Seht her, die Nummer 29 hat’s gemacht: Der eingewechselte Paolo Maiella erzielte in der 78. Minute das entscheidende zweite Tor für den SV Lippstadt.
Seht her, die Nummer 29 hat’s gemacht: Der eingewechselte Paolo Maiella erzielte in der 78. Minute das entscheidende zweite Tor für den SV Lippstadt.

2:1 – SV feiert Heimsieg-Hattrick

Zu Hause fluppt’s einfach: Mit dem insgesamt etwas glücklichen 2:1 gegen die Sportfreunde Lotte feierte der SV Lippstadt im dritten Heimspiel den dritten Sieg. Vor knapp 700 Zuschauern erzielten Viktor Maier (45.) und der eingewechselte Paolo Maiella (78.) die Tore für die Schwarz-Roten.

Regionalliga West
SV Lippstadt - SF Lotte 2:1 (1:0)

Der SV Lippstadt ist in der Liebelt-Arena eine Macht. Saisonübergreifend gelang dem Bechtold-Team der sechste Heimerfolg in Serie, fast wäre es sogar der sechste ohne Gegentor geworden. Doch mit seinem Anschlusstreffer in der Nachspielzeit zerstörte Lottes Kapitän Brauer diese eindrucksvolle Bilanz. Geschenkt.

Trainer Bechtold überraschte mit RWE-Neuzugang Schlüsselburg in der Startelf. Für ihn erhielt Henri Matter eine Verschnaufpause. Im Ruhezustand schienen sich zunächst auch die 22 Akteure auf dem Rasen zu befinden. In den ersten 30 Minuten passierte nicht viel. Für beide Mannschaften war Sicherheit das oberste Gebot. Doch nach dieser langen Phase des Abtastens erhöhten die Gastgeber die Schlagzahl. Sie überbrückten blitzschnell das Mittelfeld und waren jetzt geschickten Pässen in die Tiefe einige Male gefährlich.

Doch Henneke (27.) und Maier (30.) zielten nicht genau genug. Anschließend scheiterte Karimani (31.) an Gästekeeper Luyambula. Eine Führung für den SV Lippstadt wäre nun verdient gewesen. Die hatte Maier in der 44. Minute auf dem Fuß, doch der Routinier schob den Ball aus zwölf Metern völlig freistehend am Tor vorbei. Meine Herren!

60 Sekunden später brauchte er nur noch den Fuß hinzuhalten: Einen Knallhart-Schuss von Halbauer konnte Luambula nur abklatschen. Maier war zur Stelle und erzielte in gekonnter Abstaubermanier das 1:0.

„Zu meinen besten Zeiten hätte ich heute wohl einen Dreierpack geschnürt“, grinste der 32-jährige Stürmer nach dem Abpfiff. Na ja, es ist ja nicht ausgeschlossen, dass die wiederkommen. Der selbstkritische Ex-Wuppertaler gab zu, dass der SV Lippstadt in einigen Situationen Glück hatte. Gleichzeitig hob er die Vorzüge des Teams hervor: „Für mich war es fußballerisch bisher unser bestes Spiel. Was wir kämpferisch und läuferisch auf dem Platz gezeigt haben, davor ziehe ich den Hut. Der dritte Sieg im dritten Heimspiel, damit können wir super zufrieden sein.“

Dieser Erfolg hing in der zweiten Halbzeit jedoch am seidenen Faden. Denn nach dem Wechsel waren die Sportfreunde eindeutig die bessere Mannschaft. Lotte machte richtig Druck, schnürte die Schwarz-Roten regelrecht in deren Hälfte ein und erspielte sich Chancen im Minuten-Takt. Allerdings, im Tresen-Terminus formuliert: Die Gäste stellten sich einfach zu dämlich an. „Es fällt mir schwer, diese Niederlage zu akzeptieren“, brachte es SFL-Coach Steinmann hinterher auf den Punkt. Han mit dem Kopf (52.), Minz per Flachschuss (54.), Stettin wieder per Kopf (64.) sowie zweimal Richter (70./71.) versiebten hochkarätige Möglichkeiten. Und dann stand da ja noch ein Balkenhoff im Lippstädter Kasten, der am Samstag sein 100. Regionalliga-Spiel für den SV absolvierte.

Kurzum: Mitte der zweiten Halbzeit war der 1:1-Ausgleich für die Kicker vom Autobahnkreuz überfällig. Aber stattdessen kam es, wie es kommen musste. Ein gelungener Konter genügte, um den Deckel drauf zu machen. Lippstadt fing den Ball ab, Maier bediente den mitgelaufenen Maiella, und er eingewechselte Flügelflitzer ließ sich nicht zweimal bitten: Mit einem Flachschuss ins lange Eck markierte der 23-jährige Italiener in der 78. Minute das 2:0.

Jetzt war die Stimmung auf dem Siedepunkt. Maiella feierte seinen Treffer mit den restlos begeisterten Fans – wie einst beim Aufstieg in die Regionalliga.

Dass Lottes Brauer in der Nachspielzeit noch das 1:2 gelang, war aus Sicht des SV nicht mehr als ein – wenn auch ein ärgerlicher – Schönheitsfehler.