In dieser Szene klärt Ibrahim Sori Kaba vor Gladbachs Italiano. Insgesamt zeigte die SV-Abwehr aber viele Schwächen.
In dieser Szene klärt Ibrahim Sori Kaba vor Gladbachs Italiano. Insgesamt zeigte die SV-Abwehr aber viele Schwächen.

0:4 in Gladbach – so wird das nichts

Herber Rückschlag für den SV Lippstadt im Kampf um den Klassenerhalt: Ausgerechnet im Sechs-Punkte-Spiel bei der U23 von Borussia Mönchengladbach präsentierten sich die Schwarz-Roten schwach wie lange nicht und gingen mit 0:4 unter. „Das war gar nichts und hatte teilweise mit Regionalliga nichts zu tun“, so ein maßlos enttäuschter Cheftrainer Felix Bechtold nach den bitteren 90 Minuten im Grenzlandstadion.

Regionalliga West
Borussia Mönchengladbach U23 - SV Lippstadt 4:0 (1:0)

Ganz schlechtes Timing: In diesem so wichtigen Abstiegskrimi der punktgleichen Konkurrenten zeigte sich der SV Lippstadt weit unter Form. Keiner der schwarz-roten Kicker brachte auch nur annähernd seine normale Leistung. Vorne harmlos, hinten löchrig. Die Gäste standen an diesem Nachmittag völlig neben sich. Phasenweise schien es, als wären sie nicht richtig bei der Sache. Die Aktionen des SV waren mit vielen Fehlern behaftet, die Pässe in den meisten Fällen zu ungenau. Das galt auch für die zuletzt so starken Standards – Freistöße landeten in den Wolken und Eckbälle an der gegenüberliegenden Fahnenstange. Wenn man es nicht besser wüsste, könnte man vermuten, jemand hätte Maier und Co. etwas in den Tee getan. Ein Aufputschmittel war es jedenfalls nicht.

„Heute hat keiner seine Leistungsgrenze erreicht. Ein katastrophaler Fehlpass führte zum 0:1. Teilweise hatte das mit Regionalliga nichts zu tun“, zuckte Coach Bechtold fassungslos mit den Schultern.

Seit Samstag, kurz vor 16 Uhr, steht definitiv fest: Aus eigener Kraft kann der SV Lippstadt bei drei Punkten Rückstand auf die Gladbacher den Klassenerhalt in der Regionalliga West nicht mehr schaffen. Klar ist auch: Wenn sie so weiterspielen, gehen die Schwarz-Roten garantiert in die Oberliga runter. Aber es ist ja nicht immer der 6. April. „Wir müssen jetzt weiterarbeiten. Noch ist nichts verloren“, blickte der 33-jährige Übungsleiter nach vorn.

Die Geschichte des Spiels ist schnell erzählt: Die erste Torchance hatte der SV Lippstadt mit einem 14-Meter-Schuss von Maier (2.). Wer weiß, was passiert wäre, wenn der gesessen hätte?! Aber Gladbachs Keeper Olschowsky bekam die Fäuste dazwischen. Danach wurden die Gäste nur noch einmal gefährlich, als der eingewechselte Wagner den Borussen-Schlussmann mit einem platzierten Flachschuss prüfte (60.). Viel mehr war da nicht bei den Schwarz-Roten, die den Gegner mit einem kapitalen Bock in der Abwehr dann förmlich zum 0:1 (10.) einluden. Lieder spielte locker auf Fukuda, und der schob mühelos ein. Italiano hätte nach 37 Minuten auf 0:2 stellen müssen, doch SV-Torhüter Westphal parierte glänzend. Die Gastgeber agierten schnörkellos, suchten mit langen Bällen immer wieder den Japaner Fukuda und waren damit stets gefährlich. Ganz anders das Bechtold-Team, das zuletzt so fleißig gepunktet hatte. An diesem Nachmittag klappte praktisch nichts.

So hatte die Borussia nach dem Wechsel keine Mühe, diesen Abstiegskrimi zu einer eindeutigen Angelegenheit zu machen. Der unglückliche Örnek bugsierte eine Italiano-Flanke zum 0:2 (58.) ins eigene Tor, dann drosch Reitz die Kugel flach zum 0:3 (67.) ins Netz. Das 0:4 (76.) besorgte schließlich Schroers nach einem einfachen Pass aus der Tiefe. Gegen sich nun langsam auflösende Lippstädter lag ein 5:0 danach mehr in der Luft als ein 4:1. Bleibt eigentlich nur eins – abhaken.