Gerrit Kaiser (r.) stand wie schon in Rödinghausen für den angeschlagenen Kapitän Viktor Maier in der Startelf des SV Lippstadt. Großartige Torchancen hatte der Stürmer nicht. Immerhin gab er den Assist zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Fotos: Lütkehaus
Gerrit Kaiser (r.) stand wie schon in Rödinghausen für den angeschlagenen Kapitän Viktor Maier in der Startelf des SV Lippstadt. Großartige Torchancen hatte der Stürmer nicht. Immerhin gab er den Assist zum zwischenzeitlichen Ausgleich. Fotos: Lütkehaus

1:3 gegen Köln – Schlinge zieht sich langsam zu für den SV Lippstadt

Diesen Spieltag hatten sich die Regionalliga-Fußballer des SV Lippstadt ganz sicher anders vorgestellt: Während die Konkurrenz fleißig punktete, verloren die Schwarz-Roten ihr vorletztes Heimspiel der Saison gegen die U23 des 1. FC Köln mit 1:3. Tatsächlich kamen die Gastgeber vor 805 Zuschauern in der Liebelt-Arena für den Sieg nicht in Frage. Der Rückstand zum rettenden Ufer beträgt nun drei Runden vor Schluss fünf, beziehungsweise sechs Punkte. Die Schlinge zieht sich langsam zu.

Regionalliga West
SV Lippstadt - 1. FC Köln U23 1:3 (1:1)

Die U23 des SC Paderborn holte beim 1:1 in Wiedenbrück einen Zähler, die U23 von Borussia Mönchengladbach beim 3:0 in Düsseldorf sogar drei. Damit standen die Schwarz-Roten gehörig unter Zugzwang, sie hätten nachlegen müssen. Doch das gelang ihnen nicht. „Heute war’s eine Bruchlandung“, fasste Cheftrainer Felix Bechtold in der Pressekonferenz zusammen. Doch aufzugeben ist keine Option an der Wiedenbrücker Straße: „Wir werden den Kopf nicht in den Sand stecken, sondern uns kurz schütteln und dann unbeirrt weitermachen“, erklärte Dirk Brökelmann unmittelbar nach dem Abpfiff, „wir versuchen alles, so lange rechnerisch was möglich ist. Wir fahren jetzt nach Wegberg mit dem klaren Ziel, dort drei Punkte zu holen.“ Zum Köln-Spiel meinte der Sportdirektor: „Wir sind früh in Rückstand geraten, haben uns dann aber schnell gefunden. In der zweiten Halbzeit waren wir nicht mehr so griffig. Der Zug zum Tor hat gefehlt. Ich denke, das 1:3 geht insgesamt in Ordnung.“

Absolut. Die Gäste aus der Domstadt waren gestern Nachmittag die bessere Mannschaft und gingen bereits nach knapp zwei Minuten in Führung. Nach einem Lippstädter Ballverlust knallte der starke Cuber-Potoicnik die Kugel zum 0:1 in den Kasten. Der SV agierte zu Beginn schläfrig und hatte erhebliche Probleme mit den quirligen Kölner Angreifern. Kurz danach klatschte ein Kopfball des Torschützen an die Latte des SV-Gehäuses (10.). Die Gastgeber wirkten verunsichert, kamen in der 14. Minute aber zum Ausgleich, der sich keineswegs angedeutet hatte. Ein Standard schien bereits geklärt, Kaiser setzte nach, plötzlich stand Kaba frei und traf per Flachschuss zum 1:1. Dieses Tor gab den Schwarz-Roten mehr Sicherheit. Fast wäre Kaba ein zweites Mal erfolgreich gewesen, doch sein Kopfball im Anschluss an einen Demirarslan-Freistoß strich knapp am Pfosten vorbei.

Danach waren wieder die Kölner an der Reihe. Schmitt zielte zu genau und zirkelte den Ball erneut ans Aluminium. Die Gastgeber antworteten noch mit einer guten Aktion von Klann (41.) und nahmen das etwas glückliche Unentschieden mit in die Pause.

Angesichts der Ergebnisse der Konkurrenz brauchte das Bechtold-Team mehr als einen Zähler, und der Trainer verstärkte die Offensive. Er brachte Niek Munsters, Wagner, Holtkamp, Rödinghausen-Held Neugebauer und auch den angeschlagenen Kapitän Maier. Doch sämtliche Wechsel verpufften. Dem SV gelang es einfach nicht, sich im letzten Drittel in eine aussichtsreiche Position zu bringen, sprich Torchancen zu kreieren.

Diesbezüglich waren die kleinen „Geißböcke“ wesentlich gefährlicher. Cuber-Potocnik wurde aus elf Metern entscheidend von Rebronja gestört und verzog (62.). Besser machte es der eingewechselte Kujovic, als er mit einem trockenen Schuss ins kurze Eck das 1:2 (72.) erzielte. Kurz darauf zwang derselbe Akteur Lippstadts Keeper Westphal mit einem 20-Meter-Freistoß zu einer Glanzparade. Apropos Freistoß: Der überragende Cuber-Potocnik nahm in der 88. Minute genau Maß und zirkelte den Ball sehenswert zum 1:3-Endstand über die Lippstädter Mauer. Das war’s. Nein, noch nicht mit der Regionalliga.