Siegen beim 3:0 eine Klasse besser: SV Lippstadt geht nach Doppelschlag früh k.o.
Ein Spiel dauert 90 Minuten, das wusste schon Weltmeister-Trainer Sepp Herberger. Für den SV Lippstadt war es gestern schon nach neun vorbei. Nach einem Doppelschlag lagen die Schwarz-Roten vor 990 Zuschauern gegen die SF Siegen zu diesem frühen Zeitpunkt 0:2 zurück und verloren am Ende völlig verdient mit 0:3. Die Gäste waren eine Klasse besser und unterstrichen ihre Aufstiegsambitionen eindrucksvoll, während das Bechtold-Team vorerst im Oberliga-Mittelmaß verharrt.
Oberliga Westfalen
SV Lippstadt - SF Siegen 0:3 (0:3)
„Natürlich ist Siegen der Favorit. Die wollen ganz woanders hin als wir“, hatte Felix Bechtold im Vorfeld der Partie gesagt. Und der Chefcoach des SV sollte Recht behalten, obwohl er das mit Sicherheit nicht wollte. Denn nach zuvor drei Siegen in Folge war seine Mannschaft selbstbewusst und so trat sich in den ersten fünf Minuten auch auf, als sie viel Ballbesitz hatte. Mit Meier und Franke anstelle von Kamann und Romano in der Startelf wirkten die Gastgeber absolut entschlossen.
Doch dieser Eindruck hielt nicht lange an: Nach einem Doppelschlag von Siegens Kader (7./9.) war schon alles vorbei. Davon erholten sich Kaiser und Co. nicht mehr. Einen dicken Bock in der Abwehr (Temin) nutzte der Toptorschütze der Sportfreunde zum 0:1 mit einem Lupfer. Beim 0:2 marschierte er leichtfüßig und nahezu unbedrängt durch die komplette Lippstädter Abwehrreihe, die in dieser Szene nicht anwesend zu sein schien. Bechtold erlöste daraufhin den bedauernswerten Temin und brachte Kamann, der für mehr Sicherheit sorgte.
Die Blackouts wirkten aber nach, denn die Gäste hatten in der Folge relativ leichtes Spiel. Mayer besaß nach einem Freistoß die dritte Großchance für Siegen (33.), dann hämmerte Scheid die Kugel aus 25 Metern an die Latte. Das 0:3 lag mehr als in der Luft und fiel in der 36. Minute: Güclü knallte den Ball an den Pfosten. Als die SVer dann abseits reklamierten, schob der aufgerückte Nabesaka lächelnd ein. Verrückt.
Immerhin, der SV Lippstadt regte sich auch noch mal im Angriff: Erst scheiterte der völlig freie Neugebauer an SF-Keeper Weis und dann im Nachsetzen auch Franke. Es sollte einfach nicht sein. Für den SV Lippstadt war es ein rabenschwarzer Abend. Die Schwarz-Roten wurden gestern nach ihrem Zwischenhoch ziemlich brutal auf den harten Boden der Realität zurückgeholt.
In der zweiten Halbzeit passierte nicht mehr viel. Die Gastgeber bemühten sich, die Niederlage in Grenzen zu halten, während Siegen das Resultat verwaltete. Zwei Minuten vor Schluss fiel dann auch noch die Beleuchtung an zwei Flutlichtmasten aus. Irgendwie sinnbildlich für den mauen Auftritt des SV Lippstadt. Schon am Mittwoch (19 Uhr) geht’s in der Liebelt-Arena weiter mit dem Nachholspiel gegen die SG Wattenscheid.
Quelle: Zeitungsverlag Der Patriot GmbH, Lippstadt - Sportredaktion