Marvin Joswig (r.) stand gestern zum zweiten Mal hintereinander für den verletzten Nils Köhler in der Startelf des SV Lippstadt. Der Verteidiger erledigte seine Aufgabe souverän. In dieser Szene rückte er Güterslohs Mergim Deljiu auf die Pelle. – Foto: Lü
Marvin Joswig (r.) stand gestern zum zweiten Mal hintereinander für den verletzten Nils Köhler in der Startelf des SV Lippstadt. Der Verteidiger erledigte seine Aufgabe souverän. In dieser Szene rückte er Güterslohs Mergim Deljiu auf die Pelle. – Foto: Lü

Mit Blitz und Donner an die Tabellenspitze

2:1-Derbysieg gegen Gütersloh zweimal wegen Gewitters unterbrochen

Seit Sonntag um 17.12 Uhr ist der SV Lippstadt Spitzenreiter der Oberliga Westfalen! Mit einem letztlich hart erkämpften 2:1-Derbysieg kletterten die Schwarz-Roten im strömenden Regen auf den Platz an der Sonne, weil der bisherige Tabellenführer ASC Dortmund mit 0:1 gegen Schalke verlor. Das Spiel gegen Gütersloh musste nach dem Wechsel wegen Gewitters zweimal für insgesamt 19 Minuten unterbrochen werden. Jetzt konzentrieren sich alle Lippstädter auf das vermeintliche Aufstiegs-Endspiel am Pfingstmontag beim 1. FC Kaan-Marienborn.

Oberliga Westfalen
SV Lippstadt - FC Gütersloh 2:1 (2:0)

Mit einem Sieg im Sieger Stadtteil würde der SV als künftiger Regionalligist grüßen. Auch im Falle eines Unentschiedens hielte die Berlinski-Elf alle Trümpfe in der Hand.

Dass das Derby gegen den FC Gütersloh am Ende noch so eng werden würde, darauf wäre man gestern nach den Eindrücken der ersten Halbzeit nicht gekommen. In den ersten 45 Minuten hatten die Gastgeber alles unter Kontrolle. Sie waren die deutlich bessere Mannschaft, spielten mit viel Tempo und agierten aggressiver in den Zweikämpfen. So war es nur eine Frage der Zeit, bis das 1:0 fallen sollte. Das erzielte Paolo Maiella (12.) nach schöner Vorarbeit von Sven Köhler und Tobias Puhl mit einem strammen Flachschuss.

Mit dem Pressing der Lippstädter kam das Schlusslicht aus Gütersloh nicht zurecht. Die Heidewald-Kicker wirkten zumeist hilflos, während die Schwarz-Roten Ball und Gegner nach belieben laufen ließen. In der 15. Minute scheiterte Tobias Puhl nach einer Flanke von Marcel Hoffmeier knapp mit dem Kopf.

Kurz danach glänzte der Torjäger (19 Treffer) zum zweiten Mal als Vorbereiter, als er Benjamin Klingen nach einem Doppelpass mit Paolo Maiella glänzend bediente. Der Nachwuchs-Stürmer hatte keinerlei Mühe auf 2:0 zu stellen.

Vom aktuellen Gütersloher Kader wird in der neuen Saison nicht viel übrig bleiben. Und so spielte der FCG im ersten Durchgang auch.

Das änderte sich nach dem Wechsel jedoch schlagartig. Nach knapp drei Minuten gab es gleich die erste Gewitter-Unterbrechung, die dem SV ganz offensichtlich nicht gut bekam.

Der FCG verkürzte nach einer Ecke durch ein Kopfball-Tor von Gündogan auf 1:2 und spielte in der Folge wesentlich mutiger. „Nach dem Tor haben wir den Faden verloren", befand SV-Trainer Berlinski nach dem Abpfiff. Zudem schwanden bei seinen Schützlingen die Kräfte. Bei Gütersloher Freistößen und Eckbällen wurde es noch ein-, zweimal gefährlich. Aber der neue Spitzenreiter verteidigte seinen knappen Vorsprung mit letztem Einsatz. In der Offensive fehlten aber die Körner für den letzten, präzisen Pass. Ein 15-Meter-Schuss von Puhl (78.) war dann auch die einzige nennenswerte Chance in der zweiten Hälfte.

Im Ziel waren die Lippstädter aber noch nicht, denn nach genau 87,04 Minuten wurde die Partie zum zweiten Mal unterbrochen. Die reinste Nervenprobe für den SV. Schließlich reichte es aber zum Derbysieg und zur Tabellenführung?-?mit Blitz und Donner.

Quelle: DER PATRIOT, 14.05.2018