Magic Maier und King Kaiser: Maier bereitete wenige Sekunden nach seiner Einwechslung unnachahmlich das zehnte Saisontor des Goalgetters vor, rechts Jan-Lukas Liehr.
Magic Maier und King Kaiser: Maier bereitete wenige Sekunden nach seiner Einwechslung unnachahmlich das zehnte Saisontor des Goalgetters vor, rechts Jan-Lukas Liehr.

Maiers Superdebüt und Rot für Sansar

Die Fußballer des SV Lippstadt begannen das neue Jahr so, wie sie das alte beendet haben – mit erfolgreichem Regionalliga-Fußballer. 3:1 besiegten sie den VfB Homberg zum Rückrunden-Start, wobei die Treffer zwei und drei in Unterzahl fielen. Cinar Sansar sah in der 51. Minute wegen eines groben Foulspiels die Rote Karte. Der gerade abgeschlossene 22. Spieltag könnte ein Meilenstein sein, denn mit 213 Partien fanden mehr als die Hälfte der 420 angesetzten Begegnungen statt. Damit wird die Saison auf jeden Fall gewertet, egal was in den nächsten Wochen passiert.

Regionalliga West

SV Lippstadt – VfB Homberg 3:1 (1:0)

Bei dann angewendeter Quotientenregelung (Anzahl der Punkte geteilt durch die Anzahl der Spiele) stünden die SVer über dem Strich. Allein das sollte in schwierigen Zeiten für ein gutes Gefühl rund um die Liebelt-Arena sorgen.

Gegen Homberg verzichtete Felix Bechtold etwas überraschend auf seinen beiden Winterneuzugänge Fabian Senninger und Viktor Maier. Die meisten Experten hatten zumindest Senninger in der Startelf erwartet. Doch der Cheftrainer vertraute dem Team, das im Dezember in drei Partien sieben Punkte geholt hatte.

Dennoch wirkten die Gäste aus Duisburg zunächst etwas wacher. Die Schwarz-Roten brauchten eine gewisse Zeit, um ihren Rhythmus zu finden, schlugen dann aber eiskalt zu. Nach einer feinen Balleroberung durch Liehr und einem zentimetergenauen Pass von Kaiser brauchte Arenz aus elf Metern nur noch einzuschieben. Danach übernahm Homberg die Initiative. Der VfB wirkte nun optisch überlegen, hatte viel Ballbesitz, aber keine echte Torchance. Deshalb ging die 1:0-Pausenführung des SV in Ordnung, zumal Arenz und Schubert weitere Möglichkeiten besaßen.

Zu Beginn des zweiten Durchgangs wurde es dann turbulent. Zunächst forderten die Lippstädter nach einem vermeintlichen Foul an Heiserholt Elfmeter. Doch Schiedsrichter Bramkamp ließ weiterspielen und stellte wenig später Sansar vom Platz. Der SV-Innenverteidiger hatte seinen Kontrahenten im Kampf um den Ball mit dem Fuß im Gesicht getroffen. Eine entscheidende Szene – paradoxerweise zu Gunsten der Schwarz-Roten. Denn die bewiesen in Unterzahl noch mehr Mentalität, während sich die Gäste aus Duisburg – im Kneipenjargon – ziemlich blöd – anstellten. Gefühlt hatten sie 15 bis 20 Eckbälle, mit denen sie nichts anzufangen wussten.

Ganz anders der SV: Bechtold brachte Neuzugang Senninger, der sich nahtlos einfügte und mit seiner Dynamik kräftig mithalf, die drei Punkte zu sichern. „Ich war bereit“, sagte der 24-Jährige nach seinem Debüt, „es war ein schweres Spiel. Ich bin erleichtert, insgesamt haben wir das super gemacht.“

Das galt auch für Simon Schubert, der mit einem platzierten Kopfball das 2:0 besorgte. „Mit dem Fuß habe ich ja schon zwei erzielt“, grinste der torgefährliche Abwehrspieler. Es folgte d i e Geschichte der Begegnung: In der 73. Minute wechselte der SV-Coach den zurückgekehrten Vereins-Rekordtorschützen Viktor Maier ein, und 50 Sekunden später hieß es 3:0. Nach einem Einwurf tunnelte der 31-jährige Stürmer mit dem ersten Ballkontakt seinen Gegenspieler, zog in den Strafraum und bediente den frei stehenden Gerrit Kaiser mustergültig. Der hatte keine Mühe, mit seinem zehnten Saisontreffer den Sieg im ersten Meisterschafts-Match 2021 einzutüten. „Es war das 3:0, ein wichtiges Tor“, sagte Maier später zu dieser Szene, „aber noch wichtiger ist, dass wir gewonnen haben. Ein Riesenkompliment an die Truppe!“

Dem ist nichts hinzuzufügen, auch wenn der Cheftrainer bemerkte, es sei noch Luft nach oben. Er stellte aber auch fest, dass der SV Lippstadt das erste von 20 Endspielen für sich entschieden hat. Wenn es denn überhaupt 20 werden...