SV Lippstadt siegt 2:0 – Maier und Maiella eiskalt

Einen wichtigen 2:0-Auswärtssieg – es war überhaupt der erste gegen die Niederrheiner – feierte der SV Lippstadt beim SV Straelen. Dabei agierten die Gäste vor allem in der zweiten Halbzeit richtig abgezockt und jubelten nach Treffern von Viktor Maier (62.) und Paolo Maiella (90.) völlig zu Recht. „Ich bin stolz auf meine Mannschaft“, lobte Trainer Felix Bechtold seine Schützlinge, die sich immer mehr in der Regionalliga zu etablieren scheinen.

Regionalliga West
SV Straelen – SV Lippstadt 0:2 (0:0)

Der SV-Coach hatte angekündigt, diesmal besonderen Wert auf die Defensive zu legen. So agierten die Gäste mit einer flexiblen Dreier-/Fünferkette mit Mika und Halbauer auf den Außenbahnen. Im defensiven Mittelfeld gab Vogler sein Startelf-Debüt. Der Ex-Darmstädter lief viele Räume zu, man merkte jedoch in einigen Situationen, dass ihm noch die Bindung zum Team fehlt. Eine Premiere feierte im Verlauf der 90 Minuten auch Neuzugang Altun – und tatsächlich, Steringer gehörte nach seinem Fußbruch wieder zum Kader und saß auf der Bank. Ganz schön viel Input rund um den SV Lippstadt am 10. Spieltag der Regionalliga West.

Die Geschichte der ersten Halbzeit ist schnell erzählt. In der sahen die 300 Zuschauer viel Kampf und Krampf. Prädikat – eher langweilig. Die einzige Torchance besaß der bärenstarke Maiella, der SVS-Keeper Udegbe mit einem Flachschuss prüfte (38.). Der Italiener im Lippstädter Angriff schien förmlich vor Selbstvertrauen zu platzen. Sein Einsatz, er wühlte sich in jeden Zweikampf, und seine Ballsicherheit – absolut bemerkenswert. Patriot-Note: 1 plus. Es war kein Zufall, dass der 23-jährige Stürmer kurz vor dem Abpfiff in bester Gerd-Müller-Manier das 2:0 – und damit sein fünftes Saisontor – erzielte. Die Situation im Strafraum war eigentlich schon geklärt, aber irgendwie stocherte Maiella die Kugel doch noch über die Linie. Was für ein Schlitzohr!

Der flinke Außenstürmer war auch an der ersten nennenswerten Szene nach dem Wechsel beteiligt, als er von Straelens Yoo im Strafraum umgestoßen wurde. Doch der Schiedsrichter pfiff nicht. Die Gastgeber antworteten mit einem Lattenschuss von Somoes Ribeiro (56.). Danach übernahmen die in der Abwehr insgesamt sattelfesten Schwarz-Roten endgültig.

Als Halbauer nach gut einer Stunde verletzt raus musste, bewies Bechtold ein glückliches Händchen und brachte Kerkemeyer. Kurz nach seiner Einwechslung schlug der Linksverteidiger eine gefährliche Flanke in den Sechzehner, die Maier am langen Pfosten erwischte. Der Routinier ließ sich nicht zweimal bitten – 0:1 aus spitzem Winkel (62.). Danach hätte Maiella auf 0:2 oder sogar 0:3 stellen können. Nach schöner Vorarbeit des ebenfalls auffallend guten Mika kam er einen halben Schritt zu spät, und nach einer weiteren Hereingabe von Kerkemeyer köpfte der Italiener den Ball knapp vorbei.

Mitte der zweiten Halbzeit drehten die Gäste richtig auf. Die Folge: viele gute Möglichkeiten für den SV Lippstadt beim zumindest kleinen Angstgegner. „Wir haben nicht viel zugelassen und wussten: Wenn wir die Null halten, werden wir irgendwann vorne einen machen“, analysierte Kai Bastian Evers nach dem Schlusspfiff. Für den Co-Trainer in der SV-Abwehr war es „ein hochverdienter Sieg.“ Der ehemaliger Oldenburger weiter: „Es war wichtig, Straelen auf Abstand zu halten. So wie wir heute hier gespielt haben – das muss die Basis für die nächsten Wochen sein.“

Eine gute Verteidigung mit einem herausragenden Torwart, darauf lässt es sich tatsächlich aufbauen. Logisch, dass der SV Straelen alles versuchte, um den zwischenzeitlichen Ausgleich zu erzielen. Ein Flachschuss von Rizzo (72.) hätte auch genau gepasst, aber Balkenhoff verhinderte mit einer tollen Parade den Einschlag. Als der Lippstädter Keeper den letzten Eckball der Gastgeber sicher wegfischte, feierten ihn die mitgereisten SV-Fans mit lauten „Balkenhof-Balkenhoff-Rufen“. Es folgte die Schluss-Pointe mit dem 0:2 von Maiella.

„In der zweiten Halbzeit haben wir eiskalt zugeschlagen“, fasste Bechtold in der Pressekonferenz zusammen. Wie gesagt: Der SV Lippstadt war am Samstag in Straelen echt abgezockt.