SV Lippstadt feiert 2:1-Sieg in Ahlen: „So, so wichtig!“
Die Hoffnung ist zurück, und ein Stück weit auch der Glaube, das Wunder, wie es Kapitän Viktor Maier nach Spielende bezeichnete, doch noch zu schaffen. Mit einem 2:1-Erfolg im Kellerduell der Regionalliga West bei RW Ahlen hat der SV Lippstadt einen Big Point gelandet. Die rote Laterne brennt nun wieder in Velbert. Präsident Thilo Altmann frohlockte nach dem Ende der Durststrecke: „Das war so, so wichtig heute!“ Man kann ihm nicht widersprechen.
Regionalliga West
RW Ahlen - SV Lippstadt 1:2 (1:2)
Mit dem Dreier gelang den Gästen der erhoffte Befreiungsschlag nach zuvor elf sieglosen Spielen in Folge; zudem zog man einen direkten Konkurrenten noch tiefer in den Abstiegsstrudel hinein. Der SV Lippstadt ist zwar weiterhin Vorletzter der Tabelle, hat den Anschluss ans rettende Ufer mit dem 2:1 aber hergestellt. „Scheißegal, wie“, merkte man auch Sportdirektor Dirk Brökelmann nach dem Schlusspfiff die Erleichterung an.
Allerdings legten die Gäste laut Trainer Felix Bechtold einen „katastrophalen Fehlstart“ in die Partie hin. In der fünften Minute leistete sich Joep Munsters einen haarsträubenden Fehler im Spielaufbau. Über die rechte Ahlener Angriffsseite kam der Ball gut 18 Meter vor dem Lippstädter Kasten zu Cihan Özkara, der einfach mal abzog und glücklicherweise aus Ahlener Sicht auch noch traf. Die Kugel wurde von einem Lippstädter abgefälscht und Keeper Westphal auf dem falschen Fuß erwischt.
Lippstadt muss sich
nach 0:1 schütteln
Danach brauchten die Lippstädter eine gewisse Zeit, um sich von diesem Schock zu erholen. Ein simpler, lang geschlagener Ball von Schlussmann Westphal führte dann zum in dieser Phase hochverdienten Ausgleich (30.). Kapitän Maier setzte im Zweikampf robust seinen Körper ein, hatte dadurch freie Bahn Richtung gegnerisches Tor und vollstreckte schließlich eiskalt ins lange Eck – 1:1.
Dieser Treffer gab den Schwarz-Roten sichtlich Auftrieb. Nur acht Minuten später hatte Maier sogar die Führung auf dem Schlappen, als er nach einer Ecke von Joep Munsters sträflich frei im Strafraum gelassen wurde. Doch Ahlens Torhüter Brüseke verhinderte mit einem Reflex den Rückstand für sein Team. Eine weitere gute Gelegenheit nach einem schnell ausgeführten Freistoß ließen die Gäste nur 120 Sekunden später durch Niek Munsters ebenfalls verstreichen. Doch der selbe Spieler sollte kurz vor dem Pausenpfiff dann doch noch zuschlagen. Lippstadt trug in der 44. Minute einen Angriff über die rechte Seite vor; am ersten Pfosten wurde Munsters zunächst geblockt, doch im zweiten Versuch hämmerte er das Leder humorlos zum 1:2 ins kurze Eck. Spiel gedreht – und das verdient.
Gegner stellt auf
Viererkette um
Zu Beginn der zweiten Halbzeit stellte Ahlens Trainer Joppe dann auf Viererkette um. Die ersten 25 Minuten des zweiten Durchgangs waren geprägt von viel Stückwerk – und einer Reihe an gelben Karten, die Schiedsrichter Maurer (Steinhagen) zückte. Gut 20 Minuten vor dem Ende war Lippstadt dann plötzlich in Überzahl. Nach hartem Einsteigen im Mittelfeld sah Ahlens Cvetkovic die Ampelkarte. Mit einem Mann mehr fehlte der Bechtold-Elf dann aber der Mut, auf die Entscheidung, sprich das 1:3, zu gehen. Auf der anderen Seite versiebte Ahlens Neuner Cejas nach Kyere-Zuspiel eine Hundertprozentige (69.). Glück hatten die Gäste auch in der Nachspielzeit, als Ahlen nach Örnek-Handspiel ein Freistoß aus aussichtsreicher Position zugesprochen wurde. Doch der flache Versuch des eingewechselten Ciccarelli ahnte SV-Goalie Westphal voraus und packte sicher zu. Die drei Punkte waren damit in trockenen Tüchern.