Nach einer wieder einmal enttäuschenden Leistung geigten die mitgereisten Lippstädter Fans der Mannschaft ihre Meinung. Einige deftige Worte fielen. SV-Coach Bechtold zeigte anschließend dafür Verständnis. Das 0:3 in Düsseldorf kam aus Gäste-Sicht einem Offenbarungseid gleich. Fotos: Heinke
Nach einer wieder einmal enttäuschenden Leistung geigten die mitgereisten Lippstädter Fans der Mannschaft ihre Meinung. Einige deftige Worte fielen. SV-Coach Bechtold zeigte anschließend dafür Verständnis. Das 0:3 in Düsseldorf kam aus Gäste-Sicht einem Offenbarungseid gleich. Fotos: Heinke

SV-Fans geigen der Mannschaft nach 0:3-Niederlage die Meinung: „Wir haben die Schnauze voll!“

Das zehnte sieglose Spiel in Folge lässt die Stimmung beim SV Lippstadt kippen: Nach der 0:3-Niederlage im Düsseldorfer Paul-Janes-Stadion mussten Spieler sowie Verantwortliche von den eigenen Fans einige deftige Worte über sich ergehen lassen. Cheftrainer Felix Bechtold zeigte sich auf der anschließenden Pressekonferenz verständnisvoll für das Verhalten der mitgereisten Anhänger. Das Abrutschen auf den letzten Tabellenplatz in der Regionalliga West konnten die Lippstädter dank Kölner Mithilfe gerade noch verhindern.

Regionalliga West

Fortuna Düsseldorf U23 - SV Lippstadt 3:0 (1:0)

Gegenüber der 1:2-Derbyniederlage gegen Gütersloh hatte Bechtold seine Startelf gleich auf sechs Positionen verändert.

In der Anfangsphase waren die Lippstädter auch gut drin in der Partie, auch wenn die Fortuna versuchte, hoch zu pressen und sich schnell einige Eckstöße erarbeitete. Im Mittelfeld ging dann Fortuna-Kapitän Bodzek zu ungestüm gegen Lippstadts Spielführer Maier zu Werke und sah folgerichtig die erste gelbe Karte der Partie.

Die erste Offensivaktion der Gäste war ein Schuss des in die erste Elf reinrotierten Iker-Luis Kohl ans Außennetz (20.). Eine weitere Halbchance ergab sich für den SVL nur vier Minuten später, doch Fischers Linksschuss war zu harmlos und somit kein Problem für Düsseldorfs Schlussmann.

Zimpel nicht wach beim
ersten Gegentor

Keine 60 Sekunden später dann der Schock aus Gäste-Sicht: Im Mittelfeld spielte Kapitän Bodzek einen Steckpass auf den durchlaufenden Kim; Lippstadts Zimpel kam nicht hinterher und musste dann mitansehen, wie Brechmann am ersten Pfosten die Kugel zum 1:0 an SV-Keeper Westphal vorbei bugsierte.

„Bis zum ersten Gegentor waren wir relativ stabil“, befand SV-Coach Bechtold nach der Partie. Allerdings fehlte im Spiel nach vorne komplett die Durchschlagskraft, weil Goalgetter Maier gut bewacht wurde und so meistens in der Luft hing.

Im letzten Moment geblockt wurde ein Lee-Schuss nach Örnek-Hereingabe (36.). Auf der Gegenseite packte Westphal gegen Brechmanns Flachschuss sicher zu (40.).

Mit Beginn der zweiten Halbzeit vertraute Felix Bechtold dann weiterhin seiner ersten Elf, reagierte dann aber doch, als er Holtkamp, Demirarslan und Wagner ins Spiel brachte und damit einen Dreierwechsel vornahm (60.). Gute Torgelegenheiten entwickelten sich aber weiterhin fast ausschließlich nur für die gastgebende Fortuna. Monteiro scheiterte in der 64. Minute beispielsweise am glänzend reagierenden Westphal.

In die Kategorie Slapstick fiel dann das zweite Lippstädter Gegentor nur 180 Sekunden später. Wieder war es Westphal, der zunächst glänzend im Eins-gegen-Eins reagierte. Den anschließenden Ball bekam der mitgelaufene Örnek aber so unglücklich an die Brust, dass dieser von selbiger zum 2:0 ins eigene Tor trudelte. Extrem bitter aus Lippstädter Sicht. Eine Art Vorentscheidung war damit bereits gefallen, denn die Gäste machten von der Körpersprache her nicht den Eindruck, als könnten sie dem Spiel noch eine Wende geben. Nach dem 3:0 durch den eingewechselten Skolik, der per Kopf traf (89.), war der Drops dann endgültig gelutscht. Zuvor hatte erneut Westphal prima gehalten.

SV-Fans: „Wo ist euer Kampfgeist geblieben?“

Beim Weg in die eigene Fankurve nach dem Schlusspfiff mussten sich Lippstadts Spieler und Verantwortliche dann einige deftige Worte der eigenen Fans anhören. „Reißt euch endlich den Arsch auf! Wo ist euer Kampfgeist geblieben? Wir haben die Schnauze voll! Was ist nur los mit euch?“, war dort zu vernehmen. Trainer Bechtold sagte dazu: „Es ist deren gutes Recht, ihren Unmut zu äußern.“ Zur eigenen Leistung meinte Bechtold: „Das ist aktuell nicht gut genug, um in der Regionalliga bestehen zu können.“

Der SV Lippstadt bleibt nach der 12. Saisonniederlage Tabellenvorletzter mit 14 Punkten.