Man hatte das Gefühl, als hätten die Lippstädter (hier mit Ufuk, Klann, N. Munsters und Kaba, v.l.) noch stundenlang spielen können. Irgendwie war der Wurm drin bei den Gästen, die sich dem 1. FC Düren verdient mit 0:2 geschlagen geben mussten. Fotos: Heinke
Man hatte das Gefühl, als hätten die Lippstädter (hier mit Ufuk, Klann, N. Munsters und Kaba, v.l.) noch stundenlang spielen können. Irgendwie war der Wurm drin bei den Gästen, die sich dem 1. FC Düren verdient mit 0:2 geschlagen geben mussten. Fotos: Heinke

SV Lippstadt bleibt bei 0:2-Niederlage in Düren vieles schuldig

Nach zehn Punkten aus den letzten vier Liga-Spielen haben die Fußballer des SV Lippstadt die große Chance verpasst, am 26. Spieltag das rettende Ufer zu erreichen. Dafür hätten drei Punkte in Düren genügt, denn die Abstiegskonkurrenz ließ Federn. Doch die Lippstädter blieben bei ihrer 0:2-Niederlage in der Westkampfbahn in Düren selber vieles schuldig.

Regionalliga West

1. FC Düren - SV Lippstadt 2:0 (2:0)

Mut-, teilweise sogar ideenlos wirkten die Schwarz-Roten in Düren. Wo war das Selbstvertrauen nach den drei Siegen zuletzt? Auch Cheftrainer Felix Bechtold dürfte sich diese Frage im Laufe der 90 Minuten mehrfach gestellt haben.

Auf dem nicht einfach zu bespielenden Geläuf in der Westkampfbahn hatte der eine oder andere Lippstädter auch mit der Standfestigkeit zu kämpfen. So kam eins zum anderen.

Doch der Reihe nach: Gegenüber dem Bocholt-Sieg hatte Coach Bechtold seine Startelf gezwungenermaßen auf einer Position verändern müssen. Für den erkrankten Fischer durfte mit Demirarslan ein weiterer Linksfuß ran.

Ein erster zaghafter Annäherungsversuch in Richtung gegnerisches Tor ergab sich für die Gäste nach gut sechs Minuten, als sie einen Freistoß aus rund 20 Metern zugesprochen bekamen. Kapitän Maier allerdings setzte diesen genau in die hochspringende Dürener Mauer. Auf der Gegenseite packte Abwehrmann Kaba gegen Breuer die Monstergrätsche aus (13.). Lippstadt zeigte Einsatz, ließ kurz danach aber selbigen schon wieder vermissen. Einen Ballverlust auf Lippstädter Seite bestraften die Platzherren mit schnellem Umschaltspiel. Breuer entwischte dem ausgerutschten Kaba und vollstreckte eiskalt vor Keeper Westphal zum 1:0 (18.).

Unruhe im
Gästeblock

Von diesem Rückstand zeigten sich die Gäste kurzzeitig geschockt, ergriffen dann aber direkt wieder die Initiative. Zwei Eckstöße direkt hintereinander brachten allerdings nicht den erhofften Ertrag.

Stattdessen schwenkten die Zuschauer in der 28. Minute ihre Blicke abseits des Spielfeldes. Im Lippstädter Fanblock war es nach Unstimmigkeiten mit dem Dürener Ordnungsdienst zu Unruhen gekommen. Lippstädter Spieler sowie Sportdirektor Dirk Brökelmann griffen aber direkt beherzt ein und konnten die Situation nach wenigen Augenblicken beruhigen. Stattdessen fiel das 2:0 für Düren.

Auch dieser Treffer war im Zustandekommen äußerst unglücklich aus Lippstädter Sicht, denn im Fallen sprang Joep Munsters die Kugel unglücklich an den Arm. Dürens Kapitän Matuschyk verwandelte den fälligen Strafstoß humorlos zum 2:0 (35.). Damit war der Bechtold-Elf mehr oder weniger der Stecker bereits gezogen. Torhüter Westphal verhinderte sogar noch schlimmeres, als er einen Geimer-Schuss gerade noch so über die Latte lenkte (39.). Zu Beginn der zweiten Halbzeit brachte Trainer Bechtold mit Lee, Wagner und Rebronja (für Holtkamp, Altun und Örnek) gleich drei frische Kräfte, wollte damit das Angriffsspiel seiner Mannschaft beleben. Doch Hochkaräter besaß weiterhin nur Düren.

Erneut tauchte Breuer frei vor Westphal auf, der auch diese Chance zunichte machte (50.). Westphal, immer wieder Westphal, hieß es auch kurz darauf, als abermals das 3:0 in der Luft lag (52.). Ein Schuss aus spitzem Winkel des eingewechselten Wagner wehrte Dürens Schlussmann Theißen sicher ab (54.). Und auch mit Gewalt, wie bei einem Kabak-Versuch (68.), sollte es an diesem Nachmittag nicht klappen. Nur 60 Sekunden später zirkelte Joep Munsters einen Freistoß aufs Dürener Tornetz. Das war es dann aber auch schon mit der Lippstädter Herrlichkeit.

Lewin D’Hone
feiert Comeback

Positiv zu erwähnen wäre noch das Comeback von Lewin D’Hone nach langer Verletzungspause. Der 23-jährige Sommer-Neuzugang sammelte in Düren seine ersten Regionalliga-Minuten im schwarz-roten Dress.