Tobias Puhl war der Matchwinner beim 2:0-Sieg gegen den TuS Ennepetal: Der Stürmer erzielte beide Treffer für den SV Lippstadt. Es waren seine Saisontore 18 und 19. – Foto: Lütkehaus
Tobias Puhl war der Matchwinner beim 2:0-Sieg gegen den TuS Ennepetal: Der Stürmer erzielte beide Treffer für den SV Lippstadt. Es waren seine Saisontore 18 und 19. – Foto: Lütkehaus

Jetzt spricht auch Berlinski vom Aufstieg

SV will mit Derbysieg gegen Gütersloh auf Regionalliga-Platz klettern

Die Ausgangslage ist verlockend: Mit einem Sieg im Derby gegen den FC Gütersloh kann der SV Lippstadt am Sonntag auf die Aufstiegsränge zur Regionalliga springen. Jetzt gibt auch Trainer Daniel Berlinski seine bisher gezeigte Zurückhaltung auf: „Wir haben alles selbst in der Hand und wollen nun auch zugreifen!" Dass die Schwarz-Roten weiter so gut im Rennen liegen, dafür sorgte auch der ungefährdete 2:0-Erfolg am Donnerstag gegen den TuS Ennepetal.

Oberliga Westfalen
SV Lippstadt - FC Gütersloh 
(Sonntag, 15 Uhr; Hinspiel 6:2)

„Wenn man drei Spieltage vor dem Ende so weit oben steht, dann will man es auch machen", fügte der Coach hinzu, „wir möchten die maximale Punktausbeute holen. Und wenn es Platz zwei würde, das reicht ja auch zum Aufstieg!" Der SV Lippstadt könne aufsteigen, so Berlinski, aber er müsse es nicht: „Uns hatte keiner auf der Rechnung." Selbst wenn es am Ende nicht klappen würde, argumentiert der 32-Jährige, „diese Serie kann uns niemand schlecht reden. Wir können nur gewinnen!"

Ein Sieg gegen den FC Gütersloh?-?und der SV Lippstadt wäre zumindest Zweiter, denn der 1. FC Kaan-Marienborn hat am Wochenende spielfrei. Vielleicht reicht es sogar für die Spitzenposition. Dafür dürfte der ASC Dortmund gegen Schalke nicht gewinnen.

Die Gäste aus dem Heidewald sind mit gerade mal fünf Saisonerfolgen und 59 Gegentoren Letzter im verbliebenen 16er-Feld. Für den FCG ist alles gelaufen. „Trotzdem gehen wir mit Respekt in dieses Spiel, wie gegen jeden anderen Gegner auch", betont Berlinski. Ob Nils Köhler im Derby mitwirken kann, entscheidet sich erst kurz vor Spielbeginn. Nach Giacomo Serrone, der wohl zum SC Herford wechselt, kehrt Felix Bechtold in den Kader zurück. Auf Gütersloher Seite richtet sich das Interesse der SV-Fans vor allem auf Saban Kaptan und Simon Schubert, die ab Sommer das Trikot des SV tragen.

Beide Mannschaften im Formcheck:
SV Lippstadt: S/S/U/S/S
FC Gütersloh: U/N/N/N/N
SV Lippstadt - TuS Ennepetal 2:0 (2:0)

Die Schwarz-Roten feierten am späten Donnerstagnachmittag einen letztlich ungefährdeten 2:0-Erfolg im Nachholspiel gegen den TuS Ennepetal. Dabei hatten die Gastgeber allerdings einige Startschwierigkeiten und durften sich bei Christopher Balkenhoff bedanken, dass es nach 20 Minuten noch 0:0 stand. Der SV-Torhüter hielt seine Mannschaft mit zwei Glanzparaden gegen Musa (5.) und Dosedal (14.) im Spiel. Herausragend seine Blitzreaktion gegen Dosedal, der sieben Meter vor dem Kasten völlig frei stand. Die Lippstädter spielten mit dem zurückgekehrten Sven Köhler auf der Sechs und mit Marvin Joswig für den verletzten Nils Köhler links in der Viererkette.

„Letztlich war unsere individuelle Klasse ausschlaggebend", sagte Daniel Berlinski nach dem Spiel. Damit meinte der SV-Trainer das 1:0, als Tobias Puhl einen langen Pass von Sven Köhler klasse verarbeitete, den TuS-Keeper geschickt umkurvte und die Kugel lässig einschob. Das 2:0, ebenfalls durch Torjäger Tobias Puhl, gehörte mindestens zur Hälfte Benjamin Klingen. Der junge Stürmer tanzte seinen Kontrahenten aus, spurtete die Torlinie entlang und bereitete mustergültig vor. Nicht nur dafür gab's von den 745 Zuschauern im Bruchbaum-Stadion Szenenapplaus.

In der zweiten Halbzeit nahmen die Gastgeber etwas den Fuß vom Gas, wohl auch um ein paar Körner für den Saisonendspurt zu sparen. Dennoch lag ein 3:0 mehr in der Luft als ein mögliches 1:2. Der TuS Ennepetal beschränkte sich darauf, eine höhere Niederlage zu vermeiden. Nach vorne kam von den Gästen praktisch nichts mehr. Auf der anderen Seite besaßen Yannick Langesberg per Kopf (66.), Tobias Puhl (75.) und Benjamin Klingen (85.) gute Chancen für einen dritten Lippstädter Treffer. Doch es blieb beim verdienten 2:0.

Quelle: DER PATRIOT, 14.05.2018