Kai-Bastian Evers (l.) feierte am Mittwoch seinen 31. Geburtstag. Geschenke verteilte Preußen Münster jedoch nicht. Im Gegenteil: Eiskalt präsentierte sich der Drittliga-Absteiger vor dem gegnerischen Tor – der entscheidende Vorteil im Duell mit den abschlussschwachen Lippstädtern an diesem Tag.Fotos: Lütkehaus
Kai-Bastian Evers (l.) feierte am Mittwoch seinen 31. Geburtstag. Geschenke verteilte Preußen Münster jedoch nicht. Im Gegenteil: Eiskalt präsentierte sich der Drittliga-Absteiger vor dem gegnerischen Tor – der entscheidende Vorteil im Duell mit den abschlussschwachen Lippstädtern an diesem Tag.Fotos: Lütkehaus

SV Lippstadt verliert 0:4 bei Preußen Münster

0:4 nach 0:5: Die Vier-Tages-Bilanz des SV Lippstadt fällt verheerend aus. Auch beim SC Preußen Münster setzte es für das Team von Trainer Felix Bechtold am Mittwochabend eine herbe Klatsche. Zwar kassierten die Schwarz-Roten einen Gegentreffer weniger als noch gegen RW Essen, doch war der Auftritt am Ende dem Sonntagsspiel erschreckend ähnlich: Nach ordentlicher erster Hälfte brach die Lippstädter Mannschaft in den Schlussminuten auseinander.

Lippstadt – Ohne den verletzten Viktor Maier, dafür aber wieder mit Valentin Henneke in der Startelf ging SV-Coach Felix Bechtold das Auswärtsspiel beim Münsteraner Traditionsclub an. Interessant: Henneke gab in der Offensivzentrale die falsche Neun, Gerrit Kaiser und Lucas Arenz flankierten den kreativen Kopf der Lippstädter auf den Außenbahnen.

Regionalliga West

SC Preußen Münster - SV Lippstadt 4:0 (1:0)

Für übermäßige Gefahr in der Hälfte der Hausherren sorgte die neue Konstellation allerdings nicht unmittelbar, denn den besseren Start erwischten die Preußen. Bereits nach fünf Minuten hätte Grodowski auf 1:0 stellen können, doch der SCP-Stürmer traf aus neun Metern den Ball nicht richtig.

Auf der Gegenseite machte Liehr per Schuss aus 22 Metern zum ersten Mal auf die abstiegsbedrohten Gäste aufmerksam, doch die Kugel flog anderthalb Meter übers Tor (15.). Es folgten gute Chancen von Schubert, den nur eine Fußspitze vom Führungstreffer trennte (21.), und Henneke, dessen Schuss im Anschluss an ein gutes Dribbling in den Strafraum zu ungenau ausfiel (25.).

Verdient war das Tor zum 1:0 für das Gründungsmitglied der Fußball-Bundesliga dennoch, denn auch der Tabellendritte hatte seinerseits beste Chancen. Eine davon nutzte letztlich Daube (35.). Nach flacher Hereingabe von außen bekam der Münsteraner den Ball vor die Füße und schlenzte ihn sehenswert zur Führung des Favoriten in den rechten Winkel.

Die SVer antworteten ihrerseits mit einem schönen Angriff. Über Hoffmeier und Liehr landete der Ball bei Henneke, der Kaiser per Chip-Ball in Szene setzte. Letzterer zog von der Strafraumgrenze ab, doch SCP-Keeper Dedovic war auf dem Posten (43.).

0:1 zur Pause – die Situation war nicht aussichtslos für die Lippstädter, zumal sich Lucas Arenz, übrigens ehemals für Münster als Nachwuchsspieler aktiv, direkt nach Wiederanpfiff die große Chance zum Ausgleich bot. Doch der Offensivmann scheiterte freistehend aus fünf Metern kläglich. Ob er versucht hatte, den SCP-Torhüter mit einem Heber zu überlisten oder schlichtweg im Boden hängenblieb, bleibt sein Geheimnis (52.).

So nahm das Unheil für die abstiegsbedrohten Gäste seinen Lauf. Einen missglückten Klärungsversuch von Schubert konnte Balkenhoff zwar noch an die Latte lenken, doch landete die Kugel danach genau bei Remberg, der nur noch zum 2:0 einzuschieben brauchte (54.). Ein äußerst ärgerlicher Gegentreffer für die Schwarz-Roten, bei denen Coach Bechtold mit den frischen Kräften Sansar, Heinz und Karimani nochmal für frischen Wind sorgen wollte. Doch auch das eingewechselte Trio blieb blass.

SV-Angreifer im Abschluss zu schwach

Das Abschlussglück hatten an diesem Abend nämlich ausschließlich die Hausherren. Der eingewechselte Bindemann köpfte per Abstauber erst zum 3:0 (74.) und machte die Klatsche für den SV mit dem Treffer zum 4:0 perfekt. Vorausgegangen war ein dicker Fehlpass von Karimani, nach dem der SCP-Joker freie Bahn vor dem SV-Tor hatte (85.). Kaiser hätte zwischenzeitlich noch den Ehrentreffer erzielen können, als er im Strafraum frei zum Schuss kam, doch auch diese Lippstädter Chance verpuffte (75.). Im Abschluss waren die Schwarz-Roten an diesem Abend schlichtweg zu schwach.

   

++++ Auf einen Blick ++++

Regionalliga West, 36. Spieltag

SC Preußen Münster - SV Lippstadt 4:0 (1:0)

SC Preußen Münster:

Dedovic - Borgmann, M. Hoffmeier, Schauerte, Daube, Holtby, Scherder, Remberg (67. Erdogan), Langlitz (67. Heidemann), Wegkamp (76. Klann), Grodowski (56. Bindemann)

SV Lippstadt: Balkenhoff - Steringer, Schubert, Evers, Heiserholt, K. Hoffmeier, Liehr, Meier (62. Sansar), Henneke (69. Karimani), Arenz (64. Heinz), Kaiser

Tore: 1:0 Daube (35.), 2:0 Remberg (54.), 3:0 Bindemann (74.), 4:0 Bindemann (85.)

Gelbe Karte: Heidemann

Zuschauer: keine

Schiedsrichter: Selim Erk (Herne)

   

++++ Trainerstimmen ++++

Sascha Hildmann (Preußen Münster): „Man hat gemerkt, dass auch wir drei Wochen Pause hatten. Trotzdem waren wir die bessere Mannschaft und nach dem 2:0 war es für Lippstadt wahnsinnig schwer. Ich war aber beeindruckt, dass sich der SV nie aufgegeben hat.“

Felix Bechtold (SV Lippstadt): „Wir waren heute in der ersten Halbzeit offensiv zu harmlos. Nach dem Seitenwechsel sind wir gut gestartet, haben aber das Tor nicht gemacht. Zwei individuelle Fehler und schon lautet das Resultat dann 0:4. Es ist nicht so, dass Münster uns an die Wand gespielt hat. Aber am Ende schießen wir uns die Dinger selbst rein. Preußen Münster ist sicher nicht unsere Kragenweite, aber die individuellen Fehler werfen uns am Ende immer zurück.“