Auf Tore mussten die rund 650 Zuschauer gestern in der Hammer Evora-Arena allerdings verzichten. Die beiden Aufstiegskandidaten trennten sich 0:0. Wenigstens war das Wetter gut, die Partie riss nämlich niemanden von den Sitzen.
Oberliga Westfalen
Hammer SpVg - SV Lippstadt 0:0
SV-Coach Daniel Berlinski hatte seine Startelf im Vergleich zur 1:2-Niederlage gegen Brünninghausen auf zwei Positionen verändert. Anstatt Joswig und Serrone, liefen Kaldewey und Maiella von Beginn an auf. Welchen Impuls auch immer sich der Trainer von diesen Wechseln versprochen hatte: Er blieb aus. Die Bruchbaum-Elf startete behäbig und leistete sich viel zu viele Fehlpässe. Zwar unterliefen auch den Gastgebern einige Stockfehler, doch erarbeitete sich die Mannschaft von Ex-SV-Kapitän Moritz Kickermann ein optisches Übergewicht.
Umso überraschender, dass der SV die erste dicke Torchance hatte. Und die war gleich ziemlich sehenswert: Bechtold legte das Leder per Hacke in die Schnittstelle der Hammer Abwehr und fand in Hoffman den gewünschten Adressaten. Der schloss, alleinstehend vor SpVg-Keeper Peters, auch überlegt ab, doch klatsche der Ball an den rechten Pfosten. Der Abpraller landete bei Kaiser, der anschließend aber am Torwart scheiterte (9.).
Weckruf-Wirkung hatte diese Aktion für die Gäste jedoch nicht. Im Gegenteil, denn die nächsten Torraumszenen spielten sich allesamt im Strafraum von SV-Keeper Balkenhoff ab, beziehungsweise kurz davor. Die Spielvereinigung strahlte vor allem mit Versuchen aus der Distanz Gefahr aus. Die Berlinski-Elf hatte Glück, dass keiner der Versuche von Pihl (12.), Loheider (22.) oder Below (25.) sein Ziel fand, und es mit 0:0 in die Kabinen ging.
Doch die Pause tat den Schwarz-Roten gut. Der SV wirkte nun in allen Aktionen wacher. Das machte sich auch im Strafraum der Hausherren bemerkbar. Alleine Gerrit Kaiser hätte die Lippstädter zweimal in Führung bringen müssen, doch der Winter-Neuzugang war im 1:1-Duell mit dem gegnerischen Keeper nicht kaltschnäuzig genug (55./88.).
Auf der anderen Seite blieben die Herzen der mitgereisten SV-Anhänger kurz stehen, als der Hammer Schmidt das Leder aus knapp 18 Metern an die Unterkante der Querlatte hämmerte (74.). Da wäre SV-Keeper Balkenhoff, der gestern hielt, was zu halten war, machtlos gewesen.
Eine Viertelstunde vor Schluss brachte Berlinski noch mal Serrone für den glanzlosen Maiella. Doch auch Serrone, der im Sommer von der Hammer SpVg an den Bruchbaum gewechselt war, konnte keine neuen Impulse setzen.
Ohnehin wirkten beide Mannschaften zum Ende der Partie so, als wären sie mit der torlosen Punkteteilung zufrieden. Auf Risiko ging niemand mehr, was nicht gerade zur Spannung in den letzten Minuten beitrug.
Quelle: DER PATRIOT, 09.04.2018