Dardan Karimani (l.) versuchte immer wieder, das Spiel des SV Lippstadt an sich zu ziehen. Die Nummer 17 hatte auch einige gute Aktionen, blieb aber auch häufig hängen. In der 77. Minute musste er dann raus. Für ihn kam der Japaner Ryoya Ito. Fotos: Lütkehaus
Dardan Karimani (l.) versuchte immer wieder, das Spiel des SV Lippstadt an sich zu ziehen. Die Nummer 17 hatte auch einige gute Aktionen, blieb aber auch häufig hängen. In der 77. Minute musste er dann raus. Für ihn kam der Japaner Ryoya Ito. Fotos: Lütkehaus

SV Lippstadt - 0:0 genau das richtige Ergebnis

Manchmal ernährt sich das Eichhörnchen eben mühsam. Im Nachholspiel gegen den FC Wegberg-Beeck musste sich der SV Lippstadt, der gestern Abend nicht richtig in Schwung kam, mit einem torlosen Remis begnügen. „Wieder ein Punkt mehr“, analysierte Trainer Felix Bechtold nüchtern, „ich denke, wir können mit dem 0:0 besser leben als der Gegner.“

Regionalliga West
SV Lippstadt - FC Wegberg-Beeck 0:0


Lippstadt – Der SV Lippstadt startete mit derselben Elf, die vor anderthalb Wochen 2:0 gegen Ahlen gewonnen hatte. Allerdings spielten die Schwarz-Roten nicht genauso gut wie zuletzt gegen den Nachbarn. Beide Mannschaften setzten vor 401 Zuschauern in der Liebelt-Arena auf „Safety first“, versuchten möglichst lange den Ball zu halten, verloren die Kugel dann aber erstaunlich oft. Den Gästen schien es auf die Stirn geschrieben – irgendwie einen Zähler mitnehmen, während die Lippstädter jede Kreativität vermissen ließen. Offensiv fiel ihnen einfach nichts ein. Außerdem fehlte in den meisten Aktionen das Tempo. Konsequenz: Der Unterhaltungswert dieser Partie befand sich im unteren Grenzbereich.

Immerhin: Zwei Torchancen erspielten sich die Gastgeber dann doch. In der 19. Minute hätte Maiella nach schöner Vorarbeit von Matter und Henneke fast freie Bahn gehabt, doch Wegbergs Keeper stürmte aus seinem Kasten und verhinderte ein mögliches 1:0 für den SV. Danach (30.) segelte ein Freistoß von Karimani quer durch den Strafraum. Der Ball erreichte Schlüsselburg am langen Pfosten, der FC-Schlussmann Estevao erneut prüfte. Einmal tauchten auch die Gäste vor dem gegnerischen Gehäuse auf, doch Fehr drosch die Kugel fünf Meter über die Latte (42.). Diese Szene war irgendwie bezeichnend für das Niveau des Spiels. Die frierenden Fans besaßen eigentlich nur eine Möglichkeit, nämlich sich mit heißem Glühwein aufzuwärmen.

Und es blieb natürlich die Hoffnung auf bessere zweite 45 Minuten. Tatsächlich kamen die Schwarz-Roten druckvoll aus der Kabine, gingen jetzt aggressiv in die Zweikämpfe und versuchten, den Abstiegskandidaten in dessen Hälfte einzuschnüren. Allerdings verpuffte dieses Bemühen schnell wieder. Immer mehr kristallisierte sich heraus, dass ein 0:0 wohl das richtige Ergebnis für diese sich dahinschleppende Partie sein würde. Bechtold versuchte mit vier Wechseln gegenzusteuern, brachte Mika, Halbauer, Ito und Maier für Henneke, Woitzyk, Karimani und Maiella. Diese Maßnahme hatte jedoch auch keinen größeren Effekt. Dass die Bäume nicht in den Himmel wachsen, musste gestern Sebastian Woitzyk erfahren. Der Ex-Düsseldorfer, gegen Ahlen mit zwei Toren noch der Held, blieb weitgehend blass.

Kaum zu glauben, aber wahr: In der Schlussphase hatte der SV Lippstadt sogar noch ein bisschen Glück. Benteke-Lifeka setzte sich in der 70. Minute gleich gegen zwei SV-Verteidiger im Strafraum durch, scheiterte dann aber am glänzend reagierenden Balkenhoff. Kurz danach dribbelte sich Fehr durch den Lippstädter Sechszehner, sein Schuss aus acht Metern ging aber übers Tor. Den letzten Ansatz einer Möglichkeit hatte der eingewechselte Mika (81.), als er fast durch gewesen wäre, aber im letzten Moment noch gestoppt wurde.

In der Nachspielzeit verlagerte der FC Wegberg-Beeck das Geschehen mit zwei Eckbällen vor den Lippstädter Kasten. Dass der SV Lippstadt das 0:0 über die Zeit brachte, trifft ganz sicher nicht den Kern. Aber an diesem Abend mussten sie einfach mit dem einen Punkt leben.

Das Bechtold-Team hat nun sieben Zähler Vorsprung auf die Abstiegsränge und kann schon am Samstag im Heimspiel gegen den SV Straelen nachlegen. Vielleicht sieht die Fußballwelt für den SV dann schon wieder freundlicher aus.