Es hat niemand erwartet, dass sich die Fußballer des SV Lippstadt in der Regionalliga West gleich als Überflieger entpuppen. Eine Bruchlandung war die 1:2-Niederlage im ersten Heimspiel gegen den SV Rödinghausen allerdings auch nicht. Der Aufsteiger, hier mit Saban Kaptan und Nils Köhler (l.), hat gegen einen sehr starken Kontrahenten verloren und dabei mit hundert Prozent Einsatzbereitschaft überzeugt. – Foto: Lütkehaus
Es hat niemand erwartet, dass sich die Fußballer des SV Lippstadt in der Regionalliga West gleich als Überflieger entpuppen. Eine Bruchlandung war die 1:2-Niederlage im ersten Heimspiel gegen den SV Rödinghausen allerdings auch nicht. Der Aufsteiger, hier mit Saban Kaptan und Nils Köhler (l.), hat gegen einen sehr starken Kontrahenten verloren und dabei mit hundert Prozent Einsatzbereitschaft überzeugt. – Foto: Lütkehaus

Ein paar Zentimeter fehlen zum Ausgleich

Langesberg-Kopfball an die Latte. 2:1-Sieg für Rödinghausen aber verdient

Der SV Lippstadt hat die Heimpremiere gegen den SV Rödinghausen mit 1:2 verloren, gleichzeitig aber die Erkenntnis gewonnen, dass die Mannschaft mit der Konkurrenz mithalten kann. „Wir gehören in die Regionalliga und müssen uns vor niemandem verstecken", sagte Fabian Lübbers nach Spielschluss selbstbewusst. Der Kapitän erzielte vor 689 Zuschauern in der Liebelt-Arena den Anschlusstreffer. Es war das erste Tor des Aufsteigers und für den Innenverteidiger das erste überhaupt in der Regionalliga.

Regionalliga West
SV Lippstadt - SV Rödinghausen 1:2 (0:2)

Die Gäste aus Herford gehören zum Kreis der Titelanwärter. Ihr Sieg in Lippstadt war verdient. Aber fast hätte der bei gefühlten 40 Grad bis zur Erschöpfung kämpfende Aufsteiger doch noch den Ausgleich geschafft. In der sechsten Minute der Nachspielzeit klatschte ein Kopfball von Yannick Langesberg an die Latte. In diesem Moment fehlen nur wenige Zentimeter zum 2:2.

In der ersten Halbzeit hatte es nicht nach einer solch engen Partie ausgesehen. Da war Rödinghausen eindeutig die bessere Mannschaft und erspielte sich eine Vielzahl guter Möglichkeiten. Schon in der 7. Minute warf der von allen gefürchtete Torjäger Simon Engelmann mit seinem Drehschuss zum 0:1 alle taktischen Überlegungen der Schwarz-Roten über den Haufen. Lippstadt wirkte in der Folge angeknockt. „Wir mussten uns erst wieder fangen", bestätigte Fabian Lübbers im Nachhinein.

Dafür hätte es schon zu spät sein können, wenn nicht ein überragender Christopher Balkenhoff im Kasten gestanden hätte. Der reaktionsschnelle Keeper verhinderte mit glänzenden Paraden meistens gegen Engelmann weiteres Unheil und hielt sein Team im Spiel. Der SV hatte gegen aggressiv pressende Gäste unübersehbare Probleme im Spielaufbau. „Das war ein Klassenunterschied", meinte ein neutraler Zuschauer. Vielleicht ein zu krasses Urteil, aber der SVR hatte ganz klar das Kommando im Glutofen Liebelt-Arena.

Wolff erhöhte mit einem Kopfball aus kurzer Distanz auf 2:0 (42.), nachdem er unmittelbar zuvor den Pfosten getroffen hatte. Engelmann und Pfanne verpassten anschließend eine sogar noch höhere Pausenführung. Auf Seiten der Gastgeber besaß lediglich Benjamin Klingen (31.) eine Art Halbchance.

Die Frage nach dem Sieger stellte sich eigentlich nicht, zumal Rödinghausen mit Engelmanns Doppelchance direkt nach Wiederanpfiff an das bis dahin einseitige Geschehen anknüpfen zu wollen schien. Doch nun hielten die Schwarz-Roten mit beeindruckender Einsatzbereitschaft dagegen. „Die zweite Halbzeit ist aller Ehren wert. Da waren wir klar die bessere Mannschaft", ging Kapitän Fabian Lübbers wieder mal voran. Eine Freistoß-Flanke von Köhler köpfte er in der 56. Minute zum 1:2 ins Netz. Der Beginn einer Aufholjagd? Die SVer holten trotz brütender Hitze alles aus sich heraus. Jetzt klappten auch die Zuspiele. Die eingewechselten Neuzugänge Simon Schubert und Exauce Andzouana machten mächtig Dampf. In der 80. Minute bediente Schubert den heranrauschenden Janik Brosch mustergültig, doch der verpasste knapp. Pfanne (74.) und Engelmann (77.) hätten zuvor auf 3:1 stellen können, doch sie scheiterten an Balkenhoff.

So blieb der SV dran und hatte mit dem Langesberg-Kopfball in der 96. Minute großes Pech. Insgesamt aber ging der Sieg des Favoriten aber in Ordnung. Die Lippstädter Fans feierten ihre Mannschaft trotz der Niederlage. Sie sahen ein Team, das alles gab und phasenweise richtig guten Fußball spielte. So wie es Trainer Daniel Berlinski angekündigt hatte.

Quelle: DER PATRIOT, 05.08.2018