Siegen, aufsteigen und feiern bis zum Abwinken
SV hat es im Finale selbst in der Hand?-?drei Punkte und Regionalliga ist fix
Finale, oho! Die Vorfreude ist groß, die Erwartungen hoch und die Spannung riesig: Schafft der SV Lippstadt nach 2013 zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte den Aufstieg in die Regionalliga? Dazu braucht das Team von Trainer Daniel Berlinski im Endspiel gegen Siegen unbedingt einen Dreier. Vor einer Rekordkulisse von mindestens 2000 Zuschauern soll am Sonntag am Bruchbaum der Rasen brennen?-?und anschließend kräftig gefeiert werden.
Oberliga Westfalen
SV Lippstadt - Sportfreunde Siegen
(Sonntag, 15 Uhr, Stadion Bruchbaum; Hinspiel 2:0)
„Dann holen wir die drei Punkte eben gegen Siegen", sagte SV-Coach Berlinski nach dem 0:2 in Kaan-Marienborn und der verpassten vorzeitigen Meisterschaft trotzig. Fakt ist: Lippstadt hält alle Trümpfe in der Hand und kann den Aufstieg aus eigener Kraft realisieren. Ein komfortable Ausgangsposition. Wenn die Nerven halten, da sind sich eigentlich alle Experten einig, werden die Gastgeber dieses Finale gewinnen.
„Die Spannung steigt", gibt Daniel Berlinski zu, „aber es steht ja auch viel auf dem Spiel." Was für eine charmante Untertreibung! SV Lippstadt gegen die Sportfreunde Siegen am letzten Spieltag der Oberliga-Saison 2017/2018?-?das ist eine Begegnung für die schwarz-rote Vereinshistorie. Da könnte man als beteiligter Kicker schon mal weiche Knie bekommen.
„Wir müssen trotz der sommerlichen Temperaturen einen kühlen Kopf bewahren", weiß Berlinski, „selbst wenn wir in Rückstand geraten sollten, müssen wir ruhig bleiben." Gut möglich, dass es ein Geduldsspiel wird. Dann hieße es für den SV: abwarten und im entscheidenden Moment zuschlagen!
Die Sportfreunde Siegen können als Tabellenelfter am Bruchbaum befreit aufspielen. Darin liegt eventuell eine gewisse Gefahr für die Gastgeber. „Jeder muss an seine Leistungsgrenze gehen", fordert der SV-Coach von seinen Schützlingen vollen Einsatz und volle Konzentration.
Paolo Maiella kehrt nach abgesessener Gelbsperre in den Kader zurück (Berlinski: „Wir sind froh, dass er wieder dabei ist"). Der Wirbelwind (bisher acht Saisontore) übernimmt seine Position auf der linken Angriffsseite. Viel wird auch von Tobias Puhl (19 Tore) abhängen, der in Kaan-Marienborn weitgehend aus dem Spiel genommen wurde. Der 27-jährige Stürmer brachte die Schwarz-Roten im Hinspiel im Leimbachstadion früh auf die Siegerstraße. Warum sollte er es nicht noch einmal machen?!
Die jungen Sportfreunde stellen eine spielstarke Mannschaft. Das liegt den Lippstädtern durchaus: „Es ist angenehmer, gegen eine Gegner anzutreten, die Fußball spielen möchte. Sollte es über die Physis gehen, sind wir aber auch dafür gewappnet", so Berlinski. Beim japanisch geprägten Ex-Regionalligisten sorgen Masuhiro Endo, Björn Jost, Ryo Kaminishi für die Spielgestaltung. Außen sind Yannick Wolf und Okay Yildirim zu beachten.
Doch das dürfte die Fans des SV Lippstadt weniger interessieren. Sie wollen am Sonntag einen Sieg ihrer Mannschaft sehen und den Aufstieg feiern. Vielleicht ja sogar die Meisterschaft, wenn Kaan-Marienborn in Hamm nicht gewinnt.
Ein Video vom Endspiel gibt's Sonntagabend unter www.derpatriot.de
Wenn die Nerven halten, gewinnt der SV Lippstadt dieses Endspiel und steigt in die Regionalliga auf?-?und sie werden halten. Notfalls helfen die Fans im pickepackevollen Stadion: Unser Tipp: 2:0, wie im Hinspiel
Quelle: DER PATRIOT, 26.05.2018
