Die Überflieger vom SV Lippstadt landeten gestern kurzfristig auf dem dem harten Boden der Tatsachen. Nils Köhler (in Gelb) verlor mit den Schwarz-Roten 0:2 in Kaan-Marienborn. Damit rutschten die SVer auf Platz drei, können den Aufstieg aber immer noch a
Die Überflieger vom SV Lippstadt landeten gestern kurzfristig auf dem dem harten Boden der Tatsachen. Nils Köhler (in Gelb) verlor mit den Schwarz-Roten 0:2 in Kaan-Marienborn. Damit rutschten die SVer auf Platz drei, können den Aufstieg aber immer noch a

0:2 - SV muss Feier verschieben

Jetzt muss Lippstadt gegen Siegen gewinnen, dann ist die Regionalliga trotzdem fix

Der SV Lippstadt hat den ersten Matchball im Aufstiegskampf vergeben: Mit 0:2 unterlag das Team von Trainer Daniel Berlinski gestern vor 1573 Zuschauern beim Tabellendritten 1. FC Kaan-Marienborn. Damit rutschten die Schwarz-Roten von der Tabellenspitze auf Rang drei. Doch zur Panik besteht kein Grund: Wenn der SV am Sonntag zu Hause sein zweites Endspiel gegen die Sportfreunde Siegen gewinnt, ist die Regionalliga fix. Auch die Meisterschaft und die Hauptrunde des DFB-Pokals sind für die Bruchbaum-Kicker noch drin.

Oberliga Westfalen
1. FC Kaan-Marienborn - SV Lippstadt 2:0 (0:0)

Statt einer Bier- gab's in der Herkules-Arena eine kalte Dusche für den Spitzenreiter. Der Gerstensaft blieb nach der 0:2-Niederlage im Bus (oder wo auch immer), die erhoffte Meisterfeier fiel aus. Ernüchterung bei den Schwarz-Roten, die jedoch nicht lange anhielt. Denn die vielen mitgereisten Lippstädter Fans richteten ihr Team schnell wieder auf. „Dann holen wir uns die drei Punkte und den Aufstieg eben im Heimspiel gegen Siegen", lautete ihr Tenor. Da stimmte Trainer Daniel Berlinski gern ein.

Die Atmosphäre gestern im ehemaligen Bezirk Siegen III war prächtig. Vor allem die SV-Anhänger sorgten bei herrlichem Wetter für eine tolle Fußballstimmung. Das Aufstiegsfinale selbst war alles andere als hochklassig. Es lebte in erster Linie von der Spannung. Bis in die Schlussphase hinein kribbelte es unter der Haut. Ein Lucky Punch hätte den Gästen die vorzeitige Meisterschaft beschert. Auf der anderen Seite benötigte Kaan-Marienborn unbedingt einen Sieg, um seine realistischen Aufstiegsmöglichkeiten zu erhalten.

Der SV Lippstadt kam mit dieser Belastung zunächst wesentlich besser zurecht. Die Berlinski-Elf startete entschlossen in die Partie, brachte den Gegner mit seinem aggressiven Pressing ein ums andere Mal in Verlegenheit. FC-Keeper Hammel entschärfte einen Hoffmeier-Schuss (7.), dann versuchte es Klingen aus 20 Metern?-?der Ball rutschte durch die Arme des Torhüters, aber auch knapp am Pfosten vorbei.

Mit zunehmender Spieldauer fingen sich die Gastgeber. Krieger hatte die erste dicke Chance (24.), doch Lippstadts Schlussmann Balkenhoff parierte glänzend. Viele spektakuläre Strafraum-Szenen erlebten die knapp 1600 Zuschauer nicht. Auch insofern ging das 0:0 zur Pause absolut in Ordnung.

Dieser Eindruck setzte sich nach dem Wechsel fort. Mag sein, dass sich einige Beobachter nicht gerade gut unterhalten fühlten. Aber dafür stand zu viel auf dem Spiel. Der SV hatte direkt nach der Pause noch eine sehr gute Gelegenheit. Aber erneut war der FCKM-Keeper bei einem Kaiser-Schuss (48.) auf dem Posten. Danach neutralisierten sich beide Mannschaften wieder. Bis zur Vorentscheidung in der 77. Minute: Waldrich setzte sich auf der rechten Seite durch, flankte in den Strafraum, wo Krieger aus elf Metern per Kopf zum 1:0 vollstreckte.

Anschließend warfen die Schwarz-Roten alles nach vorn, wollten wenigstens einen Punkt, um Kaan-Marienborn auf Distanz zu halten. Aber das Tor fiel auf der anderen Seite: Nach einem Lippstädter Ballverlust in der Vorwärtsbewegung hatte Waldrich wenig Mühe, in der Nachspielzeit auf 2:0 zu stellen.

Quelle: DER PATRIOT, 22.05.2018