Für die 1:0-Pausenführung des SV Lippstadt gegen den Favoriten Fortuna Köln hatte nach 42 Minuten Niek Munsters (r.) gesorgt, der sich hier im Zweikampf gegen den Kölner Dominik Ernst zu behaupten versucht. Fotos: Wiegand
Für die 1:0-Pausenführung des SV Lippstadt gegen den Favoriten Fortuna Köln hatte nach 42 Minuten Niek Munsters (r.) gesorgt, der sich hier im Zweikampf gegen den Kölner Dominik Ernst zu behaupten versucht. Fotos: Wiegand

2:2 gegen Fortuna Köln macht SV Lippstadt Mut vor Kellerduell

Im Vorfeld der Partie gegen Fortuna Köln hätte der SV Lippstadt ein Unentschieden vermutlich sofort unterschrieben. Nach dem achtbaren 2:2 sah das allerdings etwas anders aus. „Was sollen wir jetzt feiern? Wir haben nicht gewonnen“, so das ernüchternde Fazit von SV-Kapitän Viktor Maier direkt nach dem Schlusspfiff. Tatsächlich hatte der SV in der Schlussphase noch zwei Riesenchancen durch Wagner und Lee, um für ein Happy End zu sorgen. Auf der anderen Seite vergaben aber auch die Kölner in der Nachspielzeit einen echten Hochkaräter.

Regionalliga West

SV Lippstadt - SC Fortuna Köln 2:2 (1:0)

Obwohl man den Eindruck hatte, dass sich die Lippstädter am Ende nicht so richtig mit dem 2:2 anfreunden konnten, dürfte dieses Remis dem SV Mut machen für das Kellerduell am kommenden Samstag bei RW Ahlen. Nach den Ergebnissen der Mitabstiegskonkurrenten brennt die rote Laterne jetzt aber erst einmal in der Liebelt-Arena. Im Vergleich zum Pokalauftritt gegen Meinerzhagen gab es nur eine Änderung in der SV-Startelf. Für Lee lief Altun von Beginn an auf. Bei den Gästen aus Köln standen mit Matter und Mika zwei ehemalige SV-Kicker in der ersten Elf.

Die Partie nahm zunächst nur langsam Fahrt auf, was auch daran lag, weil die Lippstädter besonders in der Defensive energisch zupackten und sich kaum Fehler leisteten. Nach 15 Minuten wurde dann die erste Chance des Spiels für den SV notiert, als Ufuk nach schönem Solo nur knapp das Ziel verfehlte.

Von der Kölner Offensive kam in der ersten Halbzeit herzlich wenig. Abwehrspieler Lanius versuchte seine Mitspieler immer wieder mit langen Bällen in Szene zu setzen, was aber nichts brachte, da die SV-Abwehr immer Herr der Lage war.

Und so musste eine Standardsituation her, um erstmals für Gefahr vor dem SV-Kasten zu sorgen. Nach einem Freistoß (29.) setzte Scholz die Kugel per Kopf nur knapp über den Querbalken. Die Lippstädter gingen in dieser Phase des Spiels verständlicherweise noch nicht ins volle Risiko, lauerten aber auf ihre Möglichkeiten. Und nach 42 Minuten war es dann soweit. Niek Munsters hatte sich gegen zwei Kölner durchgesetzt, und obwohl er den Ball nicht richtig traf, schlug dieser noch leicht abgefälscht ins untere linke Eck ein.

Mit der 1:0-Führung für die Bechtold-Elf ging es dann auch in die Pause.

Während der SV zur zweiten Halbzeit in unverändeter Aufstellung antrat, hatte Köln einmal gewechselt. Für Mika stand nun Verteidiger Ernst auf dem Feld, der sich allerdings nicht nur auf seine Defensivaufgaben beschränkte. Ernst schaltete sich immer wieder in Offensivaktionen ein und sorgte für eine deutliche Belebung des Kölner Spiels auf der rechten Seite. So auch in der 62. Minute, als seine Flanke bei Matter landete, der am zweiten Pfosten lauerte. Pech hatte in dieser Szene Örnek, der ausrutschte und so nicht verhindern konnte, dass Matter den Ball zum 1:1-Ausgleich in die Maschen drosch.

Die Kölner erhöhten weiter den Druck, aber der SV Lippstadt hielt mit vollem Einsatz dagegen. Und dafür wurden die Gastgeber dann in der 74. Minute belohnt. Nach einem tollen Pass des inzwischen eingewechselten Lee landete der Ball bei Holtkamp, der im Zweikampf seinen Gegenspieler vom Kurs abbrachte und den Ball im Anschluss zur erneuten Lippstädter Führung gekonnt und mit viel Gefühl versenkte.

Die Freude im SV-Lager über das 2:1 währte aber nicht lange. Die Gäste hatten ihren 1,95 Meter großen Innenverteidiger Lanius schon längst ins Sturmzentrum beordert. Nachdem er zunächst nur den Pfosten traf, reagierte er am schnellsten und markierte im Nachschuss das 2:2 (79.). Dieser Ausgleich war das Startsignal für eine packende Schlussphase. Zunächst vergab Wagner (84.) die Riesenchance zum 3:2 für den SV, als ihm völlig freistehend der Ball über den Schlappen rutschte.

Und dann hatte Lee in der 90. Minute einfach Pech, als er den Ball nach feiner Einzelleistung an den Pfosten nagelte. Aber auch die Kölner strapazierten in der Nachspielzeit noch einmal das Nervenkostüm der SV-Fans. So köpfte Holzweiler den Ball über das leere Lippstädter Tor.