Saß fünf Minuten vor der Halbzeit plötzlich auf dem Rasen und hielt sich den linken Oberschenkel: Für Lippstadts Maximilian Franke (r.) war das Topspiel vorzeitig beendet. Ihn ersetzte Simon Kötter. Bis zu seiner Auswechslung beschäftigte Franke die gegnerische Abwehrreihe ganz schön. Fotos: Thorsten Heinke
Saß fünf Minuten vor der Halbzeit plötzlich auf dem Rasen und hielt sich den linken Oberschenkel: Für Lippstadts Maximilian Franke (r.) war das Topspiel vorzeitig beendet. Ihn ersetzte Simon Kötter. Bis zu seiner Auswechslung beschäftigte Franke die gegnerische Abwehrreihe ganz schön. Fotos: Thorsten Heinke

Fußball-Wahnsinn in Lippstadt! Flutlichtausfall, Pyro- sowie Böllereinsatz und ein spätes 2:2

Riesenaufregung im Oberliga-Topspiel zwischen dem SV Lippstadt und der SG Wattenscheid 09: Die Partie in der Liebelt-Arena stand wegen eines Flutlichtausfalls in der Halbzeitpause kurz vor dem Abbruch. Erst ein von Lippstädter Seite herbeigerufener Notdienst knipste die Lichter im weiten Rund wieder an. Bis dahin waren aber fast 45 Minuten verstrichen. Am Ende teilten sich beide Mannschaften die Punkte. Lukas Wulf traf aus dem Gewühl heraus in der Nachspielzeit zum 2:2.

Oberliga Westfalen

SV Lippstadt - SG Wattenscheid 09 2:2 (1:1)

Was ein unvergessener Fußballabend in Lippstadt! Der Anstoß verzögerte sich bereits um zehn Minuten, weil die Wattenscheider Fanbusse erst gegen 18.45 Uhr das Lippstädter Stadion ansteuerten. Doch auch um 19.10 Uhr konnte Schiedsrichter Magrouda nicht loslegen, weil nach Pyro-Einsatz im Lippstädter Fanblock dichte Nebelschwaden durch das Stadion waberten. Es schien ein verhexter Abend zu werden, weil auch die rund 200 mitgereisten Wattenscheider Anhänger etliche Böller in ihrem Block zündelten. Stadionsprecher Jürgen Borgmeier wies mehrfach per Lautsprecherdurchsage darauf hin, dass das Abbrennen strengstens verboten sei und zu einem Spielabbruch führen könne.

Doch zurück auf den Rasen: Dort hatten in den Anfangsminuten die Gäste ein Übergewicht - wobei sich Lippstadt in den ersten zehn Minuten drei Eckbälle erarbeitete, die jedoch für keinerlei Gefahr sorgten. Pech hatte Fabian Brosowski, dessen 1:0 wegen Handspiels aberkannt wurde (27.). Der Führungstreffer fiel dann auf der anderen Seite - nach einem guten Pressingmoment der Gäste. Ilias Anan drosch die Kugel an Lippstadts Schlussmann Luca Beermann vorbei ins linke obere Toreck - 0:1 (32.). Bitter aus Lippstädter Sicht war nicht nur der Rückstand zu diesem Zeitpunkt, sondern auch die Verletzung von Maximilian Franke (Oberschenkel). Für ihn kam nach rund 40 Minuten Simon Kötter in die Partie. Kurz darauf jubelte Lippstadt aber über den Ausgleich. Cinar Sansar trieb das Leder über die rechte Seite vor sich her, passte genau in den Lauf von Nico Tübing, der Wattenscheids Keeper Mroß per Lupfer überwand. Es war sein sechster Saisontreffer.

Es folgte besagter Futlichtausfall und eine elend lange Spielunterbrechung. Kurzzeitig sah es nicht danach aus, als würde es weitergehen. Ging es um exakt 21.04 Uhr aber doch. Und wie. Lippstadts Iker-Luis Kohl besaß eine Tausendprozentige, ließ diese jedoch liegen (60.). Auf der Gegenseite knallte es dann. Wattenscheids Nnaji traf nach der dritten Ecke in Folge - 1:2 (63.). Lippstadt reagierte mit wütenden Angriffen und bekam in der 78. Minute einen Handelfmeter zugesprochen, den Nico Tübing aber neben das Tor setzte.

Lippstadt blieb am Drücker, erspielte sich weitere Gelegenheiten, doch erst weit in der Nachspielzeit kamen die Platzherren tatsächlich noch zum viel umjubelten Ausgleich. Lukas Wulf stocherte den Ball nach einer Ecke zum 2:2 über die Linie. Der Wahnsinn war endgültig perfekt!

Quelle: Zeitungsverlag Der Patriot GmbH, Lippstadt - Sportredaktion