige Szenen ließen sie ebenfalls nicht zu. So sprachen beide Trainer nachher von einem taktischen Geplänkel vor der Pause. Doch nach und nach sollten sich die taktischen Fesseln auf beiden Seiten lösen.

Den ersten Abschluss nach dem Wechsel verbuchten die Gäste, doch Karimani verzog leicht (47.). Auf der Gegenseite bewahrte der Ex-Schalker Lübbers seine Farben vor einem möglichen Rückstand, als er sich mit allerletzter Kraft in den Ball warf (50.). Es war der Startschuss für deutlich intensivere 45 Minuten. Ein Schuss von Maier nahm Schalkes Schlussmann Wienand in der Folge mühelos auf (54.). Danach wurde der Schalker Druck größer. Ein von Berisha getretener Freistoß landete genau auf dem Kopf von Becker, der SV-Goalie Balkenhoff zu einer Glanzparade zwang (56.). Fast im Gegenzug verstolperte Maiella die mögliche Lippstädter Führung. Dies sollte sich rächen: Das Schalker 1:0 durch Berisha, vorbereitet über die linke Seite von Müller, fiel in eine gute Phase der Königsblauen hinein (60.). Pieringer ließ dann freistehend per Kopf das mögliche 2:0 liegen (65.). Dies rüttelte die Bechtold-Jungs wach. Die eingewechselten Henneke und Ito (für Maier und den defensiven Heiserholt) brachten neuen Schwung. Und Ito war gleich der Wegbereiter des Ausgleichstreffers: Seine Flanke in der 79. Spielminute landete bei Karimani, der sich wuchtig gegen Gegenspieler Calhanoglu durchsetzte und humorlos zum 1:1 traf. Ein Tor des Willens. Fortan war es ein Spiel mit offenem Visier. Der wiedergenesene Steringer beschwerte sich in der Schlussphase lautstark über einen nicht gegebenen Elfmeter nach Karimani-Freistoß (88.). Bitter für die Schwarz-Roten, dass das 2:1 für Schalke durch den kurz zuvor eingewechselten Aramburu aus einer vermeintlichen Abseitsposition heraus fiel (86.). Anschließend warfen die Lippstädter alles nach vorne, erzielten sogar nach Mika-Hereingabe den erneuten Ausgleich durch den aufgerückten Lübbers (90.), doch Schiedsrichter Benkhoff verweigerte dem Treffer die Anerkennung wegen einer Abseitsstellung. Die richtige Entscheidung!

Dennoch kam SV-Coach Felix Bechtold nachher zu dem Urteil: „Die drei Jungs in Gelb waren heute nicht auf der Höhe. Das muss man so klar und deutlich sagen.“ Zu einer weiteren Ausgleichsgelegenheit kamen die Gäste nicht mehr. Die dritte Niederlage in Folge war perfekt. „Bitter, extrem bitter“, fand Bechtold nach Spielende deutliche Worte, während sein Trainerkollege Torsten Fröhling von einem „dreckigen Sieg“ sprach. In der Tabelle rückt Schalkes U23 bis auf vier Zähler an Lippstadt heran. Die Luft wird wieder dünner für den SV im Abstiegskampf der Regionalliga.