Jubel über den ersten Saisontreffer: Luis Allmeroth (Mitte) bugsierte die Kugel in der Nachspielzeit mit irgendeinem Körperteil („Ich meine, es war die Brust“) zum hochverdienten 1:1 für den SV Lippstadt über die Linie. Fotos: Heinke
Jubel über den ersten Saisontreffer: Luis Allmeroth (Mitte) bugsierte die Kugel in der Nachspielzeit mit irgendeinem Körperteil („Ich meine, es war die Brust“) zum hochverdienten 1:1 für den SV Lippstadt über die Linie. Fotos: Heinke

43 Zähler – Vereinsrekord eingestellt

Vereinsrekord eingestellt, und das vor den abschließenden Spielen gegen Mönchengladbach, Straelen und Köln: Die Regionalliga-Fußballer des SV Lippstadt kommen drei Spieltage vor Saisonende auf 43 Zähler und damit genauso viele wie in der gesamten letzten Spielzeit. Gegen Alemannia Aachen gab es vor heimischer Kulisse ein hochverdientes 1:1.

Regionalliga West

SV Lippstadt - Alemannia Aachen 1:1 (0:0)

Wieder nicht vierstellig, was die Zuschauerzahl betrifft: SV-Sportdirektor Dirk Brökelmann hatte im Vorfeld des Aachen-Spiels gegenüber der Patriot-Sportredaktion den Wunsch geäußert, dass mehr Lippstädter und Fußball-Fans aus der Umgebung den Weg in die Liebelt-Arena finden sollen, um die Mannschaft zu unterstützen. Gegen Aachen waren es am Ende 940 zahlende Zuschauer, davon gut 200 aus der Kaiserstadt, die dem Spiel einen würdigen Rahmen verliehen. Die, die nicht gekommen waren, verpassten einiges.

In der ersten Halbzeit war der SV Lippstadt klar tonangebend. Einzig die Chancenverwertung darf es mangelhaft bezeichnet werden. In der dritten Spielminute war Aachens Keeper Johnen bei einem Mika-Versuch aufmerksam. Kurz darauf traf Matter nach Maier-Zuspiel nur das Außennetz (5.). In dieser Schlagzahl ging es weiter, Lippstadt drückte auf den Führungstreffer. Matters Schuss (8.) in Höhe des Elfmeterpunktes wurde im allerletzten Moment geblockt. Nach einer Matter-Ecke (20.) stieg Abwehrhüne Sprekelmeyer hoch, doch sein Kopfball war zu unplatziert. Kein Zielwasser hatte Matter getrunken, als er kurz darauf zum Freistoß antrat (27.). Danach verflachte die Partie bei besten äußeren Bedingungen ein wenig. Somit ging es mit 0:0 in die Pause. „Wir müssen nach 45 Minuten klar führen. Darüber habe ich mich geärgert“, sagte SV-Trainer Felix Bechtold auf der anschließenden Pressekonferenz.

Im zweiten Abschnitt nahm der bis dahin blass gebliebene Gast aus Aachen einige Umstellungen vor. Und fortan fand der Tabellensechste mehr Zugriff auf die Partie. Doch bevor die in Weiß spielenden Aachener in Führung gingen, hatte Lippstadts Halbauer seinen großen Auftritt. Teamkollege Maier führte eine Ecke blitzschnell aus, Halbauers Flanke mit Links senkte sich an die Unterkante der Latte des Aachener Gehäuses. Riesenglück für die Gäste in der 65. Spielminute.

Nur 120 Sekunden später schlug es dann auf der Gegenseite ein. Eine Ecke bekamen die Platzherren nicht sauber geklärt, aus dem Hinterhalt traf der eingewechselte Heinze per Drehschuss zum 0:1. Damit war die Begegnung mehr oder weniger auf den Kopf gestellt.

Lippstadt rannte nun wütend, aber keineswegs blind, an. Matter wurde nur zwei Minuten später glänzend freigespielt, doch sein Schuss landete nur am Pfosten. Das musste das 1:1 sein! Der Ausgleich fiel dann aber doch noch – kurz nach Ablauf der regulären Spielzeit. Nach Foul an Halbauer bekamen die Gastgeber einen Freistoß in halblinker Position zugesprochen. Matter brachte die Kugel gefühlvoll in den Strafraum, Kaiser verlängerte sie mit den Haarspitzen auf den zweiten Pfosten, wo Abwehrmann Allmeroth schließlich zur Stelle war (90.+1).

Ball mit der Brust über die Linie gedrückt

„Mit irgendeinem Körperteil, ich glaube es war die Brust, habe ich den Ball über die Linie gedrückt“, schilderte der 24-Jährige das hochverdiente 1:1 aus seiner Sicht.

Der SV Lippstadt hatte sich für einen aufopferungsvollen Kampf doch noch belohnen können.