2:0 gegen S04 ein Sieg des Willens

Nach acht Spielen ohne Sieg und vier Niederlagen in Serie setzte der SV Lippstadt ein Zeichen im Abstiegskampf. Mit einer 1a-Mannschaftsleistung bezwang das Team von Trainer Felix Bechtold die U23 des FC Schalke 04 hoch verdient mit 2:0. Sansar und Henneke erzielten die Tore für die Gastgeber, die damit im spannenden Abstiegskampf alles selbst in der Hand haben. Steringer verschoss noch einen Elfmeter und Heinz knallte die Kugel an die Latte.

Regionalliga West
SV Lippstadt - FC Schalke 04 U23 2:0 (1:0)

Logisch, dass es am Samstagnachmittag ein enorm wichtiger Sieg für den SV Lippstadt war. Ein Blick auf die Konkurrenz im Keller unterstreicht das noch mal. Denn auch der Bonner SC (2:1 gegen Homberg) und RW Ahlen (2:1 gegen Rödinghausen) gewannen ihre Begegnungen. „Es werden immer weniger Spiele, und die Mannschaften unten punkten kräftig“, war der SV-Coach absolut erleichtert und gleichzeitig erfreut über die starke Leistung seines Teams.

Nach den Nackenschlägen in Oberhausen und im Pokal gegen Lotte, das die Lippstädter im Elfmeterschießen verloren, starteten Balkenhoff und Co gegen den königsblauen Bundesliga-Nachwuchs mit einer „Jetzt-erst-recht-Trotzhaltung“ in die Partie. „Wir wussten, in welcher Bredouille wir stecken. Wir waren von der ersten Minute an voll da. Die Einstellung stimmte“, sagte Torschütze Cinar Sansar nach dem Abpfiff, „wir sind als Mannschaft aufgetreten. Alle haben uns gepusht. Selbst auf der Tribüne. Das war ausschlaggebend. Chapeau von meiner Seite.“

Der Rechtsverteidiger hatte die Schwarz-Roten nach einer Balleroberung von Dardan Karimani mit 1:0 (14.) in Führung gebracht. Zu diesem frühen Zeitpunkt hätte es sogar 2:0 für die Gastgeber stehen können, doch Janik Steringer verschoss einen Elfmeter (11.). Der Abwehrchef visierte die Ecke links unten an, S04-Keeper Zadach, früher selbst beim SV, ahnte das und hielt den Ball. Lucas Arenz war von Awassi gefoult worden. Der Mittelfeld-Mann konnte nicht weitermachen, für ihn kam Anton Heinz.

An der Lippstädter Überlegenheit änderte dies nichts. Die, zugegebenermaßen ersatzgeschwächten Gäste aus Gelsenkirchen wirkten harmlos, hatten große Schwierigkeiten im Spielaufbau und blieben vor dem SV-Kasten – wenn sie denn überhaupt mal in dessen Nähe kamen – absolut ungefährlich. Lediglich Ceka besaß eine gute Chance (23.), als er im Strafraum relativ frei zum Schuss kam, den Ball aber über das Tor drosch. In der zweiten Halbzeit kam noch ein Freistoß von Matter hinzu. Das war’s von den zuletzt hochgelobten Schalkern.

Die Schwarz-Roten hatten alles unter Kontrolle und hielten den Gegner weit weg vom eigenen Gehäuse. Und das mit einer bemerkenswerten Einsatzfreude nach bereits vier Begegnungen allein im Mai. „Die Mentalität war überragend“, schwärmte Kevin Hoffmeier, „in jedem Zweikampf sind alle drumherum aufgesprungen. Ich bin froh, dass wir die drei Punkte geholt haben.“

Die tütete letztlich der eingewechselte Valentin Henneke ein. In der 92. Minute klärte der SV einen Schalker Eckball, Hoffmeier schickte Henneke lang – und der hob den Ball nach einem 30-Meter-Sprint ganz cool über Zadach hinweg zum 2:0 ins Tor. Alle, aber wirklich alle stürmten in diesem Moment auf den Rasen der Liebelt-Arena, um den jubelnden Matchwinner zu beglückwünschen. Eine schwarz-rote Spielertraube, die durchaus als symbolisch für dieses Match, aber auch für den restlichen Abstiegskampf betrachtet werden darf. Denn eins scheint klar: So wird der SV Lippstadt in der Regionalliga bleiben!

Fast hätte Anton Heinz sogar noch auf 3:0 gestellt, doch sein Geschoss landete an der Unterkante der Latte. Marvin Mika drückte das Spielgerät im Anschluss zwar über die Linie, stand aber im Abseits. Das konnten die Sieger aber leicht verschmerzen.

Schon am Mittwoch geht’s weiter mit dem Unternehmen Klassenerhalt, dann mit einem Heimspiel gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach.