Verstecken vor ihrer Leistung brauchten sich die Spieler des SV Lippstadt (hier mit Lars Holtkamp, vorne, und Niek Munsters) eigentlich nicht, denn die stimmte über 90 Minuten. Was nicht passte, war das Ergebnis – was auch beim Fußball nun mal zählt. Fotos: Heinke
Verstecken vor ihrer Leistung brauchten sich die Spieler des SV Lippstadt (hier mit Lars Holtkamp, vorne, und Niek Munsters) eigentlich nicht, denn die stimmte über 90 Minuten. Was nicht passte, war das Ergebnis – was auch beim Fußball nun mal zählt. Fotos: Heinke

Konkurrenz punktet, SV Lippstadt verliert: 0:2-Niederlage in Köln wiegt doppelt schwer

Köln ist und bleibt kein gutes Pflaster für den SV Lippstadt. Der Regionalliga-16. muss weiter auf den ersten Auswärtssieg am Geißbockheim warten. Mit 0:2 unterlag die Bechtold-Elf vor gerade einmal 150 Zuschauern im teils verregneten Franz-Kremer-Stadion, zeigte über weite Strecken aber einen guten Auftritt. Doch am Ende setzte sich die individuelle Klasse des FC durch.

Regionalliga West

1. FC Köln U21 - SV Lippstadt 2:0 (1:0)

Da die Konkurrenz im Tabellenkeller am Wochenende teils dreifach punktete, wie Schlusslicht Ahlen beim 3:1 in Düren oder Düsseldorfs U23 beim 3:1 in Mönchengladbach, wiegt die Niederlage aus Lippstädter Sicht gleich doppelt schwer.

Für den gesperrten Tim Luca Zimpel sowie den am Jochbein verletzten Kapitän Viktor Maier hatte SV-Coach Felix Bechtold gegenüber dem 0:0 gegen Rödinghausen mit Gerrit Kaiser und Maximilian Franke zwei frische Offensivkräfte in die Startelf beordert. Wie schon beim 1:3 auf Schalke agierten die Lippstädter auch diesmal ohne nominellen Stürmer. Doch das tat dem Offensivdrang der Gäste in den Anfangsminuten keinen Abbruch.

Linksverteidiger Elias Demirarslan meldete sich gleich mal mit einem 18-Meter-Schuss bei Kölns Keeper Nickisch an (4.). Die Lippstädter entwickelten viel Druck, pressten früh und versuchten den Gegner damit aus dem Gleichgewicht zu bringen. Einzig der Lohn in Form eines Tores blieb aus. Auch ein Munsters-Kopfball brachte nicht den erhofften Erfolg (10.). Und so befreiten sich die Kölner im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs aus der Lippstädter Umklammerung und kamen selbst zur ersten gefährlichen Torannäherung durch Super-Talent Diehl, doch SV-Schlussmann Westphal war aufmerksam (20.). Die erste gelbe Karte der Partie hatte zuvor überraschenderweise nicht einer der 22 Akteure auf dem Spielfeld gesehen, sondern FC-Trainer Sbonias, der wegen Reklamierens verwarnt wurde.

Den bis dahin schönsten Angriff schloss Sbonias Mannschaft dann mit dem Führungstreffer ab. In der 27. Minute sorgte ein Steckpass von Kujovic dafür, dass Profi-Leihgabe Florian Dietz aus günstiger Position zum Abschluss kam und eiskalt vollstreckte. SV-Coach Bechtold: „Wenn du so einem Spieler den Platz gibst, macht er die Dinger halt eiskalt weg.“ Gesagt, getan. Die Kölner Führung zur Pause war aber durchaus schmeichelhaft.

Chancen erspielt, aber
die Effizienz fehlt

Lippstadt versuchte mit Beginn des zweiten Durchgangs die passende Antwort auf den Rückstand zu geben, doch fehlten im Abschluss die letzte Konsequenz und Überzeugung. Und vielleicht auch ein Viktor Maier. Demirarslan bediente nach gut einer Stunde Niek Munsters, dessen Drehschuss von Kölns Torhüter abgewehrt wurde. Auch Holtkamps Rechtsschuss kurz darauf fand nicht den Weg ins Ziel. Auf der Gegenseite führte der schönste Angriff des gesamten Spiels zur Vorentscheidung. Der wieselflinke Diehl spielte sich auf der linken Seite per Doppelpass mit Teamkollege Nadjombe wunderbar durch und ließ mit einem platzierten Schuss aus 12 Metern Steffen Westphal keine Abwehrchance. Für Diehl war es bereits Saisontreffer Nummer acht.

Doch auch von diesem Rückschlag ließen sich die Lippstädter nicht entmutigen, obwohl sich klare Gelegenheiten in der Schlussphase nicht mehr ergaben. So stand am Ende aus Gäste-Sicht die neunte Saisonniederlage zu Buche.

Trainer Bechtold befürchtete nach Spielende sogar, dass sein Team auf einem Abstiegsplatz überwintern könnte. Soweit ist es noch nicht, obwohl momentan vieles darauf hindeutet. Eine weitere Erkenntnis aus dem Köln-Spiel: Der zweite Anzug bei Schwarz-Rot sitzt nicht!