1:3 trübt kaum die Freude über eine „geile Hinrunde“

„Wir haben eine geile Hinrunde gespielt“, schloss SV Lippstadts Trainer Daniel Berlinski am Samstagnachmittag die Pressekonferenz. Zwar hatte seine Mannschaft kurz zuvor eine verdiente 1:3-Niederlage gegen den SC Wiedenbrück kassiert, doch spielte diese angesichts der sehenswerten Punkteausbeute aus den 16 Spielen zuvor höchstens eine kleine Rolle. Mit 24 Punkten stehen die Schwarz-Roten auf Tabellenplatz neun, haben acht Zähler Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz. Ein ordentliches Polster, das in der Rückrunde noch immens wichtig werden könnte.

Regionalliga West

SV Lippstadt - SC Wiedenbrück 1:3 (0:1)

Zum ersten Mal in der ersten Saisonhälfte verlor der Aufsteiger zwei Spiele in Folge. Das allein ist ein Indiz dafür, wie konstant Lübbers und Co. bisher aufgetreten sind. Doch die Niederlage gegen den direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt deckte auch Schwächen im Spiel des SV Lippstadt auf. Zwar verfügte Berlinskis Mannschaft über weite Strecken der Partie über mehr Ballbesitz, doch fehlten wie schon in Oberhausen oft die entscheidenden Ideen im Spiel nach vorne.

Sicherlich hatten sich die Schwarz-Roten gegen Wiedenbrück wieder einen passenden Matchplan zurechtgelegt, doch der wurde schon nach zwei Minuten über den Haufen geworfen, als Balkenhoff bei einer Ecke böse danebengriff und Duschke das 1:0 für die Gäste erzielte (2.). Wohl nicht nur aufgrund des frühen Rückstands kamen die Lippstädter anschließend überhaupt nicht ins Spiel. Offensichtlich überrascht vom frühen und aggressiven Pressing der abstiegsbedrohten Wiedenbrücker, produzierten die sonst so sicheren Ballbesitz-Könige vom Bruchbaum einen Fehlpass nach dem anderen. „Wir haben uns diese Taktik vorher überlegt und waren uns sicher, dass die Lippstädter nicht damit rechnen würden“, erklärte SCW-Coach Björn Mehnert im Nachhinein den klugen Schachzug seiner Mannschaft.

Zwar zogen sich die Gäste nach der 1:0-Führung etwas zurück und überließen den Hausherren die Feldvorteile, doch waren die SC-Konter jedes Mal brandgefährlich – und ließen die zurückgekehrte Stamm-Viererkette des SV, die teilweise sogar leicht verunsichert wirkte, dabei nicht unbedingt gut aussehen. Dennoch blieb es bis zur Halbezeitpause bei diesem einen Treffer in der Liebelt-Arena.

Dass Berlinski seine Elf schon nach zehn Minuten wieder auf den Platz schickte, sollte wohl ein Signal für eine Aufholjagd sein, doch dieser Schuss ging nach hinten los. Drei Minuten nach dem Seitenwechsel führte Wiedenbrück nämlich plötzlich mit 2:0, nachdem SV-Keeper Balkenhoff einen abgefälschten Schikowski-Schuss aus 17 Metern nur noch hinter der Torlinie erwischte (48.).

Als Marcel Hoffmeier nach 74 Minuten – ebenfalls per abgefälschtem Distanzschuss – den Anschlusstreffer erzielte, keimte nochmals Hoffnung im Lippstädter Lager auf. Doch auch damit war’s schnell vorbei, denn Brinkmann stellte nach dem direkten Gegenangriff den alten Abstand wieder her, der auch gleichzeitig den Endstand bedeutete (75.).

Die Hinrunde ist abgeschlossen, doch schon am kommenden Samstag geht’s weiter in der Regionalliga West. Der SV Lippstadt startet mit einem Heimspiel gegen die U23-Mannschaft von Fortuna Düsseldorf in die zweite Saisonhälfte. Anstoß ist wie gehabt um 14 Uhr in der Liebelt-Arena.

Quelle: DER PATRIOT, 11.11.2018