Kai-Bastian Evers (l.) rackerte im Grenzlandstadion unermüdlich. Das galt für alle Akteure des SV Lippstadt, die sich beim 0:0 gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach einen verdienten Punkt erkämpften und damit ein positives Zeichen setzten. Fotos: Lütkehaus
Kai-Bastian Evers (l.) rackerte im Grenzlandstadion unermüdlich. Das galt für alle Akteure des SV Lippstadt, die sich beim 0:0 gegen die U23 von Borussia Mönchengladbach einen verdienten Punkt erkämpften und damit ein positives Zeichen setzten. Fotos: Lütkehaus

SV erkämpft sich Punkt für die Moral

Mit dem achten Unentschieden in der laufenden Saison beendete der SV Lippstadt eine bis dahin frustrierende englische Woche einigermaßen versöhnlich. Bei der U23 von Borussia Mönchengladbach erkämpfte sich das Team von Trainer Bechtold dank einer starken Abwehrleistung einen letztlich verdienten Punkt. „Diesen Schwung müssen wir jetzt mitnehmen“, blickte der Coach bereits nach vorn auf die nächste Begegnung am Mittwoch zu Hause gegen RW Oberhausen.

Regionalliga West

Borussia Mönchengladbach U23 - SV Lippstadt 0:0

Lippstadt – „Wir sind auswärts einfach eine Macht“, grinste Co-Trainer Marc Woller nach dem Abpfiff. In der Tat bleiben die Schwarz-Roten in fremden Stadien weiter ungeschlagen. Das kleine Späßchen des Übungsleiters spiegelte die Stimmungslage in der Mannschaft gut wider. Nach den beiden 0:4-Klatschen gegen Münster und Dortmund war das torlose Remis im Grenzlandstadion auch ein Punkt für die (geschundene) Seele.

„Natürlich war es schwer nach den letzten beiden Spielen“, gestand Kapitän Christopher Balkenhoff, „aber wir haben uns unter der Woche eingeschworen. Wir wollten hier unbedingt punkten und etwas für unser Selbstvertrauen tun.“

Das klappte dann auch. Vor allem deshalb, weil die gewohnte Viererkette mit Steringer und Schubert in der Mitte sowie Heiserholt links und Sansar rechts nicht viel zuließ. „Ich finde, wir haben sehr gut verteidigt“, analysierte Balkenhoff weiter, „klar, vorne hat die eine oder andere Torchance gefehlt.“ Stimmt, oder wie es ein Beobachter an der Seitenlinie formulierte: Beide Mannschaften hätten heute drei Stunden spielen können, und es wäre kein Tor gefallen.“

Diese Feststellung sagte schon viel aus über das Niveau der Partie. Es war äußerst überschaubar. Beide Kontrahenten setzten vor allem auf Sicherheit, agierten aber teilweise sehr hektisch. Viele Zweikämpfe, wenig Tempo und Technik und praktisch keine Torchancen – die wenigen Offiziellen am Rande des Rasens brauchten schon eine gewisse Leidensfähigkeit. Das war den Gästen an diesem Nachmittag verständlicherweise völlig egal. Für sie ging es einzig und allein darum, in der Anfangsphase nicht gleich wieder auf die Verliererstraße zu geraten.

„Diesmal haben wir ein frühes Gegentor verhindert. Das war ganz wichtig für den Spielverlauf“, freute sich Balkenhoff. Der Lippstädter Keeper hielt in Mönchengladbach zum vierten Mal die Null.

Die Borussia vom Niederrhein, bei der es in der Vergangenheit für den SV praktisch nichts zu ernten gab, erwies sich diesmal nicht gerade als Übermannschaft. Die Schützlinge von Heiko Vogel hatten – genauso wie die Schwarz-Roten – vier der letzten fünf Begegnungen verloren. Dennoch besaßen die Gastgeber vor dem Wechsel die einzigen beiden Torchancen: Beim Schuss von Quizera (28.) war Balkenhoff zur Stelle, kurz vor der Pause hatte Schroers den Lippstädter Schlussmann bereits umkurvt, schoss die Kugel aber ans Außennetz.

In der zweiten Halbzeit herrschte auf tiefem Boden weitgehend dasselbe Bild. Vieles blieb Stückwerk, insgesamt waren die Gladbacher etwas näher dran an einem möglichen Siegtreffer. Doch Italiano scheiterte mit einem strammen Flachschuss am glänzend reagierenden Balkenhoff (81.), und der ebenfalls eingewechselte Kraus drückte einen Kopfball aus kurzer Distanz knapp am Tor vorbei (88.).

Eine Niederlage hätten die Gäste schon aufgrund ihres enormen Einsatzes nicht verdient gehabt. „Die Mannschaft hat ein positives Zeichen gesetzt“, fiel Felix Bechtold ein Stein vom Herzen. Personell könnten sich dem SV-Trainer künftig personelle Alternativen bieten. Nach mehr als zweimonatiger Verletzungspause feierte Mustafa Dogan in der 74. Minute sein Comeback und half, den Punkt zu sichern. „Ein gutes Gefühl“, freute sich der Mittelfeld-Mann mit Spielmacher-Qualitäten, „ich werde es langsam angehen. Aber natürlich wäre es schön, wenn ich in diesem Jahr noch ein paar Spiele am Stück machen könnte.“