Fertigmachen zum Jubeln: Gerrit Kaiser erzielte gegen die U21 des 1. FC Köln in der 65. Minute den 1:0-Siegtreffer für den SV Lippstadt. Damit erwischte der Aufsteiger einen perfekten Start in die zweite Saisonhälfte. Danach hatte es gestern in der ersten Halbzeit wahrlich nicht ausgesehen. Foto: Lütkehaus
Fertigmachen zum Jubeln: Gerrit Kaiser erzielte gegen die U21 des 1. FC Köln in der 65. Minute den 1:0-Siegtreffer für den SV Lippstadt. Damit erwischte der Aufsteiger einen perfekten Start in die zweite Saisonhälfte. Danach hatte es gestern in der ersten Halbzeit wahrlich nicht ausgesehen. Foto: Lütkehaus

1:0 für den SV - Kaiser ist der König gegen Köln

Der SV Lippstadt ist perfekt in die zweite Saisonhälfte der Regionalliga West gestartet: Vor 750 Zuschauern in der Liebelt-Arena besiegten die Schwarz-Roten die U21 des 1. FC Köln mit 1:0. Zum König des Abends krönte sich Gerrit Kaiser mit dem goldenen Tor in der 65. Minute. Dabei waren die Domstädter in der ersten Halbzeit die klar bessere Mannschaft.

Lippstadt?– „Am Ende ist es doch egal, wer das Tor macht. Hauptsache wir haben gewonnen“, stellte der 25-jährige Angreifer nicht sich selbst, sondern die Mannschaft in den Vordergrund. Der Blondschopf spielte gestern in der Spitze, weil die etatmäßigen Angreifer Exauce Andzouana und Benjamin Klingen verletzt fehlten. Und er traf, mehr geht nicht. „Wir haben nach einer halben Stunde auf Angriffspressing umgestellt. Wir haben unheimlich gekämpft und sind viel gelaufen. Deshalb war der Sieg auch verdient“, vertrat Gerrit Kaiser eine klare Meinung. Schwups, war er auch schon wieder verschwunden und ließ sich von den begeisterten Fans feiern?–?natürlich mit dem kompletten schwarz-roten Team.

Regionalliga West

SV Lippstadt - 1. FC Köln U23 1:0 (0:0)

Nach den ersten 45 Minuten hatten wohl nur wenige der 750 Zuschauer gedacht, dass Lübbers und Co. nach dem Abpfiff freudestrahlend auf dem Rasen der Liebelt-Arena tanzen würden. In der ersten Halbzeit diktierten die jungen Geißböcke das Geschehen. Sie besaßen genügend Chancen, um die Partie schon vor dem Wechsel zu entscheiden.

In der 18. Minute knallte die Kugel das erste Mal ans Aluminium: Ein scharf hereingeschlagenen Freistoß fälschte ein Kölner ab an die Latte. Nicht nur in diesem Moment hatten die Lippstädter großes Glück. Fünf Minuten später flatterte eine der vielen FC-Ecken in den Strafraum, Jakobs kam völlig frei zum Kopfball, doch SV-Keeper Christopher Balkenhoff verhinderte mit einem Superreflex den Rückstand. Auch beim Nachschuss aus kurzer Distanz war die Lippstädter Nummer 1 zur Stelle.

Die Gastgeber kamen nur schwer in Tritt, erholten sich aber nach einer halben Stunde, als Trainer Daniel Berlinski die Taktik änderte, indem er früher angreifen ließ. Das Resultat war ein harter Schuss von Simon Schubert ans Außennetz (40.) nach schöner Vorarbeit von Sven Köhler. Etwas spät, aber immerhin: Der SV schien jetzt im Spiel angekommen zu sein. Kurz vor der Pausenpfiff hatten die Platzherren dann noch mal mächtig Dusel. Kölns Geimer bediente Ciftci, der den Ball unter die Latte hämmerte. Zweimal Aluminium, dazu eine Großchance für die Domstädter?–?es hätte auch 0:3 stehen können. Stattdessen ging es torlos in die Kabinen.

In der zweiten Halbzeit machte das Berlinski-Team dann gleich Dampf. Marcel Hoffmeier spielte den insgesamt unglücklichen Kevin Holz gekonnt frei (47.), doch der verstolperte vom Elfmeterpunkt. Anschließend hatte der kleine Flügelstürmer Pech, als er es nach einer Flanke von Sven Köhler und der Kopfballverlängerung von Yannick Langesberg volley versuchte (60.). Die Gastgeber setzten jetzt ein Zeichen, dass sie nicht gewillt waren, hier Punkte abzugeben. In der 65. Minute war es dann soweit: Sven Köhler brachte eine Ecke herein, irgendwie fiel der Ball im Getümmel Gerrit Kaiser vor die Füße. Der 25-Jährige fackelte nicht lange und schoss ganz cool aus sieben Metern ein. Dieses Tor war wie eine Erlösung für die gesamte SV-Mannschaft und für alle Fans. Zudem war es ein wichtiger Schritt Richtung Klassenerhalt.

Nach dem 1:0 spielten es die Lippstädter souverän. Der Vorsprung geriet nicht mehr in Gefahr. Im Gegenteil: Fast hätte der SV noch das 2:0 erzielt. Nach einem sehenswerten Doppelpass mit Kevin Hoffmeier scheiterte der ebenfalls eingewechselte Valentin Henneke nur knapp am Kölner Keeper.

Tatsächlich verdiente sich der Aufsteiger nach dem Wechsel die drei Punkte, so wie es Gerrit Kaiser analysierte. Am nächsten Samstag geht’s zum Schlusslicht nach Herkenrath. Dort wollen die Berlinski-Buben den Sechs-Punkte-Start perfekt machen.