Marvin Mika (r.; im Hintergrund Valentin Henneke) spielte im letzten Saisonspiel in Straelen im Sturmzentrum des SV Lippstadt. Der 20-Jährige machte seine Sache gut, musste aber nach einer Stunde mit einer Verletzung am Sprunggelenk raus. Fotos: Lütkehaus
Marvin Mika (r.; im Hintergrund Valentin Henneke) spielte im letzten Saisonspiel in Straelen im Sturmzentrum des SV Lippstadt. Der 20-Jährige machte seine Sache gut, musste aber nach einer Stunde mit einer Verletzung am Sprunggelenk raus. Fotos: Lütkehaus

1:3 – Saisonfinale nur für die Statistik

Der SV Lippstadt verabschiedete sich mit einer 1:3-Niederlage beim SV Straelen aus der Regionalliga-Saison 2020/2021, erreichte aber dennoch mit Platz 16 sein selbst gestecktes Ziel. Dass die Partie am Niederrhein nur noch statistischen Wert hatte, war in nahezu jeder Aktion der Schwarz-Roten deutlich zu sehen. Nach vier Siegen in Serie und dem im Vorfeld feststehenden Klassenerhalt ließen sie es einfach laufen.

Regionalliga West
SV Straelen - SV Lippstadt 3:1 (1:0)

Ein fünfter Dreier in Folge, einhergehend mit der Verbesserung des Regionalliga-Vereinsrekordes, schien die müden Beine der SV-Kicker nicht schneller zu machen. Das erkannte schließlich auch Cheftrainer Felix Bechtold, der feststellte: „Wir haben die Zitrone bis zum Letzten ausgepresst.“ Nur so konnten die Schwarz-Roten eine gute und erfolgreiche Saison spielen – gekrönt durch einen nicht für möglich gehaltenen Endspurt mit Siegen gegen Schalke, Mönchengladbach, Rödinghausen und Bergisch Gladbach. Da fiel der Auftritt am Samstag an der niederländischen Grenze nicht weiter ins Gewicht. Zumal die auf dem Zahnfleisch gehenden Gäste stark ersatzgeschwächt antraten. So beorderte der SV-Coach André Schneider, Justus Meier und Marvin Mika in seine Startelf. Gesichter, die dort eher selten zu finden waren.

Vor über 400 Zuschauern war der SV Straelen vom Anpfiff weg das bessere Team. Ganz offensichtlich wollten die Niederrheiner ihrem Publikum – darunter die Trainerin der Frauen-Nationalmannschaft, Martina Voss-Tecklenburg – keine sechste Niederlage am Stück präsentieren.

Während sich die Lippstädter Formation noch sortierte, erspielten sich die Gastgeber zahlreiche gute Gelegenheiten. Mizuta, der zum Bundesligisten Mainz 05 wechselt und Mehlich hätten bereits auf 1:0 stellen können. Das erledigte dann Kübler in der 36. Minute, als er nach einem Ballverlust in der Gästeabwehr flach einschoss.

Dem hatten die Kicker aus der Liebelt-Arena lediglich eine Aktion von Karimani (20.) sowie ein technischen Kabinettstückchen von Mika (43.) entgegenzusetzen. Der junge Mittelstürmer nahm einen Flankenball gekonnt an und zog direkt ab. Doch Straelens Keeper Udegbe verhinderte den Ausgleich.

Die Pausenführung der Gastgeber ging absolut in Ordnung. Nach dem Wechsel wurde die Überlegenheit des Westfalenpokal-Finalisten (1:2 gegen Wuppertal) dann noch deutlicher. Wobei allerdings der SV Lippstadt die erste große Möglichkeit besaß. Der überzeugende Mika bediente bei einem Konter den eingewechselten De Sousa Oelsner, dessen Flachschuss Straelens Torhüter aber erneut entschärfte. Wenig später war dann Schluss für Marvin Mika: Der 20-Jährige verletzte sich am linken Sprunggelenk und musste mit großen Schmerzen, gestützt von den Physios, vom Feld. Kurz danach erwischte es Andrè Schneider. Auch er konnte nach dem zweiten Knockdown nicht weitermachen.

Ansonsten spielte nur noch Straelen. Kapitän Balkenhoff geriet immer mehr in den Brennpunkt. Zunächst lenkte der SV-Schlussmann einen abgefälschten Schuss von Mehlich gerade noch zur Ecke (50.), dann parierte er dessen wuchtigen Freistoß glänzend (67.). Das 2:0 war nur noch eine Frage der Zeit – und es fiel in der 72. Minute: Nach einer Kopfballverlängerung drückte Fakhro die Kugel über die Linie.

Kleiner Trost für die Schwarz-Roten: Sie mussten nicht ohne Tor nach Hause fahren, auch wenn sie es nicht selbst erzielten. Eine scharfe Hereingabe von Schubert (81.) lenkte der unglückliche Lachheb in den eigenen Kasten. Was soll’s?! Wenn man so will, beendete Innenverteidiger Schubert seine zweite Amtszeit beim SV Lippstadt mit einem „halben“ Treffer.

Die Geschichte des Spiels ist damit aber noch nicht zu Ende erzählt, denn in der 94. Minute gelang Fakhro noch das 3:1. Danach pfiff Schiedsrichter Wollenweber sofort ab. Saisonende!

„Es wurde auch Zeit“, gestand Bechtold nach einer kräfteraubenden, von Corona geprägten Serie mit 42 (!) Spieltagen. Nach drei Stunden Rückfahrt gab’s für die Mannschaft noch Frisches vom Grill. Danach ging jeder seine eigenen Wege. „Jetzt beginnt eine neue Mission“, richtete der Cheftrainer seinen Fokus schon auf die neue Saison, die für den SV Lippstadt am 3. Juli mit der Vorbereitung beginnt.