Die Freude rausgeschrien, die Fäuste geballt und die Haare zu Berge: Valentin Henneke köpfte in der 27. Minute das Tor des Tages beim 1:0-Sieg des SV Lippstadt beim Bonner SC. Damit beendeten die Schwarz-Roten ihre Negativserie von drei Niederlagen. Fotos: Lütkehaus
Die Freude rausgeschrien, die Fäuste geballt und die Haare zu Berge: Valentin Henneke köpfte in der 27. Minute das Tor des Tages beim 1:0-Sieg des SV Lippstadt beim Bonner SC. Damit beendeten die Schwarz-Roten ihre Negativserie von drei Niederlagen. Fotos: Lütkehaus

Henneke beendet Serie mit Köpfchen

Na bitte, es geht doch: Der SV Lippstadt hat seine Negativserie von drei Niederlagen beendet. Die Schwarz-Roten gewannen ihr viertes Auswärtsspiel in Folge beim Bonner SC verdient mit 1:0. In einer wenig hochklassigen, dafür aber äußerst kampfbetonten Partie auf schwerem Boden erzielte Valentin Henneke das Tor des Tages per Kopf.

Regionalliga West

Bonner SC - SV Lippstadt 0:1 (0:1)

Nach dem Abpfiff stand allen schwarz-roten Akteuren die Erleichterung im Gesicht geschrieben. „Wir hatten im Vorfeld nicht das größte Selbstvertrauen“, beschrieb Trainer Felix Bechtold die Situation später in der Pressekonferenz. Doch davon merkte man auf dem tiefen, holprigen Platz des Bonner Sportpark nichts. Die Gäste wirkten von Beginn an entschlossen, den berühmten Bock umzustoßen und gingen entsprechend konzentriert zu Werke. Heiserholt spielte diesmal rechts in der Viererkette, Mika dafür vor ihm. Eine Maßnahme, die sich noch auszahlen sollte.

Der Bonner SC startete durchaus couragiert, setzte sich auf drei-, viermal auf den Außenpositionen durch, doch der letzte Pass kam nicht an. Auch, weil im „Notfall“ immer ein Lippstädter Bein im Weg stand. Die SVer verteidigten von der ersten Minute an konsequent, alle Spieler beteiligten sich an der Defensivarbeit. Die Folge: Eine richtig aufregende Torchance besaßen die Rheinländer nicht.

Das sah auf der anderen Seite anders aus. Die Schwarz-Roten überbrückten blitzschnell das Mittelfeld. Die erste Top-Möglichkeit dann nach 19 Minuten: Henneke und Karimani liefen zwei auf eins Richtung Bonner Tor, doch Karimani brachte Hennekes Zuspiel nicht unter Kontrolle. Chance verpufft.

Nicht so in der 27. Minute – wieder ein rasanter Angriff des SV Lippstadt. Mika flankte, und Henneke beförderte die Kugel mit der Stirn zum 0:1 in den Kasten. Henneke, das neue „Kopfballungeheuer“ in Schwarz-Rot. Es war bereits der dritte Treffer des 24-Jährigen mit dem Schädel. Nach dem Abpfiff zierte eine ausgewachsene Beule seine Schläfe. Nicht vom Tor, sondern deshalb, weil Henneke in der zweiten Halbzeit mit Bonns Goralski zusammenrasselte. Weil der Lippstädter Mittelfeldspieler anschließend leichte Kopfschmerzen verspürte, wurde er vorsichtshalber ausgewechselt.

„Wir hatten uns vorgenommen, den Kampf hier zu bestehen“, verriet der Torschütze des Tages hinterher, „es war schwierig, denn der Platz ist nicht der beste.“

Vor allem aber blieben die Gäste in jeder Phase der Begegnung ruhig. „Wir wollten unbedingt die Null halten“, so Henneke weiter, „vorne schießen wir eigentlich immer ein Tor.“ Und so kam es dann ja auch, wobei der SV zur Pause auch mit 3:0 hätte führen können. Die dritte glasklare Gelegenheit in den ersten 45 Minuten vergab Viktor Maier. Der Lippstädter Stürmer hatte aus elf Metern praktisch freie Schussbahn (38.), doch BSC-Keeper Birk klärte mit einem glänzenden Reflex.

Nach dem Wechsel rechneten wohl alle Beteiligten mit einem Sturmlauf der zuletzt hochgelobten Bonner, doch der blieb aus. In der zweiten Halbzeit passierte nicht mehr viel. Der SV hatte alles im Griff und ließ nichts mehr zu. Ein Schuss von Berg (88.) in den mittlerweile dunklen Himmel der früheren Hauptstadt – das war es schon. Der SV Lippstadt verbuchte noch eine Kopfball-Möglichkeit von Lübbers nach einer Ecke von Evers.

Unter dem Strich war der Sieg des SV Lippstadt allein aufgrund der ersten Hälfte verdient. Felix Bechtold freute sich, dass sein Team keinen Gegentreffer kassierte. Das gelang zuletzt am 2. Oktober beim 2:0 in Straelen. Und Torhüter Christopher Balkenhoff gab grinsend zu, dass ihn der 1:1-Patriot-Tipp zusätzlich motiviert habe, seinen Kasten sauber zu halten.