SV geht nach Doppelschlag k. o.

Der SV Lippstadt hat es nicht geschafft, den Bock umzustoßen: Nach dem 1:3 in Wuppertal verloren die Schwarz-Roten beim 1. FC Köln 1:2 und damit das zweite Auswärtsspiel hintereinander. Aus Sicht der Gäste war es eine unnötige Niederlage, die durch einen Doppelschlag binnen zwei Minuten besiegelt wurde. Der schnelle Führungstreffer von Viktor Maier nutzte ihnen nichts.

Regionalliga West
1. FC Köln U23 - SV Lippstadt 2:1 (2:1)

Lippstadt – Cheftrainer Felix Bechtold sprach hinterher von zwei Blackouts, die man sich im Kampf um den Klassenerhalt nicht leisten dürfe. Dabei legte der SV in der Domstadt ein ganz passables Auswärtsmatch hin, schlug sich am Ende aber selbst. „Hier war heute mehr für uns drin“, ärgerte sich Valentin Henneke nach dem Schlusspfiff. Wegen der zahlreichen Ausfälle in der Abwehr agierte der 23-Jährige in der Innenverteidigung – und zwar so, als hätte er nie etwas anderes gemacht. Rechts in der Viererkette feierte André Schneider sein Startelf-Debüt und hinterließ dabei einen guten Eindruck. „Ich bin mit meiner Leistung zufrieden“, analysierte der 25-Jährige seinen Einstand, „klar, mir fehlt die Erfahrung, aber die Mannschaft hat mir sehr geholfen.“ Beide Kölner Gegentore bezeichnete Schneider als vermeidbar, „aber Fehler passieren nun mal.“ In diesem Moment überwog die Enttäuschung, insgesamt aber fand es der Abwehrspezialist „super, als Lippstädter Junge für den SV in der Regionalliga spielen zu dürfen.“

Die Gäste aus Westfalen, mit Arenz und Dogan im zentralen Mittelfeld, erwischten in der Rhein-Metropole einen Traumstart. Bereits in der 4. Minute brachte Rückkehrer Viktor Maier den SV nach Vorarbeit von Anton Heinz per Direktabnahme in Führung. Es folgten ein 30-Meter-Freistoß von Heinz sowie ein Aufsetzer von Kaiser. Doch aus unerfindlichen Gründen schlichen sich die Schwarz-Roten langsam aus dem Spiel, wirkten rätselhaft passiv und kamen häufig den berühmten Schritt zu spät. „Versteckt euch nicht“, forderte ein besorgter Bechtold von der Seitenauslinie von seinen Schützlingen deutlich mehr Aggressivität. Der Coach überreichte seinem Vizekapitän Kaiser einen kleinen Zettel, auf dem genau stand, wer welchen Kölner Kicker anlaufen sollte.

Genutzt hat die schriftliche Anweisung nichts. Der FC hatte längst mehr Ballbesitz, aber praktisch keine Torchance. Auch in der 36. Minute schoben sich die jungen „Geißböcke“ die Kugel eher harmlos vor dem SV-Strafraum zu, bis sich Schlax ein Herz fasste und mit einem platzierten Flachschuss genau ins Eck das 1:1 erzielte. Nach diesem Treffer wirkten die Lippstädter angeschlagen, 120 Sekunden später waren sie k. o.. Nach einem überflüssigen Ballverlust drosch U19-Nationalspieler Lemperle die Kugel aus spitzem Winkel zum 2:1 in die Maschen.

„Beim ersten Tor sieht Balkenhoff den Ball nicht und beim zweiten waren wir nicht energisch genug“, konnte es Valentin Henneke kaum fassen. Wie ein begossener Pudel kauerte der umfunktionierte Verteidiger nach der Niederlage minutenlang im Franz-Kremer-Stadion. Mit Sansar, Schubert, Evers, Hoffmeier, Senninger, Oelsner und Schielke fehlen den Gästen am Samstag sieben gesperrte oder verletzte Defensiv-Spezialisten. Ob es mit ihnen anders gelaufen wäre? Reine Spekulation. Auf jeden Fall wurde das Spiel nach dem Wechsel besser, der SV Lippstadt bekam mehr Zugriff und war zweimal relativ nah dran am 2:2. Heinz traf aus kurzer Distanz nur das Außennetz (61.), und der eingewechselte Karimani scheiterte nach schönem Dribbling an FC-Keeper Krahl (65.).

In der Schlussphase setzen die Schwarz-Roten alles auf eine Karte: Bechtold brachte mit Mika und Zottl zwei frische Angreifer – und auch Torhüter Balkenhoff stürmte in den gegnerischen Strafraum. Lippstadts Schlussmann kam nach einer Ecke sogar mit der Fußspitze an den Ball, aber es sollte nicht sein. Am Ende stand die zweite Niederlage in Folge, die vermeidbar gewesen wäre.