uch nicht so drin im Spiel wie man es von ihm gewohnt ist: Lippstadts Zehner Viktor Maier (l.) hatte bei der 0:2-Heimniederlage gegen Rödinghausen, wie viele seiner Teamkollegen, mehr mit sich selbst als dem Gegner zu kämpfen. Der SV blieb zum ersten Mal in dieser Spielzeit ohne eigenen Torerfolg.Fotos: Heinke
uch nicht so drin im Spiel wie man es von ihm gewohnt ist: Lippstadts Zehner Viktor Maier (l.) hatte bei der 0:2-Heimniederlage gegen Rödinghausen, wie viele seiner Teamkollegen, mehr mit sich selbst als dem Gegner zu kämpfen. Der SV blieb zum ersten Mal in dieser Spielzeit ohne eigenen Torerfolg.Fotos: Heinke

Erste Heimniederlage in 21/22: SV Lippstadt nicht ekelig genug

Ekeligen, mutigen Fußball wollte er spielen, doch das gelang dem Regionalligisten SV Lippstadt im vierten Heimspiel der laufenden Saison nur ansatzweise. Über weite Strecken wirkte die Bechtold-Elf bei der 0:2-Niederlage gegen den SV Rödinghausen abwesend. „Vielleicht haben sich einige nach den letzten guten Ergebnissen schon zu sicher gefühlt“, mutmaßte Cheftrainer Felix Bechtold auf der anschließenden PK.

Regionalliga West

SV Lippstadt - SV Rödinghausen 0:2 (0:2)

Vor heimischer Kulisse ausgebremst wurden die Lippstädter von einem in der ersten Halbzeit effizient auftretenden SV Rödinghausen. In der Startelf tauchten bei den Gästen zwei Spieler mit Lippstädter Vergangenheit auf: Kevin Hoffmeier stand erstmals seit seinem Wechsel von Beginn an auf dem Platz. „Es war irgendwie ein komisches Gefühl, zurück nach Lippstadt zu kommen“, sagte der 22-jährige Mittelfeldspieler im Anschluss an die Partie. Und auch Teamkollege Gerrit Kaiser kennt sich in der Liebelt-Arena bestens aus, weiß, wo das Tor steht. Genau diese Fähigkeit unterstrich der Offensivmann gestern Abend. Doch der Reihe nach: Zunächst war es Rödinghausens Zehner Seungwon Lee, der die Gäste in der 18. Spielminute per Distanzschuss in Führung brachte. SV-Coach Felix Bechtold kommentierte den Gegentreffer wie folgt: „Wir klären den Eckball noch gut, bleiben dann aber gedanklich nicht drin in der Szene. Irgendwie fehlte uns auch die geistige Frische.“ Weiteres Beispiel für diese These gefällig? Gegentor Nummer zwei fiel aus Lippstädter Sicht nach ähnlichem Strickmuster. Wieder waren die Gäste ihren Gegenspielern gedanklich einen Schritt voraus. Nur acht Minuten nach dem 0:1 erhöhte eben Gerrit Kaiser auf 0:2. Die Lippstädter Hintermannschaft sah dabei nun wahrlich nicht gut aus.

Chancen boten sich, trotz Rödinghauser Überlegenheit vor der Pause, aber auch den Hausherren. Pech hatte Viktor Maier kurz nach dem zweiten Gegentreffer, als er mustergültig von Teamkollege Dardan Karimani am zweiten Pfosten bedient wurde, doch der SV-Stürmer stand eine Fußlänge im Abseits. Somit fand das Anschlusstor keine Anerkennung. Bei einer weiteren Kopfballmöglichkeit zielte Valentin Henneke vor dem Pausentee nicht genau genug (35.). „Wir wollten gerade die starke linke Lippstädter Angriffsseite aus dem Spiel nehmen, was uns in der zweiten Halbzeit besser als in den ersten 45 Minuten gelungen ist“, verriet Rödinghausens Trainer Carsten Rump seinen Matchplan.

Besonders Lippstadts Phil Halbauer brach auf dieser Seite immer wieder gefährlich durch. Doch richtig zwingende Aktionen kamen auch vom Ex-Schalker im zweiten Spielabschnitt nicht mehr. Bis weit in die Schlussphase hinein sahen die 503 Zuschauer ein Regionalliga-Spiel auf schwachem Niveau. Erst als die Lippstädter bemerkten, dass sie mit dem Rücken zur Wand stehen, wurden die Offensivaktionen der Bechtold-Truppe wieder zielstrebiger. Einen 18-Meter-Schuss des eingewechselten Finn Heiserholt nahm Rödinghausens Schlussmann Sebald sicher auf (74.). Mehr körperlicher Einsatz vom Goalie war kurz darauf gefordert, als der ebenfalls ins Spiel gekommene Luca Steinfeldt zum Kopfball ansetzte – Sebald wehrte das Spielgerät mit einer Hand zur Ecke ab und ließ sich daraufhin von seinen Mannschaftskameraden feiern. Die letzte nennenswerte Lippstädter Gelegenheit war dann ein Lübbers-Kopfball nach Maiella-Flanke (80.), der knapp am langen Pfosten vorbeistrich. „Wir haben es viel mit hohen Bällen in den gegnerischen Strafraum versucht, was eigentlich gar nicht unserer Spielweise und meinen Vorstellungen vom Fußball entspricht“, zeigte sich Lippstadts Trainer Bechtold verwundert über die Herangehensweise seiner Jungs.

Rödinghausen spielt
erneut zu Null

Die Gäste durften sich nicht nur über den zweiten Zu-Null-Sieg in Folge freuen, sondern auch über das dritte ungeschlagene Spiel unter der Regie ihres neuen Coaches Carsten Rump. Der stellte trocken fest: „Nach der 2:0-Führung haben wir Ergebnis-Fußball gespielt.“ Mehr war an diesem Abend auch nicht nötig gegen ideenlos anrennende Lippstädter.